Tacitus’ „Germania“ Ein gefährliches Buch
Seit der Renaissance ist die „Germania“ der bedeutendste historische Beleg über die frühen germanischen Völker gewesen.
Die unvermeidliche Identifizierung der antiken Germanen mit ihren Nachkommen begann bald nach der Entdeckung des Buches. Historiker, Philologen und Archäologen trugen alle zu dem Mosaik bei, sodaß bis zur Vereinigung von 1871 die Frühgeschichte der Deutschen fest begründet war.
Unterdrückt diesen Klassiker!
Seit dem Zweiten Weltkrieg, als ideologische Notwendigkeiten Vorrang gegenüber leidenschaftsloser Forschung gewannen, hat die Fähigkeit der „Germania“, Selbstbewußtsein und kollektive Identität einzuflößen, die Proponenten anti-weißer Politik und Ideologien zutiefst beunruhigt. Der historische Bericht ist auch problematisch, weil er die Germanen nicht als hoffnungslos Böse darstellt, die möglicherweise planen, die ausgedehnten jüdischen Populationen Roms und Persiens in Tonbrennöfen zu verdampfen.
Ein Täuschungsmanöver, das solche Ideologen anwenden, besteht in der Unterstellung, daß die antiken Germanen und neuzeitliche Nordeuropäer keine biologische oder historische Verwandtschaft besitzen. Obwohl unsinnig, ist sie genauso leicht vorzubringen wie die Behauptung, daß es keine biologischen Rassen gibt, oder Dutzende anderer kontrafaktische Dogmen.
Aber viele würden es zweifellos vorziehen, das Buch nach Art der Kommunisten zu verbieten, alle Exemplare aus dem Verkehr zu ziehen und den Zugang zu nicht eingestampften Exemplaren auf eine Handvoll zugelassener „Gelehrter“ unter sorgfältiger Überwachung zu beschränken.
Schon 1954 erklärte der jüdische Historiker Arnaldo Momigliano vor „einer wichtigen internationalen Konferenz über die Klassik“, daß die „Germania“ eines der gefährlichsten Bücher sei, die je geschrieben wurden. (1938 verlor Momigliano nach Erlaß der faschistischen Rassengesetze seinen Job als Professor der römischen Geschichte an der Universität von Turin. Er zog nach England, wo er für den Rest seines Lebens unterrichtete.)
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