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Thema: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

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  1. #1
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Es gibt inzwischen mehrere Stränge in denen von schöner bis entarteter Architektur Bilder und Informationen gesammelt werden, dieser Strang soll dazu dienen die Architektur zu zeigen die Europa im 20. Jahrhundert durch ideologische Umwälzungen, Kriegseinwirkungen oder veränderte Stadtbaupläne verloren hat.

    Da sich ganze Stadtbilder im 20. Jahrhundert meist zum negativen hin verändert haben, sollen nicht nur Bilder einzelner Bauwerke sondern auch Panoramabilder ganzer Städte wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesehen haben eingestellt werden dürfen.

    Ich mache den Anfang mit dem in der Stalin-Zeit zerstörten Sucharew-Turm:





    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der Suсharew-Turm (russisch Сухаревская башня) war eine der markantesten architektonischen Sehenswürdigkeiten Moskaus vor seinem Abriss durch die sowjetische Stadtverwaltung im Jahr 1934. Der 66 m hohe Turm wurde im Stil des Moskauer Barocks in den Jahren 1692-1695 errichtet und stand an der Kreuzung des Gartenrings mit der Sretenka-Straße.

    [...]

    Die Braut des Glockenturms Iwan der Große, wie der Sucharew-Turm von den Moskauern genannt wurde, wurde im Jahr 1934 im Zuge der stalinistischen Rekonstruktion der Moskauer Innenstadt abgerissen. Zur Zeit gibt es vage Gerüchte über die Wiedererrichtung des Turms.
    Interessante Trivialinformation:

    Wäre nicht zufällig der Zweite Weltkrieg ausgebrochen hätte ein Großteil des historischen architektonischen Ensembles Moskaus das Schicksal des Sucharew-Turms geteilt, da Stalin dann hätte seinen neuen Stadtbauplan verwirklichen können - zu sehen [Links nur für registrierte Nutzer].

    So aber hat Adolf indirekt erreicht, dass das alte Stadtbild noch weitestgehend erhalten blieb.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  2. #2
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Neue Reichskanzlei

    1939 erbaut wurde sie im zweiten Weltkrieg teilweise beschädigt und schon 1953 auf Befehl der Sovjets wieder gesprengt. Sie war eine der größten Prachtbauten des Nationalsozialismus und zu ihrer Zeit eines der am luxuriösesten und modernsten ausgestatteten Gebäude überhaupt.








  3. #3
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

    Von 1891 bis 1895 zu Ehren Kaiser Wilhelm I. erbaut, stellte sie eine der schönsten Kirchen Berlins da. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört wurde, wurden die Übereste in der Nachkriegszeit zu einer Stätte des Schuldkults entweiht.








  4. #4
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

    Von 1891 bis 1895 zu Ehren Kaiser Wilhelm I. erbaut, stellte sie eine der schönsten Kirchen Berlins da. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört wurde, wurden die Übereste in der Nachkriegszeit zu einer Stätte des Schuldkults entweiht.
    Das kann man auch anders sehen. Erstens war das Dingen kulturhistorisch nicht viel wert, denn bei der Neogotik handelte es sich um eine kurzfristige Modeerscheinung des ausgehenden 19. Jhd. Zweitens stellt der "Hohle Zahn" ein Mahnmal für den alliierten Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar und ist daher im gegenwärtigen Zustand erhaltungswert.

    Sehr viel schlimmer wiegt der Verlust praktisch jeder mittelgroßen bis großen Altstadt in Deutschland durch eben diesen Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar. Selbst in relativ kleinen Städtchen wie Aschaffenburg blieb kaum ein Stein auf dem anderen, große Städte waren in der Regel nur noch Trümmerfelder.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  5. #5
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Das kann man auch anders sehen. Erstens war das Dingen kulturhistorisch nicht viel wert, denn bei der Neogotik handelte es sich um eine kurzfristige Modeerscheinung des ausgehenden 19. Jhd. Zweitens stellt der "Hohle Zahn" ein Mahnmal für den alliierten Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar und ist daher im gegenwärtigen Zustand erhaltungswert.

    Sehr viel schlimmer wiegt der Verlust praktisch jeder mittelgroßen bis großen Altstadt in Deutschland durch eben diesen Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar. Selbst in relativ kleinen Städtchen wie Aschaffenburg blieb kaum ein Stein auf dem anderen, große Städte waren in der Regel nur noch Trümmerfelder.
    Sehe ich anders. Am Krieg konnten wir 1945 nichst mehr ändern, und unsere Chance große Teile
    unserer Städte zu verbessern, na, die nutzten wir leider nicht voll, und Denkmalschutz-Abzocker
    vermasselten noch mehr als Subventions-Kohle die Abzocke richtig lukrativ machte.

