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Thema: Was ist mit der Legalisierung von Canabis?

  1. #101
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Original von Saxnot
    Dann darf aber auch keiner das Recht auf Schokolade haben.
    Wieso sollten die Autos dann schneller als 100 fahren?
    Und wieso haben wir dann das Recht auf eine gute Mahlzeit.

    Ich mein jeder kommt auch mit 100 ans Ziel ( wobei ich das sogar befürworte, wer braucht schon schneller als 80 fahren?!)
    Und Wasser, Brot und ein bisschen Obst tuts ja auch, wieso dann Schweinebraten und eine Nachspeise?
    Und wenns keine Schokolade mehr gibt braucht sich auch keiner aufregen, es barucht ja keiner.
    Und wer dann für Schokolade gewisse Gestalten aufsuchen muss, ist ja selbst schuld.
    --> Schokolade ist ein Genussmittel, genauso wie Cannabis.
    Die Auswirkungen sind unterschiedlich, was aber nichts über die Verwendung aussagt.
    Tut mir leid, aber die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Was haben Nahrungsmittel mit Cannabis zu tun? Und angenommen, Schokolade, die tatsächlich schwach psychoaktiv ist, fiele in eine Liga mit Cannabis, was sie nicht tut (ich habe zumindest noch niemanden gesehen, der einen Schokoflash hatte): Im Unrecht gibt es keine Gleichheit (siehe oben).

    Und ja, jeder Mensch hat einen Anspruch darauf, dass ihm, und ganz alleine ihm, sein Körper gehört!
    Wer sich umbringen will, hat einfach das Recht dazu.
    Wer einen Rausch haben will, weil es ihm gefällt, soll er auch das tun.
    Natürlich nur sobald er für sich selber entscheiden kann( sprich ab einem gewissen Alter).
    Herrschende Meinung und höchstrichterliche Rechtsprechung ist: Es gibt kein Recht auf Rausch.

    Wenn aber Cannabis geraucht oder gegessen wird, dann hat das wie ich finde weniger mit bloßer Belustigung zu tun.
    Es werden andere Sichtweisen eröffnet.
    Und das ist bei Schokolade also auch so? Oder bei einer guten Mahlzeit? Ist das wirklich die gleiche Verwendung?

    Man nimmt alles viel stärker wahr. ( Z.b. schmeckt die Pizza viel viel besser)
    Oder man freut sich einfach weil sich alle freuen
    usw. aber es wird nicht einfach das Hirn zugedröhnt.
    Ob einfach oder nicht: das Hirn wird zugedröhnt.

    Was ist jetzt besser, sich das Hirn zudröhnen, oder alles stärker wahrnehmen?
    Wie schon erwähnt, hat die Legalität von Alkohol und Tabak historische und kulturelle Gründe, keine medizinischen. Alkohol und Tabak sind gesellschaftlich integriert. Ob das gut ist oder schlecht, darüber läßt sich trefflich streiten. Aber wenn zwei Drogen (Alkohol und Nikotin) erlaubt sind und andere - wie Cannbis - nicht, mag man das als ungerecht empfinden. Aber im Unrecht gibt es wie gesagt keine Gleichheit.

    Grüße
    John

  2. #102
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    Original von Wegweiser

    Und ja, jeder Mensch hat einen Anspruch darauf, dass ihm, und ganz alleine ihm, sein Körper gehört!
    Wer sich umbringen will, hat einfach das Recht dazu.
    Wenn Du mir beweisen kannst, daß Du zu einer von Dir gewählten Zeit und aus eigenem Antrieb ins Dasein gekommen bist, dann spreche ich Dir gerne sämtliche Rechte auf Deinen Körper zu. Ansonsten gehörst Du, wie wir Anderen alle auch, Deinem Erzeuger. Ob Du nun Gott für diesen hältst oder "realistisch" Deinen Leiblichen Vater für diese Rolle nimmst - faktisch gehört ihm Dein Leben und Du hast keineswegs das Recht dazu, wider dem Körper zu handeln, der Dir gegeben wurde.

