interessantes Interview mit Hauptmann Waldemar Papst, der 1918 Liebknecht und Luxemburg verhaften ließ:

SPIEGEL: Herr Pabst, Sie haben am 15. Januar 1919 die Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg umbringen lassen...

PABST: ... richten lassen...

SPIEGEL: ... richten lassen?

PABST: Ja.

SPIEGEL: Jedenfalls ist Ihnen dafür jetzt eine amtliche Anerkennung zuteil geworden, der Sie sogar zu Hitlers Zeiten hatten entraten müssen. Das bundesamtliche "Bulletin" hat die Ermordung Liebknechts und Luxemburgs für standrechtliche Erschießungen ausgegeben und sich Ihre Deutung dieser Tat zu eigen gemacht, daß nämlich Deutschland damals nur so vor dem Kommunismus habe bewahrt werden können.

PABST: Ja, das hat man jetzt endlich begriffen und anerkannt.

SPIEGEL: Das "Bulletin" bezieht sich auf einen Zeitungsartikel, in dem Sie den Fall Liebknecht-Luxemburg kommentieren. Da heißt es, vom November 1918 bis zur Nationalversammlung im Frühjahr 1919 habe es "keinen Rechtsstaat und keine anerkannte Regierung" gegeben.

PABST: Ja, im Januar...

SPIEGEL: ... 1919...

PABST: ... war das nicht vorhanden.

SPIEGEL: In wessen Diensten standen Sie damals, als nach Ihrer Meinung keine anerkannte Regierung existierte?

PABST: Als wir in Berlin einmarschierten, haben uns die Volksbeauftragten am Brandenburger Tor begrüßt und erklärt, sie wären die rechtmäßige Regierung.

SPIEGEL: "Wir" - das war die Garde -Kavallerie-Schützen-Division, bei der Sie Erster Generalstabsoffizier waren?

PABST: Ja.

SPIEGEL: Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division hatte sich dem Rat der Volksbeauftragten unterstellt, diese Regierung also damit anerkannt?
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