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Thema: Gewerbesteuer abschaffen...

  1. #11
    denkt fortschrittlich Benutzerbild von Nichtraucher
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    Zitat Zitat von Gonzo the Great
    Weg mit der Gewerbesteuer! Es ist ungerecht, dass man immer mehr belastet wird, wenn man sich mehr erarbeitet. Auch die Mehrwertsteuer soll nicht erhöht werden. Dafür Sozialleistungen streichen! Wer Geld will, soll arbeiten!
    Es gibt dank des technologischen Fortschritts immer weniger Arbeit auf diesem Planeten. Götz Werner, Chef der Kette "DM", ist ein fortschrittlicher Unternehmer, der weiß, dass es das Ziel der Wirtschaft ist, die Menschen vom Laster der Arbeit zu befreien:

    Wäre es nicht Ihre vornehmste Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen?

    Ich muss wirklich sagen, dass ich dieses Gerede von der Schaffung neuer Arbeitsplätze langsam nicht mehr hören kann. Warum wird dem so wenig widersprochen? Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenteil. Die Aufgabe der Wirtschaft ist es, die Menschen von der Arbeit zu befreien. Und das ist uns in den letzten 50 Jahren ja auch grandios gelungen.
    und

    Dafür sind heute im Osten 20 Prozent der Menschen arbeitslos.

    Ja, schlimm genug. Aber diese ganze Diskussion um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit führt ins Nichts. Und jeder, der etwas von Wirtschaft versteht, weiß doch eines: Die Zeit der Massenarbeit ist vorbei. Ich war gerade in Island. Doch hat mir ein Fischer erzählt, dass die Isländer heute dank Fabrikschiffen mit einem Viertel der Arbeiter vier mal so viel Fisch produzieren wie vor 30 Jahren. Verstehen Sie? 75 Prozent der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht. Solche Beispiele gibt es überall. Unsere Fähigkeit, Dinge zu produzieren, übersteigt unseren Bedarf, Dinge zu konsumieren. Das ist eine ganz einfache Tatsache, und keine Arbeitsmarktreform kann daran etwas ändern.
    Das ganze Interview dieses fortschrittlich gesinnten Menschen gibt es hier nachzulesen:

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    Dies zeigt mal wieder, wie reaktionär das Kommunisten- und Nazipack ist, welches die Arbeit gottgleich verehrt.

  2. #12
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von Nichtraucher
    Es gibt dank des technologischen Fortschritts immer weniger Arbeit auf diesem Planeten. Götz Werner, Chef der Kette "DM", ist ein fortschrittlicher Unternehmer, der weiß, dass es das Ziel der Wirtschaft ist, die Menschen vom Laster der Arbeit zu befreien:



    und



    Das ganze Interview dieses fortschrittlich gesinnten Menschen gibt es hier nachzulesen:

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    Dies zeigt mal wieder, wie reaktionär das Kommunisten- und Nazipack ist, welches die Arbeit gottgleich verehrt.

    In dieser Ansicht steckt viel Wahrheit. Lediglich die Idee mit dem Bürgergeld weise ich derzeit strikt zurück. Das ist derzeit pure Utopie und setzt die (nicht vorhandene) Situation einer weltweiten völligen Wohlstandssättigung voraus.
    Wir sind aber noch lange nicht soweit, daß wir alle "wunschlos glücklich" wären.
    Vermutlich werden die Menschen das nie sein. Solange sie das aber nicht sind, gibt es Bedarf zu arbeiten oder wir ändern unsere Lebensphilosophie. Schließlich kann man in Frage stellen ob immer alles wachsen muß, schneller, höher, weiter besser...wie lange kann das noch gehen? Aber das ist keine Frage der Wirtschaft, sondern -wie gesagt- der Philosophie.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  3. #13
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von Kalmit
    Dreist, dreister, BDI - Gewerbesteuer für Großunternehmen abschaffen und dafür den Konsumenten die Zeche durch ne noch höhere MwSt. aufbürden
    *hüstel*

    Überprüfe doch bitte einmal deine Argumente. Ist dir der Begriff vom Steuerwettbewerb bekannt? Der wird nämlich zur Zeit auf internationaler Ebene mit recht harten Bandagen geführt.