    Die wenigsten trinken Alkohol aus Sucht und noch weniger bei Cannabis.
    Ein Kumpel von mir gehört auch zu den Cannabis-Jüngern... Er ist auch fest davon überzeugt, daß er nicht abhängig ist, daß es nicht schädlich sei, ... . Nur zu gerne präsentiert er irgendwelche Studien - andere hingegen lässt er nicht gelten. Als wir eine Woche ein Festival besucht haben, hat er versprochen, es wenigstens so lange sein zu lassen, weil wir einfach keinen Ärger wollten. Und noch am ersten Abend war er schon wieder gut dabei. Wir haben ihm dann das Scheiß-Zeug abgenommen. Die nächsten Tage ist der dann suchen gegangen und hat Andere gefunden, von denen er etwas bekommen konnte. Nicht einen einzigen Tag auf etwas verzichten zu können, nenne ich dann doch Sucht!

    Wenn die Leute auf eine Party gehen, wird Alkohol getrunken.
    Aus einem Grund, dass es lustiger wird.
    Ja... Lustiger für die Leute, die nüchtern bleiben.

    Denn es ist für solche ( und das sind die meisten) viel mehr lustig als sonst, da Alkohol das Hirn zudröhnt, da geht z.B. Baggern besser, weil man an nichts mehr denkt und alle Mädchen viel schöner findet
    Dazu sage ich mal gar nichts, da meine Freundeskreise nicht derart primitive Verhaltensweisen an den Tag legen.

    Wenn aber Cannabis geraucht oder gegessen wird, dann hat das wie ich finde weniger mit bloßer Belustigung zu tun.
    Es werden andere Sichtweisen eröffnet.
    Du willst andere Sichtweisen? Lies ein Buch!

    Man nimmt alles viel stärker wahr. ( Z.b. schmeckt die Pizza viel viel besser)
    Wie kann man eine stärkere Empfindung genießen, wenn man weiß, daß sie künstlich ist und nur eine Illusion darstellt?

    Oder man freut sich einfach weil sich alle freuen
    Auch das ist eine Frage der Einstellung. Dazu braucht es keine Drogen. Wirklich nicht.

    Was ist jetzt besser, sich das Hirn zudröhnen, oder alles stärker wahrnehmen?
    Sich zu besaufen nimmt einem gleichzeitig die Fähigkeit, gezielt zerstörerisch zu handeln. Wer bei vollen Bewusstsein durch überladen mit Sinneserscheinungen auf wahnsinnige Ideen kommt, kann diese auch ausführen.


    Wegweiser

    Also zu den Vergleichen, freilich sind die weit hergeholt, haben aber doch irgendwo ihre Verwandschaft mit dem Thema.
    Mit dem Essen meine ich, dass , besonders in einer reichen Gesellschaft, die wenigsten wirklich das essen, was ihr Körper braucht.
    Die meisten essen, dazu gehöre ich auch(ja, ich bin ein Genussmensch), eben aus Genuss, weils gut schmeckt.
    Viele können auf ihren allmorgendlichen Kaffe nicht mehr verzichten.
    Und viele , die unter Fettsucht oder Fresssucht leiden, flüchten sich durch ihr Essen in eine andere Realität.

    Zum Körper: Ja, da hast du recht dass ich das nicht beweisen kann.
    Aber kannst du mir deins beweisen?
    Eben auch nciht.
    Und ich glaube durchaus, dass das Leben ein Geschenk ist und man es gerade wenn man Hinterbliebene hat nicht wegwerfen darf.
    Wenn dir jetzt jemand etwas schenkt, dann gehört es dir, und darfst damit machen was du willst.
    Allerdings ist es unhöflich wenn du es z.B. kaputtmachst.
    Ich glaube mit dem Leben/Körper ist es auch so, es ist ein Geschenk und man sollte damit erfuhrchtsvoll umgehen und es eben nicht kaputtmachen.
    Aber wenn man es kaputtmacht, weil man ncihtmehr klarkommt oder sonstiges, mache ich dem keinen Vorwurf.
    Denn das hat kein Mensch zu entscheiden, oder bist du sein Schöpfer, der ihm sein Leben geschenkt hat?
    Kein Mensch kann einem anderen Menschen sein Leben vorschreiben. ( Wenn man sagt er kommt in die Hölle, wenn er sich umbringt , schreibt man ihm sein leben vor, genauso bei Drogen!)

