Zwei frühere Bewohner der Wohnung in Köpenick haben in Vernehmungen eingeräumt, vor mehreren Jahren das Abzugsrohr der zum damaligen Zeitpunkt abgestellten Gastherme zum Schutz vor Zugluft und Kälte mit Stoff und Zeitungen verstopft zu haben. Die Gegenstände waren im Zuge der Ermittlungen in dem Abzugsrohr gefunden worden.
Gegen die Mutter und ihren erwachsenen Sohn ist ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet worden.
Am Montagnachmittag waren Anna P. (27), ihre Kinder Robert (6), Friedrich-Wilhelm (5), Klaus-Peter (4) und Anuschka (1) sowie der Lebensgefährte Adam G. (40) tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden.
Eine Obduktion ergab, dass sie an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben waren.
Die Schornsteinfeger-Innung hält weiter die Gastherme für den Auslöser des tödlichen Unglücks. Die Anlage sei 2005 stillgelegt und erst 2011 wieder in Betrieb genommen worden, sagte Innungssprecher Henry Laubenstein. „In dem Moment, wo sie wieder in Betrieb gesetzt wurde, hätte sie abgenommen werden müssen.“ Die Hausverwaltung habe sich dazu jedoch nicht an die Schornsteinfeger gewandt. Gefährliche Ablagerungen hätten dadurch nicht beseitigt werden können. „Es ist offensichtlich so, dass die Abgase nicht abziehen konnten“, sagte Laubenstein.
„Auch wenn da Versäumnisse angesprochen werden, müssen wir natürlich prüfen, ob die ursächlich waren“, sagte Herbeth. „Die von den Bezirksschornsteinfegern angesprochenen Aspekte werden umfassend geprüft.“