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Umfrageergebnis anzeigen: Sitzt Beate Z. unschuldig im deutschen Gefängnis?

Teilnehmer
42. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, denn sie ist aller Wahrscheinlichkeit unschuldig!

    33 78,57%
  • Nein. Die rechte Nazi-Braut kann gar nicht unschuldig sein!

    4 9,52%
  • Ich weiß es nicht. Mir ist es auch egal.

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Thema: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

  1. #10141
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Zitat Zitat von fatalist Beitrag anzeigen
    Die 10 Morde oder der Showdown am 4.11.2011 ?
    Eindeutig die 10 Morde. Die Story, das tödliche Doppel-TRIO wäre 13 Jahre lang unerkannt und meuchelnd durch Deutschland gezogen, ist doch zu hanebüchen. Vor allem angesichts des permanenten Gemauschels und der stupiden Dauerbegründung mit "Pannen" und "Fehlern" des VS. Das zieht inzwischen dem Letzten den Nerv.

  2. #10142
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Zitat Zitat von Karl_Murx Beitrag anzeigen
    Eindeutig die 10 Morde. Die Story, das tödliche Doppel-TRIO wäre 13 Jahre lang unerkannt und meuchelnd durch Deutschland gezogen, ist doch zu hanebüchen. Vor allem angesichts des permanenten Gemauschels und der stupiden Dauerbegründung mit "Pannen" und "Fehlern" des VS. Das zieht inzwischen dem Letzten den Nerv.
    Dein Wort in Gottes Ohr

    Die waren derart blöde, dass sie Telefonlisten beim Untertauchen vergassen.
    Liste mit den Namen und Telefonnummern der Leute, bei denen sie untertauchten.

    Das muss man sich immer wieder klarmachen.
    Und es passierte... nichts!!!

  3. #10143
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz



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    Es ist völlig egal, welche Listen aus 1998 im Jahr 2012 wo zurückgehalten wurden und von wem.
    Das ist alles Ablenkungsmanöver.

    Es ist die Frage zu beantworten, auf wessen Weisung die Listen 1998 unterschlagen wurden, und nicht zur Fahndung gelangten, damit die staatliche Neonazitruppe trotz Totalblödheit nicht verhaftet wurde.

    Wessen Arm reichte so weit, dass er sowohl dem BKA-Trio in Erfurt als auch dem dortigen LKA Thüringen Weisungen zur Strafvereitelung erteilen konnte?

    Das ist aber gar nicht Thema im Ausschuss, die Vertuscher dort streiten sich um Lappalien:

    Vorwürfe gegen Kriminalämter

    Während der Ausschuss am Freitag in offener Gegenüberstellung Beamte der beiden Polizeibehörden vernahm, kritisierten Abgeordnete aller Fraktionen zudem die anwesenden Repräsentanten von Bundeskriminalamt, Bundesinnen- und Bundesjustizministerium. Hintergrund dieser aktuellen Vorwürfe war eine zweite Telefonliste, die gemeinsam mit der ersten gefunden, aber erst vor einem Jahr vom BKA in einer Einkaufstüte bei Asservaten der Geraer Staatsanwaltschaft wieder entdeckt wurde. Die Behörden, die davon seit Monaten in Kenntnis waren, hatten es nach Ansicht der Abgeordneten versäumt, dem Ausschuss von der Existenz der zweiten Adressliste zu berichten. Stattdessen hätten Repräsentanten dieser Obersten Bundesbehörden wochenlang schweigend an Ausschusssitzungen teilgenommen, in denen es um Versäumnisse im Zusammenhang mit der sogenannten „Garagen-Liste“ gegangen war.