    Ich würde mich z.B. wesentlich mehr über die völlig unsinnigen Preisnachlässe für energieintensive Industrieunternehmen aufregen. Stellen sie doch nichts anderes als eine Subvention dar. Und vielleicht käme dann endlich mal wieder Bewegung in die Diskussion über das Oligopol der Stromriesen, die dem Verbraucher mangels freien Wettbewerbs ihre Mondpreise nach Lust & Laune diktieren können.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  4. #14
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Überprüfe doch bitte einmal deine Argumente. Ist dir der Begriff vom Steuerwettbewerb bekannt? Der wird nämlich zur Zeit auf internationaler Ebene mit recht harten Bandagen geführt.
    Aah, der heilige, alles rechtfertigende "Wettbewerb" bzw. das nationale Unternehmens-Steuerdumping - ich vergaß... und am Ende bezahlt kein Unternehmen irgendwo mehr Steuern! Dann stehen die goldenen Zeiten der Vollbeschäftigung an... :rolleyes:

    Ich würde mich z.B. wesentlich mehr über die völlig unsinnigen Preisnachlässe für energieintensive Industrieunternehmen aufregen. Stellen sie doch nichts anderes als eine Subvention dar. Und vielleicht käme dann endlich mal wieder Bewegung in die Diskussion über das Oligopol der Stromriesen, die dem Verbraucher mangels freien Wettbewerbs ihre Mondpreise nach Lust & Laune diktieren können.
    Da bin ich im großen und ganzen bei dir... jedoch hat das nix mit dem Thema zu tun, dass ein Vertreter eines Wirtschaftsverbandes die Unverschämtheit besitzt, zu fordern die völlig aus der Luft gegriffene Abschaffung der Gewerbesteuer durch eine höherere MwSt. gegenzufinanzieren!
    "Natürlich werden jetzt alle bei uns zur Kasse gebeten. Entscheidend ist nur, ob man abhebt oder einzahlt." (Volker Pispers)

    "Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Wolfgang Neuss)

  5. #15
    Mitglied Benutzerbild von Sebbi
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    Zitat Zitat von StH
    Zurück zur Gewerbesteuer: Die neoliberale Theorie, daß die Industrie automatisch Arbeitsplätze schafft, wenn man ihnen die Steuern nur maximal senkt, hat sich widerlegt. Die Gewinne steigen, aber es entstehen keine neuen Arbeitsplätze. Daß die Wirtschaftsvertreter immer wieder neue Forderungen stellen werden, hätte man vorher wissen müssen.
    Neoliberal ist nicht gleich maximale Steuersenkung.

    Ein Unternehmer schafft dann einen Arbeitsplatz, wenn er mehr Ertrag bringt als er kostet. Wenn er - wie Du richtig sagst seine Rendite maximieren will - muss er irgendwann Arbeitsplätze schaffen. Ob er das allerdings schon recht früh macht oder später, hängt auch von den Kosten für Arbeit ab.

    Natürlich muss ein Gemeinwesen ständig den Ausgleich zwischen Wirtschaft und Staat im Auge haben, besonders da ja bereits richtig bemerkt wurde, dass der Staat auch Infrastruktur vorhalten muss.

    Daher halte ich die Abschaffung der Gewerbesteuer für den falschen Weg, weil sie die Kommunen belastet, von denen die Gewerbetreibenden gleichzeitig vernünftige Rahmenbedingungen (Stichwort: weiche Standortfaktoren) verlangt.

    Ich schätze mal, das war ein Testballon der BDI und fällt für mich in die gleiche Klasse wie die Neidsteuer, die die SPD haben will.

  6. #16
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von Kalmit
    Aah, der heilige, alles rechtfertigende "Wettbewerb" bzw. das nationale Unternehmens-Steuerdumping - ich vergaß... und am Ende bezahlt kein Unternehmen irgendwo mehr Steuern! Dann stehen die goldenen Zeiten der Vollbeschäftigung an... :rolleyes:
    D.h., du stellst in Abrede, daß Steuersätze eines Landes ein Entscheidungskriterium für ausländische Investitionen sind?

    Da bin ich im großen und ganzen bei dir... jedoch hat das nix mit dem Thema zu tun, dass ein Vertreter eines Wirtschaftsverbandes die Unverschämtheit besitzt, zu fordern die völlig aus der Luft gegriffene Abschaffung der Gewerbesteuer durch eine höherere MwSt. gegenzufinanzieren!
    Überhaupt nicht, wir sind mitten beim Thema. Die mitnichten "völlig aus der Luft gegriffene Abschaffung der Gewerbesteuer" ist genau vor dem von mir beschriebenen Hintergrund zu bewerten.

