Neues über den NSU-Komplex
Kai Dalek, Einflussagent und führender V-Mann des Verfassungsschutzes.
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Kleiner Auszug aus dem Link
Ein paar wichtige Sätze über Kai dalek habe ich gerötet
[[ Der zweite Untersuchungsausschuss in Bayern zum NSU scheint wie aus der Zeit gefallen, dabei stößt er permanent auf bislang unbekannte Dinge der ungeklärten Mordserie, die das bisherige Narrativ vom Trio erschüttern könnten. Von Thomas Moser.
Noch ehe U-Ausschuss No. 2 in München mit seiner Arbeit begonnen hatte, waren im Landeskriminalamt Daten in großem Stil gelöscht worden: 565.000 Daten, darunter 29.000 Personendaten – „versehentlich“, wie es hieß. Doch das Versehen wiederholte sich, die Verflüchtigung von Daten und Akten ging weiter: Bei der Staatsanwaltschaft wurden 20 Akten von Ermittlungs- und Strafverfahren vernichtet.
Dann wurde dem Landtagsgremium eine digitale Datei, die 200.000 Seiten (!) umfasste, vorenthalten, weil sie als „besonders geheimhaltungsbedürftig“ eingestuft ist. 565.000 Daten, 200.000 Seiten – Zahlen, die offensichtlich für eine Parallelwelt stehen, das Darknet des NSU.
Auffällig ist, dass darunter wiederholt Akten einer zentralen Figur waren:
Kai Dalek, Führungskader in der rechtsextremen Szene und zugleich führender V-Mann des Verfassungsschutzes. Mindestens V-Mann, denn sein eigenes Verhalten, wie der behördliche Umgang mit ihm, legen nahe, dass Dalek so etwas wie ein „Hauptamtlicher“ war oder noch ist. Ein Einflussagent und kein ordinärer Spitzel. Ein Landtagsabgeordneter goss Daleks Tun einmal in folgenden Satz: „Er ist dafür bezahlt worden, über Vorgänge zu berichten, die es nicht gegeben hätte, wenn er nicht als V-Mann eingesetzt worden wäre.“ Die Person Dalek steht für die fundamentale Rolle, die die Sicherheitsstellen im NSU-Komplex gespielt haben müssen.
Dalek konnte bisher nicht vom U-Ausschuss vernommen werden. Im Gegensatz zu Tino Brandt, ebenfalls einmal führender Neonazi und zugleich V-Mann des Verfassungsschutzes in Thüringen, der eine ähnliche Rolle wie Dalek spielte. Seine Vernehmung durch den U-Ausschuss litt darunter, dass der Thüringer Verfassungsschutz die Akten zu Brandt nicht geliefert hat. Damit fehlte die entscheidende Befragungsgrundlage, die Befragung musste oberflächlich bleiben. Man sollte in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass das Landesverfassungsschutzamt in Thüringen einem SPD-geführten Innenministerium untersteht, das wiederum zu einer Regierungskoalition gehört, die von einem Linkspartei-Ministerpräsidenten angeführt wird.
Ist es in Bayern noch eine CSU-Freie Wähler-Landesregierung, die die NSU-Aufklärung behindert, so handelt es sich im Nachbarbundesland um eine rot-rot-grüne Regierungsverbindung. Die fehlende Aufklärung ist offensichtlich also nicht nur eine Frage der Sicherheitsbehörden, die mauern, sondern vor allem der Politik, die diese Behörden machen lässt und sie deckt – ganz gleich, welche Parteien nun an der Macht sind.
Die Parteien haben es bisher geschafft, ihre eigene Rolle im NSU-Desaster zu verstecken. Vor allem, indem sie sich mit viel Rhetorik als Aufklärer und Bekämpfer von Rechtsterrorismus inszenieren. Viele Worte, die die wenigen Taten vernebeln. ]]