    Selbst nachdem es dem Sondermittler des Untersuchungsauschusses gelungen war, in Aktenverzeichnissen die Existenz einer weiteren Liste zu entdecken, wurden Wochen benötigt für Vorlagenanfertigung, Ressortabsprache und Übermittlung, bis das Dokument schließlich den Ausschuss erreichte. Das geschah, so der Vorhalt, genau zu dem Zeitpunkt, als die Vernehmung der davon betroffenen Zeugen abgeschlossen sein sollte. „Es hat sich zeitlich etwas überschnitten und hat nicht ganz gereicht“, entschuldigte ein Ministeriumsrepräsentant dieses Verhalten.
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    Ein Fazit aus Thüringen gibt es auch schon, bevor am 11.3. der 500 Seiten lange Bericht kommen soll, dessen Lektüren man sich wohl sparen kann: Pleiten, Pech und Pannen, keine Absicht.

    Zwischenfazit in Thüringen

    Der Thüringer Untersuchungsausschuss zum Terror des NSU wird dem Vernehmen nach in einer ersten Zwischenbilanz die Auffassung vertreten, die rechtsterroristischen Morde und Raubtaten seien nicht durch einzelne Fehler, sondern durch das Zusammentreffen zahlreicher Fehler der Polizei, der Staatsanwaltschaft und des Verfassungsschutzes sowie das Unterschätzen der Gefahr des Rechtsextremismus ermöglicht worden.
    Und das ist Absicht, keine Panne, kein Fehler...

  4. #10144
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Ein "must read" aus der FAZ von Gestern:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Fehler bei der NSU-Fahndung
    Das Wer-ist-Wer des Terrorismus

    03.03.2013 · Eine Liste mit Adressen aus der Garage von Beate Zschäpe hätte die Ermittler auf die Spur des NSU führen können - wenn sie im Jahr 1998 beachtet worden wäre.
    nicht "hätte können", sondern "hätte mit absoluter Sicherheit".

    Kurz nach sechs Uhr morgens rücken Thüringer Schutzpolizisten und Kriminalisten am 26. Januar in einer Jenaer Garagenanlage an, um zwei Objekte zu durchsuchen. Es handelt sich um Nummer 5 und Nummer 6 im „Garagenverein an der Kläranlage e.V.“ im Stadtteil Lobeda. Die Beamten hoffen an diesem Wintermorgen im Jahre 1998 Sprengstoff zu finden, sowie Zünder und Kabel, die zum Bau von Rohr- und Kofferbomben verwendet wurden. Solche funktionstüchtigen, aber nicht gezündeten Vorrichtungen halten Jena zu diesem Zeitpunkt seit einigen Monaten in Atem.
    Falsch! Die "Bomben" waren nur zünderlose Attrappen, nur eine enthielt "Spuren von Sprengstoff".
    Das war damals schon wie heutzutage auch: Pseudobomben durch staatliche Terroristen-Darsteller...

    In den beiden Garagen gehen drei stadtbekannte Neonazis aus und ein, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Es gibt Indizien, die besagen, das sich hier die Bombenwerkstatt befindet. Das Schloss von Nummer 5 geht nicht auf. Die Feuerwehr muss gerufen werden. Auch die Garage Nummer 6 wird durchsucht. Darin hat Böhnhardt sein Auto geparkt und fährt es bereitwillig heraus. Böhnhardt ist bei der Durchsuchung anfangs anwesend. Aber er weiß auch, was die Beamten finden werden, sobald sie erst das Schloss von Nummer 5 überwunden haben: Vier fertige Rohrbomben, 1,3 Kilo TNT-Sprengstoff, Kabel und allerlei Nazi-Propaganda.
    Das TNT, welches niemals gewogen wurde, und dessen Spurenasservate schon Ende 1998 vernichtet waren.
    Das TNT vom V-Mann Thomas S., übergeben Anfang Dez 1997, und seitdem wurden die Garagen observiert...

    Bis heute weiss niemand, was das für TNT war, woher es kam etc pp.
    Lachhafte Aktion am Samstagmorgen...