    Das Strompreisbeispiel führt anschaulich vor Augen, wohin künstliche Hochpreispolitik führt: zur Belastung des Konsumenten.
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    Umberto Eco

  7. #17
    Demokrat Benutzerbild von StH
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    Zitat Zitat von Sebbi
    Ein Unternehmer schafft dann einen Arbeitsplatz, wenn er mehr Ertrag bringt als er kostet. Wenn er - wie Du richtig sagst seine Rendite maximieren will - muss er irgendwann Arbeitsplätze schaffen. Ob er das allerdings schon recht früh macht oder später, hängt auch von den Kosten für Arbeit ab.
    Eben, ein Unternehmer rechnet sich aus, wieviele Leute er einstellen muß, um maximalen Profit zu machen. Der Profit steigt, wenn die Steuern sinken, aber mehr Leute, die er nicht braucht, stellt er davon nicht ein.

    Natürlich muss ein Gemeinwesen ständig den Ausgleich zwischen Wirtschaft und Staat im Auge haben, besonders da ja bereits richtig bemerkt wurde, dass der Staat auch Infrastruktur vorhalten muss.
    Eben, die Infrastruktur ist einer der Hauptvorteile des Standortes Deutschland. Darum halte ich es für fatal, staatliche Infrastruktur, wie z.B. Eisenbahn oder Post, einfach so zu privatisieren.

    Daher halte ich die Abschaffung der Gewerbesteuer für den falschen Weg, weil sie die Kommunen belastet, von denen die Gewerbetreibenden gleichzeitig vernünftige Rahmenbedingungen (Stichwort: weiche Standortfaktoren) verlangt.
    Nicht wenige Kommunen sind total zahlungsunfähig. Die Stadt Witten z.B. ist so pleite, daß der Stadtrat teilweise entmachtet ist, der Haushaltsplan muß von der Bezirksregierung gemacht werden. Eine zahlungsunfähige Stadt, kann keine Straße bauen, um ein Werk zu erschließen.

    Es ist ein Irrglaube, daß irgendwelche Bürokraten die Steuern persönlich auffressen. Steuern müssen bezahlt werden, davon wird finanziert, was uns allen zugute kommt: Polizei, Straßen, Autobahnen, Schulen, und vieles mehr. Auch wenn die FDP das anders sieht, aber Steuern sind nichts unanständiges.
    "Es ist ein Unglück, daß die SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands heißt. Hieße sie (...) Reformistische Partei oder Partei des kleineren Übels oder Hier können Familien Kaffee kochen oder so etwas - vielen Arbeitern hätte der neue Name die Augen geöffnet, und sie wären dahingegangen, wohin sie gehören: zu einer Arbeiterpartei. So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen."

    Kurt Tucholsky

  8. #18
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von StH
    ...Auch wenn die FDP das anders sieht, aber Steuern sind nichts unanständiges...
    Steuern zu bezahlen ist sogar sehr anständig. Unanständig ist lediglich, sie von andern in praktisch beliebiger Höhe einzufordern, ungeachtet aller marktwirtschaftlichen Zusammenhänge und nur um der eigenen Befriedigung wegen.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  9. #19
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    Zitat Zitat von Manfred_g
    Steuern zu bezahlen ist sogar sehr anständig.
    Ja und wer viel verdient wird bestraft weil er mehr bezahlen muss. Jeder bezahlt die gleiche Summe und wer kein Bock auf Arbeit hat kriegt kein Geld!

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von Sebbi
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    Zitat Zitat von Gonzo the Great
    Ja und wer viel verdient wird bestraft weil er mehr bezahlen muss. Jeder bezahlt die gleiche Summe und wer kein Bock auf Arbeit hat kriegt kein Geld!
    Das widerspräche ja einem Sozialstaat, der auch für die Schwachen sorgen muss. An diesem Prinzip der Solidargemeinschaft kann und darf meiner Auffassung nach nicht gewackelt werden.

    Zu diskutieren ist jedoch, welchen Lebensstandard der Sozialstaat den Schwachen ermöglichen sollte, ohne dass der Anreiz verloren geht, wieder selbst für sich zu sorgen.

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