Lothar-Harold Schulze benennt "seinen Mann in Wurzen" bei der bewaffneten Skinhead-Truppe Anfang Jan. 2000:
NPD-Stadtrat und Kreisvorsitzender Muldentalkreis Marcus Müller.
[Links nur für registrierte Nutzer]16.2.1997 Der NPD-Kreisverband Muldentalkreis wird gegründet, Marcus Müller (Kameradschaftsführer Wurzen) zum Kreisvorsitzenden gewählt. (Sachsenstimme März/April 97, Deutsche Stimme März 97, LVZ 11.8.97)
Dessen Vater war damals (2000) bei der Polizei in Wurzen.Namentlich Marcus Müller, bis zum Herbst 2003 Stadtrat der NPD in Wurzen
Man fuhr dann nach Oschatz ins Szenelokal "Bierklause", wo man den Rest der Truppe traf.
Schulte schreibt, ausser Marcus Müller kannte aber niemand den Finanzier des Ganzen, Denis Lindenberg.
Am nächsten Tag winkte der Lindenberg mit 50.000 DM in bar, wedelte damit herum und versprach sie Schulte, wenn er "diesen Misthaufen" militärisch ausbilden würde. Um Michel Friedmann umzulegen, "diese abartige schmierige Drecksau", wie Lindenberg sich ausdrückte.
Schulte lehnte erstmal ab, man fuhr zurück nach Köln. Ein paar Tage später sagte er endgültig ab. Das muss Mitte Januar 2000 gewesen sein, das NPD-Verbotsverfahren lief damals gerade an. Er hat den Verdacht, dass man ihn ködern wollte wegen des NPD-Verbotsverfahrens, als "bewaffnete Neonazizelle", das hätte perfekt gepasst. Er verortet Lindenberg zum Verfassungsschutz.
Weiss wenig über ihn.
Schulte ging zur Kripo nach Kleve, ein paar Tage später besuchten ihn dann 3 Staatsschützer aus Krefeld, aber die glaubten ihm nicht.
Es sei nicht einmal ein Protokoll gemacht worden. Es gibt eine Akte, die aber "verloren geht". Dienstaufsichtsbeschwerden später deshalb bleiben folgenlos.
Es folgt dann ein langer Abschnitt bis 2003, der nichts mit "rechten Killern" zu tun hat. Link ist ja genannt, haarsträubende Geschichte. Akten tauchen auf und verschwinden, Schufa-Einträge verändern sich mehrfach, statt Schulden hat Schulte plötzlich ein ausgeglichenes Konto, weil jemand 150.000 DM bar eingezahlt habe, er weiss davon nichts, erhebt Einspruch bei der Bank, zeigt sich bei der Steuerfahndung selbst an, weil ihm sein Anwalt Dr. Ralph Wollbrink dazu rät, völlig verrückt.
Seine Akten muss er schliesslich mit Gewalt bei Lindenberg sicherstellen, der ihm mehrfach Fallen stellte, es werden Gerichtsschreiben gefälscht, Faxprotokolle des Gerichtsfaxgerätes verschwinden, Post kommt nicht an bei Gericht trotz Einschreiben usw.
Man kontaktiert schliesslich den Spiegel, Lokalredaktion Düsseldorf, Georg Bönisch, der heiss auf die Story war, Friedmann-Attentat geplant, aber dann nach einem Treffen mit dem Adjutanten des ZdJ-Vorsitzenden Paul Spiegel namens Ahorn (oder Aron, da ist er unsicher) plötzlich nicht mehr will.
Als sie Bönisch fragen, wer dieser Mann denn gewesen sei, antwortet der: Der Verbindungsmann zum Mossad wäre das gewesen.
Dann taucht unerwartet Hilfe auf, eine Dr. Susanne Thiemermann, Berlin, jetzt wohl Staatsanwältin in Berlin.
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Damals im Bundeskanzleramt. Angeblich. Schultes Anwalt kannte sie, und sie wollte helfen.
Wie sich später herausstellte, war es jemand ganz anderes, nicht diese Thiemermann, obwohl die Stimme passte.
Man hatte nur telefonischen Kontakt...
Der Frankfurter Rotlicht-König Jürgen Jacobi kommt auch vor, und zwar als Mossad-Resident der BRD.
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Angeblich aus der Düsseldorfer Werbebranche, sein Adlatus heisst Volker Dreisbach
Unsicher, wer da genau gemeint ist. Bordelle kommen vor, aber dieser Jürgen Jacobi sei Werbeagentur-Chef im Hauptberuf???Cologne Area, Germany - Director Industrial Design at Johnson Controls
Sehen Sie sich das Karriere-Profil von Volker Dreisbach (Deutschland) auf LinkedIn an.
