"Zschäpes Zustand hat sich rapide verschlechtert"
Der Zustand der in Köln-Ossendorf einsitzenden mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe soll sich rapide verschlechtert haben. Die Gefangene leide unter den Haftbedingungen und aufgrund von Anfeindungen durch andere Häftlinge, heißt es in einem Brief der Anwälte.
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Da sie zudem aus "anstaltsinternen Gründen" von allen Gemeinschaftsveranstaltungen ausgeschlossen wurde, sei sie inzwischen "vollkommen isoliert" und mache einen "völlig übermüdeten und erschöpften Eindruck".
Die angebliche Mitgründerin der Terrorvereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) befindet sich seit ihrer Einlieferung in Köln Mitte November in Einzelhaft.
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Weil die Beamten in der Justizvollzugsanstalt die Furcht plagt, die Frau, die mit den beiden Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos Ende Januar 1998 abtauchte und 13 Jahre lang verschwunden lieb, könnte in der Haft Selbstmord begehen, gelten für sie besondere Sicherheitsbestimmungen.
Zschäpe hatte, nachdem sie sich Anfang November der Polizeidirektion Südwestsachsen gestellt hatte, den sächsichen Beamten erklärt, sie habe nach dem Tod von Böhnhardt und Mundlos Selbstmordgedanken gehabt. Wegen der angeblichen Suizidgefahr schaut in unregelmäßigen Abständen, spätestens alle fünfzehn Minuten, ein Beamter durch den Spion in die Zelle und prüft, ob sie noch lebt.
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Aus Sicht der Zschäpe-Verteidiger besteht bei ihrer Mandantin, bislang jedenfalls, keine Gefahr, dass sie sich das Leben nehmen will.