Im Hinblick auf den Mord an der jungen Polizistin in Heilbronn, der ja eigentlich in das
Schema so gar nicht hineinpasste und wo
von Anfang an die Frage war: „Was kann
man daraus für eine Hypothese entwickeln?“,
zeigt sich eine erstaunliche Veränderung. Wir
gehen inzwischen davon aus, dass es sich
hier um ein
Beziehungsdelikt handeln könnte, ein Beziehungsdelikt, das darauf zurückzuführen ist, dass 2007 im Umfeld der Fami-
Innenausschuss 7
[58. Sitzung am 21.11.2011 - Nichtöffentliche Sitzung]
DEUTSCHER BUNDESTAG - STENOGRAFISCHER DIENST
lie der jungen Polizistin eine Gaststätte angemietet werden sollte, man aber nicht zum
Zuge kam, sondern dass einer unserer jetzt
Beschuldigten diese Gaststätte gemietet hat,
um dort seine rechtsradikale Szene zu empfangen. Hauptsächlich wurde dieses Lokal
für solche Szenetreffs benutzt.
Das weitere Interessante ist, dass in der
Zeit von 2001 bis 2003 die junge Polizistin -vielleicht war sie damals noch nicht Polizistin;
das weiß ich jetzt nicht - direkt gegenüber
dieser Adresse des Vereins gewohnt hat und
dass derjenige aus der Familie der jungen
Polizistin, der ursprünglich diese Gaststätte
anmieten wollte, dann später einen Koch
eingestellt hat, der genau den Geburtsnamen
der Frau trägt, die jetzt in Haft ist. Das sind
Zufälligkeiten, wo man sich wirklich fragen
muss, wie das zustande gekommen ist.
Sie mögen daran erkennen: Dieser Fall
birgt enorme Überraschungen.