    Zur Sucht:
    Ja, weil es eben vielen so gefällt, dass sie keinen Grund sehen , darauf zu verzichten.
    Ob es jetzt echte Sucht ist oder sie es nicht einsehen, mal zu verzichten, kann ich nicht beurteilen.
    Das können leider die wenigsten.
    Es ist aber trotzdem bewiesen, dass es weniger süchtig macht als Alkohol.
    (Zigaretten sollen ja in dem Grad süchtig machen wie Heroin).
    Und das kann ich bestätigen.
    Das Problem, und das gebe ich offen zu, ist das, dass sich viele einfach nicht mäßigen können, die wollen mehr und mehr.
    Daraus folgt zwar normalerweise keine Sucht ( sie können wieder aufhören wenn sie es TATSÄCHLICH für nötig halten sollten ohne Entzugserscheinungen) aber sie kommen mit dem Leben nichtmehr klar, wie bei jeder Sucht.
    Und da ist so eine Sucht noch die Allergeringste .
    Diese maßlose Übertreibung einiger weniger(wirklich nur weniger) kommt daher, dass Cannabis vorallem am Anfang keinerlei Nebenwirkungen zeigt, z.B. einen Kater am nächsten Tag o.Ä, sondern im Gegenteil, man wird eher ruhiger und friedlicher.
    Nichts desto trotz treten beim Aufhören keine Entzugserscheinungen ein, ausser vielleicht Schlafstörung oder unwohlsein, was aber in kurzer Zeit wieder weg ist.
    Doch nicht zu vergleichen mit Alkohol etc.
    Wer mal einen Alkoholiker gesehen hat,w eiß wo der Unterschied zwischen einem täglichen Hardcore-Kiffer und einem Alkoholabhängigen liegt.
    Dem Kiffer sieht mans nicht an, wenn er nciht gtaed breit ist, ausser vielelicht den Dreadlocks , dem Alkoholiker allerdings sieht mans an, mal abgesehen vom Geruch.


    Zum Gebrauch v. Alkohol: Nein, das war jetzut weniger auf mich bezogen, mehr auf die Allgemeinheit

    Zur Wirkung: Davon kannst du keine Ahnung haben, weil du keine Erfahrungen damit gesammelt hast.
    Wenn ich ein Buch lese, habe ich doch immer noch mein Realitätsempfinden, das mir meine Gesellschaft anerzogen hat.
    Auch Naturverbundenheit z.B. spürt man im Alltagsleben nicht so sehr.
    Und wenn man Cannabis richtig benutzt hat, nicht so wie dein Freund der die ganze Zeit einfach dicht sein wollte, dann trägt man die Erfahrungen auch in das Alltagsleben .
    Und wenn man es wirklich richtig benutzt hat, z.B in Ruhe in der freien Natur die Wirkung und die Natur genießen, dann ist das einfach was ganz anderes.
    Und einer der es wirklich kann, der raucht nicht jeden Tag sein "Shit",das er von einem Dealer gekauft hat, sondern zieht im Sommer seine Pflanzen liebevoll auf und raucht oder isst an besonderen Tage hie und da im Monat mal so viel, wie er es als angenehm empfindet.
    Das heißt dann Entspannung und Verbundenheit mit der Umwelt .
    Für sowas hat man doch immer weniger Empfinden , oder auch gar nicht die Zeit.
    Geschweige denn die richtige schöne Natur, man sieht ja überall Autobahnen, hört die Autos.
    Bei uns nurnoch an wenigen Stellen, wo dann nicht irgendein Tourist vorbeigelatscht kommt.


    Aber du bist einer der wenigen hier die wirklich gute Argumente bringen :]

  3. #103
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    Original von Saxnot
    Also zu den Vergleichen, freilich sind die weit hergeholt, haben aber doch irgendwo ihre Verwandschaft mit dem Thema.
    Ich bin der Letzte, der behaupten würde, dies sei nicht zulässig. Meine Vergleiche fallen meist ähnlich aus - und viele Leute reagieren äußerst genervt.

