Ich möchte euch kurz über meine Erlebnisse mit Cannabis berichten.
Angefangen hat es vor einigen Jahren, weil ich die Schnauze vom Alkohol voll hatte.
Ich probierte das Zeug anfangs nur selten. Später wurde aus dem ab und zu kiffen ein tägliches Ritual. Da das Zeug ja illegal ist, besorgte ich mir das Zeug dann jede Woche in der Hasenheide bei ausländischen Dealern.
Damals reichte mir ein 5 Gramm Päckchen noch eine Woche. Da sich der Körper an jede Dosis gewöhnt, steigerte ich in kürzester Zeit meinen Konsum
auf 10 Gramm die Woche. In der Hasenheide kostet ein 1 Gramm Gras 10 €.
Das wurde mir aber mit der Zeit zu teuer und aber auch zu gefährlich, wegen der vielen Polizeikontrollen. Beschissen haben mich die Dealer oft genug, bis zu dem Tag, wo ich mir eine elektronische Kleinstmengenwaage für 50 € zulegte.
Mein Konsum steigerte sich im letzten Jahr bis zu 1000 € im Monat.
Durch eine Bekannte lernte ich dann den Mann kennen ( Deutscher ), der mich bis zum Schluss mit Gras versorgte. Bei ihm kostete das Gras 6 €, bei einer Mindestabnahme von 100 €
Ich pegelte mich bei einem Wochenkonsum von 120€, also 20 Gramm Gras ein.
Eigentlich konnte ich mir den Konsum von Gras im Wert von 480 € im Monat nur leisten, weil meine Freundin die volle Miete und auch für Essen und Trinken aufkam. Oft gab sie mir noch 200-300 € fürs Kiffen zu.
Ich begann dann so langsam meine privaten Wertsachen zu verkaufen.
Das ging so bis zum 17.6.05. An diesem Tag rauchte ich vor der Arbeit noch eine fette Tüte mit einem halben Gramm Gras drin. In der Mittagspause ging ich mit einem Arbeitskollegen in den Park und wir rauchten noch eine fette Tüte. Nach der Arbeit fuhren wir noch zu ihm und rauchten noch eine Tüte.
Weil mir da schon irgendwie komisch zumute war, verabschiedete ich mich dann von ihm mit der Ausrede , das ich noch einkaufen muss.
Ich fuhr dann mit der S-Bahn nach Hause bis eine Station , wo ich wohnte. Ich musste da panikartig den S-Bahnwaggon verlassen , weil ich ein ganz komisches Gefühl im Körper hatte, ähnlich wie Kreislaufschwäche.
Ich bin dann ziemlich schnell ca. 2 km zu Fuss nach Hause und mir gings von Minute zu Minute schlechter. Nach Hause wollte ich nicht allein und so schleppte ich mich mit letzter Kraft in eine Arztpraxis, wo ich dann zusammenbrach. Der Ärztin erzählte ich kurz, was los war und sie sagte mir das mein Kreislauf einigermaßen ok sei und meine Beschwerden eine Panikattacke ist. Sie gab mir dann Diazepam und ich beruhigte mich wieder.
Bis zur Einweisung in eine Drogenentzugsklinik am 23.6.05 bekam ich diese Attacken täglich und mehrmals. Da denkt man echt an Selbstmord. Am Entlassungstag dem 8.7.05 rief ich mir ein Taxi , weil ich panische Angst vor S und U-Bahnfahren habe. Mittelschwere Panikgefühle entwickelte ich im Taxi auch, aber ich kam einigermaßen gut zu Hause an.
Am Sonntag abend gings mir wieder sehr schlecht und ich rief den Ärztlichen Bereitschaftsdienst, der dann auch ziemlich schnell nach 4 Stunden kam. Der gab mir dann 2 ml Diazepam und mir gings dann auch schnell besser. Seit Montag nehme ich morgens 25 mg und abends 50 mg Aponal , ein Mittel gegen Angsterkrankungen. Gestern war es besonders schlimm und ich nahm zusätzlich noch abends eine Tablette Bromazanil N2 gegen akute Angstzustände.
Ich werde jetzt schnell eine ambulante Verhaltenstherapie gegen Angst und Panikattacken machen.
Gruss von der Würfelqualle