Am 28. Oktober 1961 stieg der damals elfjährige Baha Güngör in Istanbul in einen Zug - drei Tage später kam er in Aachen an. Er ist nun so lange in Deutschland, wie es das Anwerbeankommen mit der Türkei gibt. Über Einwanderer und Einwanderung damals und heute spricht tagesschau.de mit dem Journalisten.
tagesschau.de: Herr Güngör, wie war es, im Jahr 1961 türkischer Einwanderer in Deutschland zu sein?
Baha Güngör: Überall waren noch die zerbombten Häuser zu sehen, der Krieg war noch nicht lange her.
Damals waren die Deutschen froh, dass überhaupt Menschen zu ihnen kamen und mit ihnen sprachen.
Außerdem verbanden die Deutschen damals mit Türken eine historische, t[I]raditionelle Partnerschaft, sogar Freundschaft. Mein erster Schuldirektor in Aachen begrüßte mich sogar auf Türkisch. Da war ich baff, als er sagte, "Hosgeldin Efendim" - das heißt "Willkommen, mein Herr". Sofort hatte ich ein warmes Gefühl.
Außerdem war es ja so, dass die Türken kamen, um den Deutschen zu helfen. usw.
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Es wäre interessant, wenn sich hierzuforum weitere Zeitzeugen dazu äußern würden.
Meine Eltern sagen, die Aussage, daß 1961 in Deutschland noch überall zerbombte Häuser waren, stimmt nicht.