Griechen infizieren sich offenbar absichtlich mit HIV

In Griechenland bekommen HIV-Infizierte mehr Sozialhilfe. Einem Bericht zufolge stecken sich deswegen vor allem Drogenabhängige absichtlich an

Einem Bericht von "Focus Online" zufolge infizieren sich Menschen in Griechenland absichtlich mit dem HI-Virus. Sie wollten auf diese Weise mehr Sozialhilfe bekommen - HIV-Positive beziehen in Griechenland kostenlos Medikamente und dazu etwa 700 Euro im Monat. Zum Vergleich: Gesunde Arbeitslose erhalten 461 Euro monatlich.

Die Seite zitiert den Direktor des Rotkreuz-Krankenhauses in Athen, Marios Lazanas. Mehrere Patienten hätten ihm gestanden, sich absichtlich angesteckt zu haben, und finanzielle Not als Grund genannt. Die Praxis greife vor allem unter Drogenabhängigen um sich.

Jenny Kremastinou, die kommissarische Vorsitzende des nationalen Seuchenkontrollzentrums, sagte "Focus Online": "Vor allem Heroinsüchtige infizieren sich absichtlich“. Sie benutzten gezielt das Spritzbesteck bereits angesteckter Freunde.

52 Prozent mehr Neuinfektionen

Tatsächlich zeigt eine von der britischen Fachzeitschrift "The Lancet“ online veröffentlichte Untersuchung mit dem Untertitel "Vorzeichen einer griechischen Tragödie“ einen dramatischen Trend: Sie sagt einen Anstieg der HIV-Neuinfektionen um 52 Prozent auf mehr als 900 in diesem Jahr voraus. Die Studie stützt sich auf Daten der griechischen Regierung, der Europäischen Union und aus anderen Quellen.

Wie "Focus Online" berichtet, sind vermutlich auch Einsparmaßnahmen bei den staatlich finanziertenm Suchtberatungsstellen ein Grund für den sprunghaften Anstieg der HIV-Infektionen unter Drogensüchtigen. Bis Ende Oktober gab es unter Abhängigen 190 Neuinfektionen, im Jahr 2010 waren es insgesamt nur 14 Fälle.

Der griechische Gesundheitsminister Andreas Loverdos sieht einen entscheidenden Faktor auch in der Zunahme der unkontrollierten Straßenprostitution. Menschen, die illegal ins Land gekommen sind, verkaufen ihren Körper oft für wenige Euro. Loverdos rief die Griechen darum dazu auf, keinen ungeschützten Sex mit Prostituierten zu haben.

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