Umfrageergebnis anzeigen: Sollte noch mehr rekonstruiert werden?

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Thema: Wieviel "Veraltertümelung" vertragen unsere Städte?

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  1. #1
    Mitglied
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    Standard AW: Wieviel "Veraltertümelung" vertragen unsere Städte?

    Das Diktum, dass nur "Wohnmaschinen", Containerwälder und legebatterienähnliche Kasernen modern seien, gab es in der Tat schon vor 1945. Es war nicht alles gut vor 1945

    Rekonstruktion ist nützlich. Dann haben asiatische Touristen in 50 Jahren wenigstens noch was spezifisch "deutsches" zu besichtigen zwischen den immergleichen Konsumtempel und -menschen.

  2. #2
    Aufklärer Benutzerbild von Eridani
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    AW: Wieviel "Veraltertümelung" vertragen unsere Städte?

    Die Lange Brücke in Alt-Köpenick (Berlin), verbindet die Altstadt mit der vor ihr im Westen liegenden „Köllnischen Vorstadt“ (Spindlersfeld). Sie wurde 1890 gebaut und ersetzte eine alte lange Holzbrücke aus dem 18. Jahrhundert, mit einer Ziehbrücke in der Mitte, für Segelboote mit hohen Masten

    Auf Grund der prekären Situation des Durchgangsverkehrs in diesem Stadtteil, der Ende des 20.Jahrhunderts beinah zu einem Verkehrsinfarkt geführt hätte, wurde geplant, den Verkehr im Westen über eine weitere Brücke über die Spree umzuleiten (Diesem Bauvorhaben einer neuen Strasse, fiel auch unser Grundstück 2005 zum Opfer) .

    Gleichzeitig wurde der Durchgangsverkehr in der Altstadt gesperrt, und „verkehrsberuhigt“.
    Was zunächst heftigen Unmut, speziell von Lieferanten und Touristen heraufbeschwor.

    Außerdem sollte die 1997 bereits 107 Jahre alte Brücke generalsaniert werden.
    Während die „Dammbrücke“ in der Nähe, zu DDR-Zeiten von Honnecker total abgerissen wurde und durch eine leistungsfähige Betonbrücke ersetzt wurde, die dem immer mehr anwachsenden Verkehr standhalten konnte, wurde von den BRD-Behörden in ihren Denkmalswahn geplant, die Brücke im Originalzustand der späten 30ziger Jahre zu erhalten (Backsteinbau).

    Diese Arbeiten begannen 1997 und sollten 2000 abgeschlossen werden. 1999 erkannte man, dass das Verkehrsaufkommen zu hoch werden würde, um diese Brücke noch sinnvoll nutzen zu können. Maßgeblich wurde der Bau auch von den 3 Straßenbahnlinien beeinflusst ( 60, 61, 68), die die Brücke ebenfalls überqueren.
    Trotzdem wurde am Bauvorhaben festgehalten und 1998 der Bau einer hässlichen Hilfsbrücke begonnen, die nach den Rekonstruktionsarbeiten ursprünglich wieder abgerissen werden sollte. 2000 wurde endgültig entschieden, die für 3 Jahre Übergangszeit geplante Hilfsbrücke stehen zu lassen.

    Ergebnis: Eine hässliche Verschandelung des Altstadtbildes, was zum großen Teil auch von Tourismus lebt ( Schloss Köpenick, Rathaus, Stadtführungen des Hauptmann v. Köpenick usw.).
    Zwei andere Varianten wären meiner Meinung auch gegangen:

    Der Komplettabriss der Brücke und ein Neubau im alten Stil (Neugotik), allerdings größer.
    Eine brachiale Erweiterung der alten Brücke im selben Look, die aber den Verkehrsbedingungen angepasst wäre.

    Der Denkmalswahn der BRD verhinderte das. Das Ergebnis kann heute jeder Besucher begutachten…..