    Die meisten essen, dazu gehöre ich auch(ja, ich bin ein Genussmensch), eben aus Genuss, weils gut schmeckt.
    Da wir aber ohnehin essen müssen, spricht aus meiner Sicht wenig dagegen, Lebensmittel so zuzubereiten, daß wir sie lieber mögen, als Rohkost.

    Viele können auf ihren allmorgendlichen Kaffe nicht mehr verzichten.
    Bekenne mich als hochgradig koffeinabhängig. Ob das direkte körperliche Abhängigkeit ist, bezweifle ich. Im Urlaub geht es durchaus wochenlang ohne gut, ohne daß man irgendwie ein Verlangen danach hat. Aber... Indirekt wirkt es sich schon aus: Extreme Müdigkeit, Konzentrationsschwäche... :/

    Zum Körper: Ja, da hast du recht dass ich das nicht beweisen kann. Aber kannst du mir deins beweisen?
    Was kann ich beweisen? Daß wir einen Erzeuger haben? Ich glaube, das ist tatsächlich selbsterklärend. Sicher: Daß ich von dem göttlichen Erzeuger ausgehe, das kann ich natürlich nicht beweisen. Aber dies ist mein Glaube. Ansonsten verweise ich, wie gesagt, an die Eltern.

    Wenn dir jetzt jemand etwas schenkt, dann gehört es dir, und darfst damit machen was du willst.
    Allerdings ist es unhöflich wenn du es z.B. kaputtmachst.
    Meine Ansicht ist dabei sogar noch etwas radikaler: Ich bin überzeugt, wir sollten so leben, als sei es kein Geschenk, sondern eine Leihgabe.

    Aber wenn man es kaputtmacht, weil man ncihtmehr klarkommt oder sonstiges, mache ich dem keinen Vorwurf.
    Wenn ich Selbstmord als Möglichkeit auch nur in Betracht ziehen würde, wäre ich längst nicht mehr hier. Warum sollte ich mir dieses Leben auch nur noch einen Tag länger antun? Einzig Pflicht und Treue, sowie der Glaube halten mich am Leben. Die Pflicht erfülle ich und die Treue halte ich. Dann lässt es sich auch ohne Drogen leben! :P

    Kein Mensch kann einem anderen Menschen sein Leben vorschreiben. ( Wenn man sagt er kommt in die Hölle, wenn er sich umbringt , schreibt man ihm sein leben vor, genauso bei Drogen!)
    Kein Mensch, ja. Aber Gott.

    Ja, weil es eben vielen so gefällt, dass sie keinen Grund sehen , darauf zu verzichten.
    Er hatte sein Wort gegeben und konnte es nicht halten. Und er gehörte zu den Personen, deren Wort ich einmal unangezweifelt akzeptiert hatte. Aber seine Verlässlichkeit ist weggefallen, seit er sich mit diesem Zeug beschäftigt.

    Es ist aber trotzdem bewiesen, dass es weniger süchtig macht als Alkohol.
    Das mag ja zutreffen - und ich glaube es sogar. Aber dies gilt, wenn überhaupt, nur für die körperliche Abhängigkeit. Ansonsten, glaube ich, daß beim Alkohol das Risiko geringer ist.

    Wer mal einen Alkoholiker gesehen hat,w eiß wo der Unterschied zwischen einem täglichen Hardcore-Kiffer und einem Alkoholabhängigen liegt.
    Dem Kiffer sieht mans nicht an, wenn er nciht gtaed breit ist, ausser vielelicht den Dreadlocks , dem Alkoholiker allerdings sieht mans an, mal abgesehen vom Geruch.
    Dem Kiffer sieht man es nicht an?? 8o Also, ich habe bereits Freunde an das Zeug verloren. Ob sie es "übertrieben" haben, oder nicht, weiß ich nicht. Jedenfalls sind das keine Menschen mehr. Die haben sich offensichtlich das gesammte Hirn weggeraucht. Du sprichst sie an - und wenn du Glück hast, kommt (gaaanz langsam) eine Antwort. Wenn sie dich erkennen. Und nachdem du dich auch nur einen Moment mit ihnen unterhalten hast, werden sie plötzlich abwesend. Sprichst du sie erneut an, wissen sie nicht mehr, daß sie mit dir gesprochen haben! Für mich ist das kein Leben mehr. Das sind Leute, denen wünsche ich den Tod. Den Tod der Erlösung.

