Mephisto sagt in Faust I:

Ein Teil von jener Kraft,
Die stehts das Böse will und stets das Gute schafft. [...]
Ich bin der Geist der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles was entsteht,
Ist wert dass es zugrund geht;
Drum besser wär's dass nichts entstüde.
So ist denn alles was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Ich finde, das Satz "Ich bin der Geist, der stets verneint" klingt ziemlich nihilistisch und die Nihilisten später haben diesen Satz ja auch aufgenommen.
Der Rest des Textes wiederspricht aber mM eben genau dieser Aussage. Das Böse zu wollen, ist mM nicht nihilistisch, weil der Wunsch zum Bösen das "böse" ja eigentlich erst schafft. Und damit ist das dann mM schaffend und nicht mehr vernichtend. (Auch, wenn es nur etwas "negatives" ist.)
Außerdem möchte Mephisto Faust ja die (angeblich) "schönen" Seiten am Leben zeigen, und warum tut er das, wenn er (immer) verneint?

Ich glaube nicht, dass Mephisto ein Nihilist ist. Er steht vielleicht den gängigen Wertevorstellungen oder den Vorstellungen von gut und böse gegenüber, aber er hebt sie ja nicht auf und indem er z. B. einen Pakt mit Faust eingeht, erkennt er ihn ja irgendwie auch an, finde ich.

Was denkt ihr?