    Wir sollten froh sein, daß wir keine flächendeckende Bebauung mit wurmstichigem Baumist mehr
    haben, der irre Geld für Wartung, Reparatur und nie so ganz geglückter Modernisierung kostet.
    Klar, um einige Bauwerke ist es schade, aber die sind eben weg.



    Die Hängenden Gärten der Semiramis sind ja auch weg, aber die Zukunft schaffen wir dennoch:


  6. #6
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Das kann man auch anders sehen. Erstens war das Dingen kulturhistorisch nicht viel wert, denn bei der Neogotik handelte es sich um eine kurzfristige Modeerscheinung des ausgehenden 19. Jhd.
    Das sehe ich anders. Zwar fällt die Kirche aus dem historischen Kontext dieser Stilepoche, doch stellt sie dennoch einen gelungenen und prachtvollen Sakralbau dar. Man kann den Historismus auch als letzte Blüte der europäischen Architektur betrachen, in der noch einmal ein paar letzte Prachtbauten in den Stilen der vorangegangen Epochen errichet wurden, bevor dann der geistige und kulturelle Abstieg des Abendlandes begann.

    Zweitens stellt der "Hohle Zahn" ein Mahnmal für den alliierten Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar und ist daher im gegenwärtigen Zustand erhaltungswert.
    Das tut er eben nicht. Er ist als "Mahnmal gegen die von Deutschland entfachten Kriege" gedacht, und soll in erster Linie zum Hohn und Spott für die besiegten Deutschen dienen. Die ewige Erinnerung an die Niederlage. Nicht umsonst wurde dafür auch ausgerechnet diese Kirche, eine der schönsten Berlins und sichtbarer Ausdruck deutschen Nationalstolzes, ausgewählt. Das ist die angelsächsische Art Siegesdenkmäler zu errichten.

    Somit stellt das Gebäude das genaue Gegenteil eines Mahnmals gegen den alliierten Bombenterror dar. Ein wirkliches Zeichen dagegen wäre es, dieses Denkmal für die alliierten Terrorbomber abzureißen und die Kirche in alter Pracht wieder aufzubauen.


    Sehr viel schlimmer wiegt der Verlust praktisch jeder mittelgroßen bis großen Altstadt in Deutschland durch eben diesen Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar. Selbst in relativ kleinen Städtchen wie Aschaffenburg blieb kaum ein Stein auf dem anderen, große Städte waren in der Regel nur noch Trümmerfelder.

  7. #7
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    Standard AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Das sehe ich anders....
    ... der geistige und kulturelle Abstieg des Abendlandes begann.
    Bzgl. der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche bin ich der Meinung, dass ich als Kind eine etwas abgewandelte Version über deren Zerstörung gehört habe:

    Bis Ende April 1945 wäre sie lediglich durch einen Flaktreffer beschädigt gewesen. Erst nach Kriegsende, nach der Aufteilung in die 4 Sektoren hätten „Amerikaner/Engländer“ mit der gezielten Sprengung des Kirchenschiffs begonnen, dann aber aufgehört…

    Leider findet man im Web nur ganz allgemein gehaltene Aussagen über diese Kriegsschäden (bis auf die Aussage über den Flaktreffer). Diese so auffallend unkonkrete Art und Weise der Berichterstattung betreffs Datum, Umfang, Augenzeugen der Zerstörung lässt mich als gelernten DDR-Bürger Unangenehmes vermuten.

    Möglicherweise gibt es hier noch kompetente Wissensträger, die Genaueres über die Zerstörung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin wissen und das evt. auch ohne Rücksicht auf die aktuelle „politische Wetterlage“ – quasi im Sinne der historischen Wahrheit – mitteilen wollen.

    Ich wäre über einen evt. Erkenntniszuwachs erfreut…
    Verallgemeinerungen sind Lügen.
    (Gerhard Hauptmann)

  8. #8
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    Standard AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
    Habe ich selbst gesehen, wirklich ein Verbrechen wider die Natur.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  9. #9
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    Standard AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Buddha-Statuen von Bamiyan

  10. #10
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Verlorene Architektur - im 20. Jahrhundert zerstörte Bauwerke, Ensembles etc.

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    […] Sehr viel schlimmer wiegt der Verlust praktisch jeder mittelgroßen bis großen Altstadt in Deutschland durch eben diesen Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung dar. Selbst in relativ kleinen Städtchen wie Aschaffenburg blieb kaum ein Stein auf dem anderen, große Städte waren in der Regel nur noch Trümmerfelder.
    Ja, lieber Franz, das ist ein großer Jammer! Zum Heulen ist es.

    Wie beliebt die alten Städte und Städtchen sind, zeigen die Besucherzahlen des Städtchens Rothenburg ob der Tauber: Jährlich besuchen es ca. 2,5 Millionen Menschen (inkl. einer Million Amerikaner und Japaner).

    Gruß von Leila

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