Als Schulte und Wollbrink diese Geschichte der Kripo in Köln erzählen, fragt sie der Referatsleiter Organisierte Kriminalität, ob sie -ohne es zu wissen- für einen fremden Geheimdienst arbeiten würden.
Die beiden suchen einen geschassten Ex-Oberstaatsanwalt privat auf, der wegen Ermittlungen gegen Pofalla (CDU) gefeuert wurde.
Jetzt Kanzleramtsminister...
Walter Selter heisst dieser Ex-Generalstaatsanwalt. Es ging bei Pofalla um Geldwäsche.
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Der sagt ihnen, sie müssten zur Bundesanwaltschaft gehen und dort Anzeige erstatten gegen Denis Lindenberg und seine Killertruppe aus Wurzen.Düsseldorfer Generalstaatsanwalt abgesetzt
Rüttgers: Konsequenz aus dem Justizskandal um Ronald Pofalla
Anwalt Wollbrink will mit Thiemermann im Kanzleramt vorher reden, ruft die Festnetzdurchwahl im Kanzleramt an und stellt fest, dass die Dame, mit der er immer sprach, dort unbekannt ist. Nach Karlsruhe schicken sie ihre Anzeige dann trotzdem.
Sie kontaktieren Tomas van Zytphen vom Focus, treffen den, reden eine halbe Nacht lang, er ist feuer und Flamme: Friedmann-Attentat, die Story überhaupt. Man trinkt 43 Kölsch, und dieser Journalist wird im Zuge seiner Recherchen Denis Lindemann enttarnen.
Zunächst sind die beiden nach Karlsruhe zur Bundesanwaltschaft geladen, 20.März (2003?).
8 Stunden Vernehmung dort, §129 STGB-Verfahren gegen Lindenberg, LKA Sachsen ist auch dort (Wurzen liegt in Sachsen).
Man interessiert sich sehr für die Skinheads, weit weniger für ihre Hintermänner (Aussage Schulte)
Ermitteln soll das LKA Sachsen, nicht das BKA. Sagt die Bundesanwaltschaft. Namen der Teilnehmer fehlen.
Man stellte fest, dass in Kleve Akten verschwunden waren, AZ werden genannt, wo Schulte vorher schon Anzeige erstattet hatte.
Der Focus-Redakteur ruft an und berichtet, dass Denis Lindemann Jude sei, in der NPD Köln, und somit ein Jude das Attentat auf Friedmann geplant hätte. Die Story sei der Hammer.
Letztlich sei herausgekommen, dass er für den Mossad arbeite.
Ein vorbestrafter Rechtsextremist aus der Kühnen-Truppe (Schulte) leitet eine Attentatsoperation sächsischer Neonazis gegen Michel Friedmann, so wäre der Plan des Mossad gewesen. Einen besseren neuen Schuldkult könne es ja gar nicht geben...
Die Beiden meinen, die Mossad-Tätigkeit Lindenbergs sei den deutschen Behörden bekannt, daher täten sie nichts gegen Lindenberg, auch die Bundesanwaltschaft nicht, und erinnern sich an Möllemanns berühmten Flyer zu Friedmann und Scharon.
Sie beschliessen Möllemann zu kontaktieren. Das tun sie, Möllemanns Büroleiter bittet um Dokumente, Möllemann selber ruft zurück, damals schon nicht mehr in der FDP, aber Bundestagsabgeordneter, und will eine "Kleine Anfrage" stellen. Vorher wolle er sich aber noch mit seinem Freund Kubicki (FDP) besprechen. Bald.
Und dann bekommt Möllemann Fallschirmprobleme, bevor er das umsetzen kann. Klar Mord des Mossad.
Schultes Anwalt Wollbrink erfährt über einen alten Bekannten bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, dass der Entwurf dieser Kleinen Anfrage in Möllemanns Unterlagen handschriftlich gefunden wurde.
Focus bringt die Story auch nicht, Chef Huvelschulte hat sie abgelehnt. zu heiss. Der Redakteur ist enttäuscht.
[Links nur für registrierte Nutzer]Die Notizen von Foertsch über weitergegebene Informationen vom Focus-RedakteurJosef Hufelschulte (BND-Deckname: Jerez) umfassen gar 219 Seiten
Schulte und sein Anwalt beginnen ein Buch zu schreiben, über die Geschichte, weil ihnen das Buch eine Lebensversicherung sein soll.
Jürgen Jacobi (Mossad) überrascht sie im Wald mitsamt 2er UZI-bestückter Begleiter und bedroht sie mit dem Tod, wenn sie auspacken würden. Sie veröffentlichen. Und tauchen erstmal ab. Das war 2003.
Da könnte man echt nen Thriller draus machen... alles Verschwörungsspinnerei?
Warum wurde dann so massiv gegen den Essay vorgegangen?