[Links nur für registrierte Nutzer]Während in Polen ganze Altstädte aus deutscher Zeit rekonstruiert werden, streiten deutsche Bauforscher über das rechte Maß des Wiederaufbaus alter Ensembles.
Rekonstruktion ist zum Schreckwort der Architekten und Denkmalpfleger geworden. Seit dem Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden feiert die Rückholung verschwundener historischer Gebäude deutschlandweit Triumphe. In Potsdam wird nach der Rekonstruktion des Stadtschlosses bereits der Wiederaufbau mehrerer historischer "Leitbauten" in dessen unmittelbarem Umfeld geplant. In Berlin laufen die Vorbereitungen für die Wiedererrichtung des Schlosses.
In Hannover finanziert die Volkswagenstiftung den Nachbau von Schloss Herrenhausen, in Nürnberg ist eine Bildhauerwerkstatt dabei, den prachtvollen Renaissancehof des Pellerhauses wiederauferstehen zu lassen, in Frankfurt am Main haben Bürgerinitiativen die Rekonstruktion eines ganzen Altstadtviertels ertrotzt. Es könnte scheinen, als rolle eine Veraltertümelungswelle durchs Land. Oder geht es um etwas ganz anderes?
Ich bin der Meinung, man sollte noch weiter gehen und noch mehr rekonstruieren. Architekt ist schon fast zum Schimpfwort geworden, bei dem was die heutzutage hinstellen.
Es gibt viele Beispiele, wo neue Gebäude nicht angenommen und zum Flop werden.
Es gibt aber kein einziges Beispiel, wo eine Rekonstruktion sich im Nachhinein als Flop herausgestellt hat.
Sollte noch mehr rekonstruiert werden?