Als glühende Verehrerin Friedrich Schillers und seiner Werke bekenne ich, bevor ich verglühend zu Asche werde, daß ich leider keine Millionärin bin. Wie gerne hätte ich in Basel den telephonisch Bietenden überboten und hernach das mir zugesprochene Dokument dem Deutschen Volke vermacht, damit es von ihm betrachtet werden kann …
Die [Links nur für registrierte Nutzer] teilte ihren Lesern letzen Samstag mit, daß des Dichters bedeutsamste Reinschrift anläßlich einer Versteigerung in die Hände eines Anonymen geriet, darum, weil die „Stiftung Weimarer Klassik“ trotz eines Spendenaufrufs über unzureichende Mittel verfügte, um das wertvolle Schriftstück zu ergattern. Welch eine Schande ist das! – Ich blöde Kuh dachte im Ernst, Schillers Gedicht „An die Freude“ hätte in Deutschland Freunde, so wie der Schweizerische Bundesbrief heute noch von Schweizern seine dankbaren Liebhaber hat. Aber nein! Die armseligen heutigen Deutschen ließen sich auch dieses Mal in einer wesentlichen Sache lumpen, in einer Sache, die reinster deutscher Geist ist. Ach, größer als hierüber kann mein Wehklagen über kaum etwas sein.
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Leila