    Zur Wirkung: Davon kannst du keine Ahnung haben, weil du keine Erfahrungen damit gesammelt hast.
    Ich habe niemals selbst gekifft; aber ich habe mich im gleichen Raum mit einigen Kiffern aufgehalten. Es war eine Klassenfahrt im Ausland und das Wetter war schlecht. Kaum Ausweichmöglichkeit also. Und ich habe die Wirkung - vielleicht geschwächt, aber doch - erlebt. An was ich mich noch erinnern kann, ist die gesteigerte Wahrnehmung, die Du beschreibst. Mir fielen z.B. ganz unscheinbare Details des Zimmers auf, auf welche ich sonst niemals geachtet hätte. Die Musik... war irgendwie anders. Vielschichtiger, würde ich fast sagen. Aber irgendwie schöner war diese Welt wirklich nicht. Im Gegenteil. Ich hasse es, wenn meine Sinne entstellt sind. Mir liegt etwas ander Realität - und Realität ist für mich das, was ich empfinde. An diesem Abend habe ich mich dann bald hingelegt - und am Morgen war alles wieder in Ordnung. Ich verachte das Zeug.

    Wenn ich ein Buch lese, habe ich doch immer noch mein Realitätsempfinden, das mir meine Gesellschaft anerzogen hat.
    Und diese Realität gilt es zu formen - nicht ihr zu entfliehen!

    Auch Naturverbundenheit z.B. spürt man im Alltagsleben nicht so sehr.
    In der täglichen Hektik bestimmt nicht, richtig. Der Ausbruch aus dem Alltag kann aber völlig ohne Drogen erreicht werden. Falls Du auf dem Land wohnst: Verlasse einfach einmal Ende Herbst/ Anfang Winter an einem regnerischen Wochenende nur für ein paar Stunden das Haus, um durch die Natur zu streifen. Wenn der stürmische Wind Dir den eiskalten Regen ins Gesicht weht, daß es auf der Haut regelrecht schmerzt, wenn jeder Schritt, der Dich weiter von der eigenen warmen Stube wegträgt eine echte Prüfung des Willens ist - dann hast Du die richtige Zeit gewählt. Nach viel weniger als einer Stunde wirst Du die Schmerzen, welche dieser Regen erzeugt, nicht mehr wahrnehmen. Statt dessen spürst Du nun wirklich Dein Herz, wie es als lodernde Flamme den gesammten Körper am Leben erhält. Du siehst die abgeernteten Felder, die blattlosen Bäume. Dir wird bewusst, wie die Natur stirbt, um im Frühling zu neuem Leben zu erwachen. Jeder Schritt ist schwer, es scheint kiloweise Matsch an Deinen Stiefeln zu kleben. Am nächsten Tag werden Dir die Beine weh tun. Aber jetzt gibt es nur pure Natur, wie nicht viele Menschen in Deutschland sie erleben. Die Luft von einzigartigartig guter Qualität und die Gerüche von Moder, wie die Natur sich selbst vorerst zersetzt. Diese Märsche geben Gelegenheit, wirklich über die Welt nachzudenken, geben die Möglichkeit, im Alltag tief verschlossene und weggesperrte Gefühle miteinzubeziehen anstatt nur mit klinisch reiner "Logik" an die Welt heranzugehen. Ich kann nur jedem hier raten, eine solche Aktion einmal in Erwägung zu ziehen. Selbst wenn ich unbedingt wollte, glaube ich, möchte ich auf diese kurzzeitige völlige Einheit mit Allem nicht mehr verzichten.