    Der junge Neonazi, vorbestraft und vor dem Vollzug einer Gefängnisstrafe, nutzt die allgemeine Warterei, um sich irgendwann zwischen 8.30 und 9.00 Uhr mit seinem Auto aus dem Staub zu machen. Niemand erinnert sich später genau, keiner hält ihn auf, keiner folgt ihm. Es ist das letzte Mal, das einer der drei mutmaßlichen Terroristen vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) gesehen wird. 13 Jahre später, am 4. November 2011, sterben Böhnhardt und sein Komplize Mundlos nach einem Bankraub bei Eisenach in einem Wohnmobil, mutmaßlich durch Selbstmord. Beate Zschäpe, über deren Konto 1998 die Garagenmiete überwiesen wurde, stellt sich ein paar Tage später.
    Böhnhardt verschwindet ungehindert mit seinem Auto, weil das so sein soll.
    "Jetzt seid ihr dran, der Haftbefehl ist unterwegs", so warnt ihn einer der Polizisten, und das sagte Mutter Böhnhardt im Fernsehen

  5. #10145
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Der Haftbefehl kam aber erst 2 Tage später...

    Bei der Suche nach den drei mutmaßlichen Rechtsterroristen sind viele Fehler passiert. Einer der folgenschweren unterlief nicht den vielgescholtenen Verfassungsschützern, sondern der Polizei, wie die SPD-Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss, Eva Högl, sagt. Es geht um das Asservat 23.6.1 und den Inhalt eine Plastiktüte mit der Asservatennummer „20 A 3“. Gefunden, angeschaut und ohne weitere Nachforschungen aussortiert wurden sie im Februar 1998 von Mitarbeitern des Landeskriminalamtes Thüringen und Spezialisten des Bundeskriminalamtes (BKA), die eigens nach Thüringen gereist waren, um die Fahndung nach den „Drillingen“ zu unterstützen.

    Die Schriftstücke, die von der Ermittlungsgruppe „TEX“ unter ihrem Einsatzleiter Jürgen Dressler im „Garagenverein e.V.“ beschlagnahmt wurden, wären die „Blaupause für die Fahndung“ gewesen. Sie läsen sich wie „eine Art Landkarte der späteren Tat- und Fluchtorte“, glaubt der Unions-Obmann und frühere Polizist Clemens Binninger.
    Die Listen wurden ganz gezielt unterschlagen, denn die 3 Geflüchteten sollten nicht gefunden werden.

    Das ist doch glasklar:

    Doch das sah Michael B., Kriminalhauptkommissar beim BKA, seinerzeit anders. Vielleicht war er auch bloß in Eile. Oder er dachte, ein Kollege werde sich darum kümmern. B., damals 43 Jahre alt und seit sechs Jahren im Referat ST 24 mit Rechtsextremismus befasst, war ein erfahrener Ermittler. Im Wechsel mit zwei Wiesbadener Kollegen reiste er Anfang 1998 für zwei Wochen nach Erfurt, um die dortigen Kriminalisten im Landeskriminalamt zu unterstützen. Am 16. Februar, drei Wochen nach der Flucht des Trios, schaut er sich, offenbar als erster Bearbeiter, eine Adressliste an. Er findet sie uninteressant.


    „Für das Ermittlungsverfahren ohne Bedeutung“


    In einem Vermerk vom 19. Februar 1998 schreibt B., diese Liste sei „nach hiesiger Bewertung für das hier geführte Ermittlungsverfahren ohne Bedeutung“. Aus heutiger Sicht ist das erstaunlich. Denn das Asservat 23.6.1 enthält etwa 35 Adressen und Telefonnummern von Kontaktpersonen der drei Gesuchten. Wenigstens ein Dutzend der darauf Verzeichneten wird später, als die drei aus dem Untergrund heraus morden und rauben, Kontakt zu dem Verbrecher-Trio behalten. Namen wie Wohlleben und Gerlach tauchen auf, die jetzt, gemeinsam mit Beate Zschäpe, vom Generalbundesanwalt angeklagt sind. Es finden sich Leute wie Thomas Starke und André Kapke auf der Liste, Telefonnummern von zehn Bekannten in Chemnitz, der Stadt des ersten Unterschlupfs. Sogar die Adresse ihrer ersten Kontaktmannes dort: Heinrich-Schütz-Str. 18. Es sind Personen darunter, die dem Trio Mordwaffen beschafft, Papiere besorgt, Unterschlupf gewährt haben.
    Das Verschwinden der Listen war keine Panne.
    So blöde ist niemand, jeder Dorfschutzmann hätte gewusst, dass die Listen ein Sechser im Lotto waren.

