So, ich werde dich mal aufklären und deinen naiven Glauben an eine "wissenschaftliche Forschung" zerstören.
Du bist absolut intelligent genug folgende Ausführungen zu verstehen. Ich befasse mich seit Jahren mit privater Geschichtsforschung und habe auch vielen Kontakt zu Historikern.
Welche Quellen hat die Geschichtswissenschaft?
Sieht man von materiellen Überbleibseln ab, ist die aller einzigste Quelle der Geschichtswissenschaft die Aussagen von damals beteiligten Menschen in schriftlicher und mündlicher Form.
Ob dies schriftlich festgehaltene Zitate, Statistiken oder amtliche Gesetze sind. Bis auf eventuell lebende Zeitzeugen gibt es nur auf Papier geronnene Gedanken von Menschen als Quelle.
Es ist eine ganze wichtige Erkenntnis. Ein Historiker hat, wie wir alle, auch überhaupt keinen blassen Schimmer was eigentlich geschehen ist. Er kennt lediglich andere Literatur und schriftliche Hinterlassenschaften.
Da ist nichts dahinter. Er liest in einem Dokument eine Aussage von jemanden über die Realität, und nimmt diese dann je nach Kalkül als wahr an oder nicht.
Nun bring mal die geistige Kraft auf, dir die Quellenlage eines sagen wir deutschen Historikers in Dortmund über ein Ereignis in China vor 60 Jahren vorzustellen.
Irgendwelche schriftlichen Quellen sind nicht erreichbar. Die Chinesen lassen solche Dokumente naturgemäß niemand sehen.
Was bleibt?
Einzig: Zeugenaussagen von Flüchtlingen.
Man könnte vielleicht aus Aussagen wie: "in meinen Dorf sind bestimmt ein Drittel verhungert" irgendwelche Hochrechnungen anstellen.
Aber es dürfte auf der Hand liegen, wie problematisch dies ist.
Theoretisch vorstellbar wären noch Satellitenphotos oder Flugzeugfotos, aber diese gibt es offenkundig nicht.
Der Historiker Felix Wemheuer, hat mal was wirklich selten ist, sich und seinen Kollegen in die Karten schauen lassen und die Quellen der Geschichtswissenschaft zur großen Hungersnot in China offenbart:
Quelle für die Schätzungen der Opferzahl sind demach die, durch die Volkszählung von 1982, erstellten offiziellen Statistiken über Geburts- und Sterblichkeitsraten! Je nach Rechenmethode und wissenschaftlichen Theorien kam man auf Zahlen zwischen 16 und 30 Millionen Toten.
Eine weitere Quelle ist der 1989 übergelaufene Chen Yizi, der an einer Untersuchung des Instituts für Systemreform teilnahm, das in einer Studie 43 bis 46 Millionen Todesopfer ermittel haben soll.
Hier kannst du das nachlesen:
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Und ein großer Teil dieser "80 Millionen-Zahl" des Schwarzbuches sollen ja Opfer der Hungersnot sein.
Ich hoffe du erkennst, was für eine unfassbarer Beschiss es ist, wenn ein Historiker schreibt: "dabei kamen 30 Millionen Menschen ums Leben". Niemand weiß wie viele es waren, man kann nur Theorie darüber aufstellen, mehr auch nicht.
Und ich hoffe du kapierst wie unzuverlässig dieses "100 Millionen Tote"-Geträllere ist...