Als ich damals in der Schule im Geschichtsunterricht mit dem "Helden des deutschen Widerstandes" Stauffenberg nach Hause kam, ich wohnte damals bei Onkel Fritz und der war Bauer in Niedersachsen und hatte im Krieg als Gefreiter am Rußlandfeldzug teilgenommen, da wurde der bei dem Thema richtig gallig. "Dieser Vaterlandsverräter!" sagte er und ich dachte nanu, ist Onkel Fritz doch ein oller Nazi???
Aber weit gefehlt, Onkel Fritz hat mir seine Ansicht erklärt. Wenn dieser seltsame Graf Stauffenberg es ernst und ehrlich mit dem Attentat und dem Heldentum gemeint hätte, dann würde er dem Führer ganz eiskalt mit einer geladenen Pistole entgegengetreten sein und hätte ihm eine Kugel in seine verdammte Birne geschossen, und sich wirklich als Held verdient gemacht. Aber nee, feige hat er eine Bombe hingestellt, sich weggeschlichen, um dann in der Nachfolgeregierung ein lukratives Pöstchen zu besetzen...8o 8o 8o
Heldenhaft, sagte Onkel Fritz, das waren die zahllosen ungenannten Opfer der Nazi-Diktatur, die ohne den Adel gar nicht möglich gewesen wäre. Heldenhaft waren die ungenannten Frauen, die ihre Kinder durch die Bombennächte und sonstigen Kriegwirren brachten, aber dieser Stauffenberg ganz ganz sicher nicht.:rolleyes:
Das fiel mir gerade ein, weil jetzt mal wieder der Jahrestag ins Haus steht an dem die tollen "Helden" des 20. Juni mal wieder hoch geehrt werden, und ich muß zugeben, die Geschwister Scholl waren mir damals schon heldenhafter erschienen ....