    Alle stehen auf den Listen mit den Asservatennummern 23.6.1. und 20 A 3, den Listen, die niemanden interessierte, 13 Jahre lang.
    ich breche hier ab, es ist klar was abging damals, und ich wüsste gerne, wer die Weisung ausgab, die Listen zu unterschlagen.

    Am Schluss des Artikels wird klar, dass auch die Staatsanwaltschaft Gera "geschlampt" hat:

    Brisante Asservate

    Am 30. Januar 2012, zwei Monate nach dem Tod der beiden Haupttäter, rafft sich die Staatsanwaltschaft Gera auf, ihre brisanten Asservaten aus Garage Nummer 5 über das Landeskriminalamt Thüringen dem Bundeskriminalamt zu übergeben. Dort wird schließlich auch Liste 2 entdeckt und als BKA-Asservate 59.52.3 verzeichnet.

    In einem Vermerk des Bundeskriminalamtes vom Montag voriger Woche, also wiederum ein Jahr später, wird zum ersten Mal auch der Parlamentarische Untersuchungsausschuss darüber informiert, was die Bundestagsabgeordneten sehr verärgert hat. „Man versucht beinahe täglich, uns an der Nase herumzuführen“, sagt der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland (Grüne). Am Ende des BKA-Vermerks heißt es: „Im Rahmen des aktuellen Ermittlungsverfahrens des GBA sind sämtliche Personen, die sich auf den beiden besagten Listen befinden, in die Ermittlungen des BKA miteinbezogen worden“. Ein schwacher Trost.
    Die Staatsanwaltschaft Gera ging sicher davon aus, dass nach der Razzia die Listen zunächst kopiert wurden, bevor man sie weggab.
    Offenbar passierte das aber nicht, bzw. wurden die Kopien entfernt, und erst 2013 wieder eingeheftet, damit Zielfahnder Sven Wunderlich sich öffentlich darüber wundern konnte, wie die denn auf einmal in die Akten kamen.

    Das waren keine Pannen, das war Absicht.

  6. #10146
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    2 Kommentare zum neuesten Dönermord gingen durch.
    Einer davon ist dieser:

    Testfahrer • [Links nur für registrierte Nutzer]

    Ja wie, sind die beiden Uwe's oder die Beate doch noch aktiv?
    Tödliche Auseinandersetzung in Bad Kreuznacher Döner-Restaurant

    http://www.welt.de/newsticker/news3/rp/article114087787/Toedliche-Auseinandersetzung-in-Bad-Kreuznacher-Doener-Restaurant.html

    Böse wieder einmal kevil bei PI-News:

    In Bad Kreuznach wurde heute ein türkischer Dönerwirt von einem türkischen Gast erstochen. Ein klassischer Dönermord also, aber das interessiert keinen Schwanz, weil der Täter kein Deutscher [Links nur für registrierte Nutzer]. Lichterketten, Straßenumbenennungen und Untersuchungsausschüsse sind nicht zu erwarten!
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Nette Kommentare zuhauf bei PI, so zur Auflockerung zwischendurch bestens geeignet

  7. #10147
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Zitat Zitat von fatalist Beitrag anzeigen
    2 Kommentare zum neuesten Dönermord gingen durch.
    Einer davon ist dieser:

    Tödliche Auseinandersetzung in Bad Kreuznacher Döner-Restaurant
    Nun hat der VS den Kurden die Ceska weg genommen und schon müssen die auf ein Messer ausweichen?