    Das heißt dann Entspannung und Verbundenheit mit der Umwelt. Für sowas hat man doch immer weniger Empfinden , oder auch gar nicht die Zeit.
    Stört Dich denn gar nicht die Künstlichkeit? Das Wissen darum, daß ich mir nur etwas vormache, was gar nicht so ist, würde mich in den Wahnsinn treiben. Aber für diese kurzzeitige Naturverbundenheit muß man sich einfach die Zeit nehmen. Danach ist man auch mal wieder ein ganzer Mensch.

    Geschweige denn die richtige schöne Natur, man sieht ja überall Autobahnen, hört die Autos.
    Zwar bin ich wahrlich kein Grüner - aber mir ist unser Toller "Fortschritt" wider der Natur ebenfalls nicht recht.

    Bei uns nurnoch an wenigen Stellen, wo dann nicht irgendein Tourist vorbeigelatscht kommt.
    Unwirtliches Wetter!, heißt hier die Lösung. Du wirst wahrscheinlich völlig alleine sein - und das Wetter lässt Dich die Natur noch direkter erleben.

    Aber du bist einer der wenigen hier die wirklich gute Argumente bringen :]
    Ich danke und gebe das Kompliment auch gerne zurück. Mit gefällt die Art und Weise, wie Du Dich nicht auf das völlig Offensichtliche, auf das tausend-mal-Durchgekaute, beschränkst, sondern in Deinen Vergleichen ein ganzes Stück weitergehst. Man kann auf so ziemlich alles eingehen. Leuten, denen einfach alles immer nur wahlweise "zu blöd", "zu weit hergeholt" oder ein anderen "zu" ist, ist schwer zu begegnen. Wie oft bekommt man vorgeworfen, man würde "Äpfel mit Birnen vergleichen", wie sie so schön sagen? Aber ist nicht beides Obst?


    Wegweiser

  4. #104
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    Original von Wegweiser

    Wenn der stürmische Wind Dir den eiskalten Regen ins Gesicht weht, daß es auf der Haut regelrecht schmerzt, wenn jeder Schritt, der Dich weiter von der eigenen warmen Stube wegträgt eine echte Prüfung des Willens ist - dann hast Du die richtige Zeit gewählt. Nach viel weniger als einer Stunde wirst Du die Schmerzen, welche dieser Regen erzeugt, nicht mehr wahrnehmen. Statt dessen spürst Du nun wirklich Dein Herz, wie es als lodernde Flamme den gesammten Körper am Leben erhält. Du siehst die abgeernteten Felder, die blattlosen Bäume. Dir wird bewusst, wie die Natur stirbt, um im Frühling zu neuem Leben zu erwachen. Jeder Schritt ist schwer, es scheint kiloweise Matsch an Deinen Stiefeln zu kleben. Am nächsten Tag werden Dir die Beine weh tun. Aber jetzt gibt es nur pure Natur, wie nicht viele Menschen in Deutschland sie erleben. Die Luft von einzigartigartig guter Qualität und die Gerüche von Moder, wie die Natur sich selbst vorerst zersetzt. Diese Märsche geben Gelegenheit, wirklich über die Welt nachzudenken, geben die Möglichkeit, im Alltag tief verschlossene und weggesperrte Gefühle miteinzubeziehen anstatt nur mit klinisch reiner "Logik" an die Welt heranzugehen.
    Das ist wahre (Black Metal-)Poesie! :]

  5. #105
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    Original von Timmy
    Das ist wahre (Black Metal-)Poesie! :]
    So war es zwar nicht gedacht, aber na ja...

    Vielleicht war ich zu anschaulich. So jedenfalls finde ich, daß man die Natur wunderbar erleben kann.


    Wegweiser

  6. #106
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    Original von Wegweiser
    Original von Saxnot
    Also zu den Vergleichen, freilich sind die weit hergeholt, haben aber doch irgendwo ihre Verwandschaft mit dem Thema.
    Ich bin der Letzte, der behaupten würde, dies sei nicht zulässig. Meine Vergleiche fallen meist ähnlich aus - und viele Leute reagieren äußerst genervt.

