Ist doch immer das gleiche, jeder will fliegen, aber keiner will einen Flughafen in seiner Nähe, jeder erzeugt Müll, aber niemand will die Mülldeponie, alle sind für den Atomausstieg, aber keiner will Windkraftwerke und Hochspannungsmasten in seinem Blickfeld, jeder will schnell in die Stadt kommen, aber niemand will die Autobahn.......
Die dritte Startbahn in München wird auf jeden Fall gebaut werden. Die paar Anwohner die lauthals dagegen sind werden finanziell entschädigt, oder umgesiedelt, wie das auch bei den anderen beiden Startbahnen war.
Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
Mitglied der Fraktion der Liberalen
Ein etwas längeres OT zu diesem leidigen Stuttgart21 an dieser Stelle, aber man kann einem solch umfassenden Thema nicht mit ein paar Sätzen gerecht werden.
Man muss bei solchen weit in die Zukunft reichenden Infrastrukturprojekten längerfristig und großräumigen Zusammenhängen denken. Und genau dazu ist der Normalbüger doch gar nicht mehr in der Lage, weil ihm ganz einfach der Überblick fehlt.
Aber wenn wir schonmal gerade dabei sind (übrigens: ich wohne in Baden-Württemberg!): Sollen denn noch mehr LKWs, Containertrucks und private PKWs über die vielen kleinen Landes- und Kreisstraßen und durch die kleinen Ortschaften donnern?
Soll noch mehr Fläche für Straßenverbreiterungen und Ortsumgehungen versiegelt werden (falls überhaupt mal Geld für Straßenneubau zur Verfügung stehen sollte)?
Wie lange soll denn dieses Chaos und dieses Gedränge auf den Straßen und in den Ortschaften noch weitergehen?
Die Wartungskosten unserer Straßen verschlingen mittlerweile Unsummen und sie werden nach jedem Winter noch höher. Die kommunalen Straßen in Baden-Württemberg sind teilweise in einem katastrophalen Zustand, und überall gehen die Mittel für den Unterhalt der Straßen aus, geschweige denn, dass Straßenerneuerung noch finanziert werden könnte.
Die Zukunft liegt in einem gut ausgebauten Schienennetz und schnellen Zügen mit hoher Frequenz.
Der Individual-PKW/LKW-Verkehr (über größere Distanzen) hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten fast verdoppelt und in vielen Dörfern Baden-Württembergs kann man die von den Einwohnern aufgestellten Schilder sehen, auf denen beispielsweise steht, dass man die täglich 20.000 Fahrzeuge einfach nicht mehr erträgt!
Durch die Täler und Dörfchen des Schwarzwaldes brettern Container-Lastzüge aus Holland, Polen, Österreich und von sonstwo mittlerweile im 10-Sekunden-Takt!
Es muss dringend etwas unternommen werden. Eine Reduzierung des Straßen-Frachtaufkommens sowie des Straßen-Individualverkehrs ist dringend geboten und die Bahn ist prinzipiell nur die einzige Möglichkeit, die derzeitige Überlastung aufzufangen. Die Schweizer und die Österreicher haben dies längst schon erkannt und handeln entsprechend. Nur Deutschland wurschtelt immer noch konzeptionslos vor sich hin.
Wenn Kartoffeln aus Deutschland zum Waschen nach Italien und zurück per LKW über die Alpen gekarrt werden, ist es allerhöchste Zeit, einzugreifen und diesen Irrsinn einzudämmen.
Oder müssen 15 Tonnen Stahlrohre aus dem Ruhrgebiet unbedingt per LKW nach Berchtesgaden gefahren werden?
Daher: Zeitlich unkritische Güter 'runter von der Straße und 'rauf auf die Bahn!
Ergo: Stuttgart21 ist ein essentieller Teil einer leistungsfähigen Nord-Süd-Bahntrasse (und dabei gleichzeitig auch eine Anpassung an die in der Schweiz neu hinzugekommenen erweiterten Bahn-Kapazitäten!).
Wir sollten uns schämen! Die kleine Schweiz hat viele Milliarden aufgewandt und eine über 30 Kilometer lange Eisenbahn-Doppelröhre unter dem Gotthard-Massiv hindurch gebohrt, und wir sind nicht mal mehr in der Lage, die jetzt schon überlastete Rheintal-Trasse sowie die beiden anderen beiden mickrigen Nord-Süd-Trassen Frankfurt-Stuttgart-Bodensee-Schweiz und Berlin-München-Österreich auszubauen.
Deutschland verballert jedes Jahr viele Dutzend Milliarden an Steuergeldern allein an untaugliche Zuwanderer, aber wir bringen nicht mal mehr ein paar über mehrere Jahre gestreckte Milliarden auf, um unsere Bahn-Infrastruktur auf Stand zu bringen.
Was ist das für ein Idiotenland geworden...
Geändert von Chronos (28.07.2011 um 07:18 Uhr)
Heutzutage würde keine einzige Ritterburg auf einem Berg mehr genehmigt. :no_no:
Ok ok, vielleicht eine aus kompostierbarem Material :2faces:
Wo ist Merkels Stasiakte?
Absolut richtig!
Dieser ganze "Just-in-time"-Wahnsinn würde sich nach einer kurzen Anpassungsphase und Fokussierung auf Bahntransporte wieder einpendeln. Die Material-Manager in der Industrie würden eben ein bisschen vorausschauender planen lernen.
Wenn heute ein täglich verkehrender Pendel-LKW mit Kotflügeln aus Spanien ausfällt, muss ein Automobilwerk in Deutschland Kurzarbeit anmelden.
Alles völlig überzogen.
Wir können heilfroh sein das Projekte wie der Rhein Main Donau Kanal, oder der Nord Ostsee Kanal schon lage fertig sind, heutzutage wäre sowas einfach unmöglich durchzusetzen.
Wo ist Merkels Stasiakte?
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