  8. #10148
    GESPERRT
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Zitat Zitat von Hellangel Beitrag anzeigen
    Nun hat der VS den Kurden die Ceska weg genommen und schon müssen die auf ein Messer ausweichen?



    aber back to topic:

    Langsam aber sicher werde ich zum Junge Welt-Fan

    Umnachtete Ermittler
    Neonaziterror: Polizeibeamte von BKA und LKA geben sich vor Untersuchungsausschuß im Bundestag völlig inkompetent. Die Alternative dazu wäre Vorsatz
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Klar war das Vorsatz. Auch Weisung genannt.

    Wenn all das stimmen sollte, was der Untersuchungsausschuß zum »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) in letzter Zeit im Bundestag erfuhr, dann müssen sich Verbrecher nicht mehr fürchten – die Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) und diverser Landesämter werden sie kaum fangen. »Die können sogar ihr Adreßbuch vergessen, die Polizei wird es nicht nutzen«, ätzte der Ausschußvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) am Freitag in Berlin. Er spielte auf den jüngsten Skandal an, mit dem sich sein Gremium befassen muß: Eine verschlampte Spur aus der Jenaer Garage, in der die späteren NSU-Gründer Rohrbomben gebastelt hatten. Im Jahr 1998 waren dort mehrere Listen mit Namen und Nummern von Neonazis entdeckt worden. Auch der frühere V-Mann des Berliner Landeskriminalamtes, Thomas Starke, stand darauf: Er beschaffte dem seit Januar 1998 flüchtigen NSU-Trio die erste konspirative Absteige. Auch eine Handynummer, die von Thomas Dienel (»V-Mann Küche«) benutzt worden sein soll, steht auf den Zetteln, zudem ein Kontakt zu Holger Gerlach – die Bundesanwaltschaft klagt ihn als NSU-Unterstützer an. All diese Dokumente waren von den Ermittlern zwar gefunden worden, doch dann begann ein Muster, das der Ausschuß zur Genüge kennt: Nichts soll geschehen sein. Eine Liste geriet in die Hände des BKA-Mannes Michael Brümmendorf, der mit zwei Kollegen nach Thüringen abgeordnet war, um dort das augenscheinlich überforderte LKA zu »unterstützen«. Brümmendorf will sich das Papier angesehen haben, ein Asservatenaufkleber belegt dies. Nach seiner Version wäre nun der Leiter der Ermittlungsgruppe »Terrorismus/Extremismus« beim Erfurter LKA, Jürgen Dressler, für die weitere Bearbeitung zuständig gewesen. Dressler kann sich zwar an so gut wie nichts mehr erinnern, aber auch Brümmendorfs Version wird nicht durch Unterlagen gestützt. »Ich habe mich auf die mündliche Absprache verlassen«, sagte Brümmendorf am Freitag bei der Gegenüberstellung mit Dressler. Wie auch immer, die Zielfahndung erhielt die Daten nicht. »Aus heutiger Sicht ein Fehler«, räumte Dressler ein.
    Saugut geschrieben

    Eine »richtige« Zielfahndung gab es auch gar nicht – sie wurde nur so genannt, weil die Einheit des LKA, die sich mit unklarem Auftrag und ohne Daten auf die Suche nach dem Trio machte, zufällig die gleiche Bezeichnung trug. Brümmendorf hätte die Ermittlungen durch das BKA übernehmen lassen müssen, wenn ihm die länderübergreifende Dimension des NSU-Umfeldes klar gewesen wäre, kritisierten die Obleute. Doch der Beamte, obwohl gerade ein Jahr zuvor selbst mit Ermittlungen gegen Personen befaßt, die sich dann auf der von ihm ausgewerteten Liste wiederfanden, reiste unverrichteter Dinge wieder ab. Auch warum sich das BKA in Thüringen einschaltete, konnte nicht geklärt werden: Ob eine Anforderung aus Erfurt kam oder »wir proaktiv tätig wurden«, ließe sich »leider nicht mehr nachvollziehen«.