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    Lange Brücke Anfang des 20.Jahrhunderts

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    heutiger Anblick nach Rekonstruktion (Luftbild)
    links oben die Dammbrücke (DDR Neubau)

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Seitlicher Blick vom Ufer der Dahme

    έ
    Geändert von Eridani (24.11.2011 um 17:21 Uhr)


  3. #3
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Wieviel "Veraltertümelung" vertragen unsere Städte?

    Zitat Zitat von Eridani Beitrag anzeigen
    Die Lange Brücke in Alt-Köpenick (Berlin), verbindet die Altstadt mit der vor ihr im Westen liegenden „Köllnischen Vorstadt“ (Spindlersfeld). Sie wurde 1890 gebaut und ersetzte eine alte lange Holzbrücke aus dem 18. Jahrhundert, mit einer Ziehbrücke in der Mitte, für Segelboote mit hohen Masten

    Auf Grund der prekären Situation des Durchgangsverkehrs in diesem Stadtteil, der Ende des 20.Jahrhunderts beinah zu einem Verkehrsinfarkt geführt hätte, wurde geplant, den Verkehr im Westen über eine weitere Brücke über die Spree umzuleiten (Diesem Bauvorhaben einer neuen Strasse, fiel auch unser Grundstück 2005 zum Opfer) .

    Gleichzeitig wurde der Durchgangsverkehr in der Altstadt gesperrt, und „verkehrsberuhigt“.
    Was zunächst heftigen Unmut, speziell von Lieferanten und Touristen heraufbeschwor.

    Außerdem sollte die 1997 bereits 117 Jahre alte Brücke generalsaniert werden.
    Während die „Dammbrücke“ in der Nähe, zu DDR-Zeiten von Honnecker total abgerissen wurde und durch eine leistungsfähige Betonbrücke ersetzt wurde, die dem immer mehr anwachsenden Verkehr standhalten konnte, wurde von den BRD-Behörden in ihren Denkmalswahn geplant, die Brücke im Originalzustand der späten 30ziger Jahre zu erhalten (Backsteinbau).

    Diese Arbeiten begannen 1997 und sollten 2000 abgeschlossen werden. 1999 erkannte man, dass das Verkehrsaufkommen zu hoch werden würde, um diese Brücke noch sinnvoll nutzen zu können. Maßgeblich wurde der Bau auch von den 3 Straßenbahnlinien beeinflusst ( 60, 61, 68), die die Brücke ebenfalls überqueren.
    Trotzdem wurde am Bauvorhaben festgehalten und 1998 der Bau einen hässlichen Hilfsbrücke begonnen, die nach den Rekonstruktionsarbeiten ursprünglich wieder abgerissen werden sollte. 2000 wurde endgültig entschieden, die für 3 Jahre Übergangszeit geplante Hilfsbrücke stehen zu lassen.

    Ergebnis: Eine hässliche Verschandelung des Altstadtbildes, was zum großen Teil auch von Tourismus lebt ( Schloss Köpenick, Rathaus, Stadtführungen des Hauptmann v. Köpenick usw.).
    Zwei andere Varianten wären meiner Meinung auch gegangen:

    Der Komplettabriss der Brücke und ein Neubau im alten Stil (Neugotik), allerdings größer.
    Eine brachiale Erweiterung der alten Brücke im selben Look, die aber den Verkehrsbedingungen angepasst wäre.

    Der Denkmalswahn der BRD verhinderte das. Das Ergebnis kann heute jeder Besucher begutachten…..
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    Lange Brücke Anfang des 20.Jahrhunderts
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    Seitlicher Blick vom Ufer der Dahme

    έ
    Ja, das wäre daß Beste gewesen. Das ist aber auch kein wirklicher Denkmalschutz, sondern der typische BRD-Irrsinn. Die von der Mehrheit des Deutschen Volkes gewollte Rekonstruktion historischer Bauten und Viertel soll vor allen Dingen den Städten wieder ein ansehnliches Äußeres geben. Ein besonderer Denkmalschutz ist da gar nicht von Nöten. Und schlußendlich müssen ohnehin alle Städte von ihrer baulichen Entartung befreit werden.

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