„Die Jüdin mit Orangen” wieder in Warschau
Eines der berühmtesten Bilder des polnischen Malers Aleksander Gierymski, das während des II. Weltkrieges aus Warschau geraubt wurde, kehrt in die polnische Hauptstadt zurück. Heute wird es vom polnischen Kulturminister Bodgan Zdrojewski der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gierymski schuf das Bild um das Jahr 1880. Der Künstler ahnte sofort, dass ihm ein Meisterwerk gelungen war. Nach einer Ausstellung in Wien schrieb der Maler an seine Freunde: “Die Jüdin ist eines der besten Bilder, das ich gemalt habe. Unglaublich plastisch und bunt”.
"Die Jüdin mit Orangen" ließen die Kunsträuber, die seit Kriegsbeginn im Auftrag Hitlers Polens Museen nach wertvollen Bildern durchkämmten, zuerst an der Wand hängen. Erst 1944 ist die „Jüdin mit den Orangen“ aus dem Warschauer Nationalmuseums verschwunden. Seitdem fehlte jeder Spur des Ölgemäldes. Im November letzten Jahres tauchte das Meisterwerk unerwartet in einem Auktionshaus in Buxtehude bei Hamburg wieder auf. Das Mindestgebot für das Bild wurde bei knappen 4,5 Tausend Euro angesetzt. Die Besitzerin hielt das Bild für eine Kopie.
Nachdem das Bild wieder aufgetaucht ist, haben polnische Experten mit Sicherheit festgestellt, dass es sich um das Original aus Warschau handelt. Sein Wert wird auf bis zu 500.000 Euro geschätzt. Das polnische Kulturministerium bat um Rechtshilfe, und nur einen Tag vor der Auktion stellte die Staatsanwaltschaft Stade das Kunstwerk sicher. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Kulturministerien in Warschau und Berlin kam das Gemälde letztendlich wieder in polnische Hände.
Gierymskis Meisterwerk befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Sofort nach der heutigen Präsentation wird es den Konservatoren übergeben.
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