    Eine zweite Liste wie auch ein Adreßverzeichnis, ebenfalls aus der Garage, sind schließlich gar nicht ausgewertet worden – sie gammelten, in einer Einkaufstüte von Rewe verpackt, mehr als zehn Jahre in einem Pappkarton vor sich hin, neben Teilen von Rohrbomben. Erst das BKA stieß im Jahr 2012 auf die brisanten Papiere in der Asservatenkammer. Dem Ausschuß wurden sie erst am letzten Donnerstag zur Verfügung gestellt. Wären nicht Dressler und Brümmendorf außerplanmäßig zur Gegenüberstellung geladen worden, die Abgeordneten hätten den Fund zu spät bekommen, um ihn verwerten zu können.


    Die Experten der deutschen Kriminalämter machten am Donnerstag und am Freitag keine gute Figur vor dem Ausschuß. Der täppische Umgang mit wichtigen Spuren, der Wirrwarr um Zuständigkeiten, die ewigen Erinnerungslücken – scheinbar ist es das kleinere Übel, sich als völlig inkompetent zu inszenieren. Die Alternative dazu wäre nämlich noch schockierender: Wenn nicht Unfähigkeit, dann war es Vorsatz. Und hier wäre die gleiche Frage angebracht, die auch an die Inlandsgeheimdienste zu richten ist: Wer deckt da eigentlich wen?

  9. #10149
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Zitat Zitat von fatalist Beitrag anzeigen
    Ein "must read" aus der FAZ von Gestern:

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    nicht "hätte können", sondern "hätte mit absoluter Sicherheit".


    Falsch! Die "Bomben" waren nur zünderlose Attrappen, nur eine enthielt "Spuren von Sprengstoff".
    Das war damals schon wie heutzutage auch: Pseudobomben durch staatliche Terroristen-Darsteller...


    Das TNT, welches niemals gewogen wurde, und dessen Spurenasservate schon Ende 1998 vernichtet waren.
    Das TNT vom V-Mann Thomas S., übergeben Anfang Dez 1997, und seitdem wurden die Garagen observiert...

    Bis heute weiss niemand, was das für TNT war, woher es kam etc pp.
    Lachhafte Aktion am Samstagmorgen...


    Böhnhardt verschwindet ungehindert mit seinem Auto, weil das so sein soll.
    "Jetzt seid ihr dran, der Haftbefehl ist unterwegs", so warnt ihn einer der Polizisten, und das sagte Mutter Böhnhardt im Fernsehen
    warum sollte man auch jemanden suchen, wenn man genau weiß, wo er/sie sich aufhalten......

    „Man versucht beinahe täglich, uns an der Nase herumzuführen“, sagt der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland

  10. #10150
    GESPERRT
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    Standard AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
    warum sollte man auch jemanden suchen, wenn man genau weiß, wo er/sie sich aufhalten......
    Das ist schon richtig, aber wir lagen ja hier im Strang wohl alle ziemlich daneben, und das über lange Zeit:
    Wir gingen davon aus, mehr oder weniger, dass der Thüringer VS den NSU aufgebaut/rekrutiert hatte, und dass er über V-Leute des VS, die im LKA TH und LKA Sachsen sassen, über Razzien etc unterrichtet wurde, die er dann vereitelte, um "seinen" NSU zu schützen.

    Jetzt müssen wir feststellen, dass der NSU kein Schurkenstück des Herrn Roewer war, sondern eine von ganz oben angewiesene Operation, in deren Schutz vor den (weit überwiegend) nichtwissenden Teilen der Polizei auch das BKA und das LKA TH mit eingebunden waren.

    Das hat jetzt eine andere Qualität: Das BKA liess mit dem Staatsschutz-Referat des LKA TH die entscheidenden Telefonlisten verschwinden.

    Das heisst: Die Marionettenspieler des NSU sitzen in Berlin, damals schon. Nicht in Erfurt. Der Tiefe Staat ist Realität, auch 1998 schon.

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