    Die meisten essen, dazu gehöre ich auch(ja, ich bin ein Genussmensch), eben aus Genuss, weils gut schmeckt.
    Da wir aber ohnehin essen müssen, spricht aus meiner Sicht wenig dagegen, Lebensmittel so zuzubereiten, daß wir sie lieber mögen, als Rohkost.

    Viele können auf ihren allmorgendlichen Kaffe nicht mehr verzichten.
    Bekenne mich als hochgradig koffeinabhängig. Ob das direkte körperliche Abhängigkeit ist, bezweifle ich. Im Urlaub geht es durchaus wochenlang ohne gut, ohne daß man irgendwie ein Verlangen danach hat. Aber... Indirekt wirkt es sich schon aus: Extreme Müdigkeit, Konzentrationsschwäche... :/

    Zum Körper: Ja, da hast du recht dass ich das nicht beweisen kann. Aber kannst du mir deins beweisen?
    Was kann ich beweisen? Daß wir einen Erzeuger haben? Ich glaube, das ist tatsächlich selbsterklärend. Sicher: Daß ich von dem göttlichen Erzeuger ausgehe, das kann ich natürlich nicht beweisen. Aber dies ist mein Glaube. Ansonsten verweise ich, wie gesagt, an die Eltern.

    Wenn dir jetzt jemand etwas schenkt, dann gehört es dir, und darfst damit machen was du willst.
    Allerdings ist es unhöflich wenn du es z.B. kaputtmachst.
    Meine Ansicht ist dabei sogar noch etwas radikaler: Ich bin überzeugt, wir sollten so leben, als sei es kein Geschenk, sondern eine Leihgabe.

    Aber wenn man es kaputtmacht, weil man ncihtmehr klarkommt oder sonstiges, mache ich dem keinen Vorwurf.
    Wenn ich Selbstmord als Möglichkeit auch nur in Betracht ziehen würde, wäre ich längst nicht mehr hier. Warum sollte ich mir dieses Leben auch nur noch einen Tag länger antun? Einzig Pflicht und Treue, sowie der Glaube halten mich am Leben. Die Pflicht erfülle ich und die Treue halte ich. Dann lässt es sich auch ohne Drogen leben! :P

    Kein Mensch kann einem anderen Menschen sein Leben vorschreiben. ( Wenn man sagt er kommt in die Hölle, wenn er sich umbringt , schreibt man ihm sein leben vor, genauso bei Drogen!)
    Kein Mensch, ja. Aber Gott.

    Ja, weil es eben vielen so gefällt, dass sie keinen Grund sehen , darauf zu verzichten.
    Er hatte sein Wort gegeben und konnte es nicht halten. Und er gehörte zu den Personen, deren Wort ich einmal unangezweifelt akzeptiert hatte. Aber seine Verlässlichkeit ist weggefallen, seit er sich mit diesem Zeug beschäftigt.

    Es ist aber trotzdem bewiesen, dass es weniger süchtig macht als Alkohol.
    Das mag ja zutreffen - und ich glaube es sogar. Aber dies gilt, wenn überhaupt, nur für die körperliche Abhängigkeit. Ansonsten, glaube ich, daß beim Alkohol das Risiko geringer ist.

    Wer mal einen Alkoholiker gesehen hat,w eiß wo der Unterschied zwischen einem täglichen Hardcore-Kiffer und einem Alkoholabhängigen liegt.
    Dem Kiffer sieht mans nicht an, wenn er nciht gtaed breit ist, ausser vielelicht den Dreadlocks , dem Alkoholiker allerdings sieht mans an, mal abgesehen vom Geruch.
    Dem Kiffer sieht man es nicht an?? 8o Also, ich habe bereits Freunde an das Zeug verloren. Ob sie es "übertrieben" haben, oder nicht, weiß ich nicht. Jedenfalls sind das keine Menschen mehr. Die haben sich offensichtlich das gesammte Hirn weggeraucht. Du sprichst sie an - und wenn du Glück hast, kommt (gaaanz langsam) eine Antwort. Wenn sie dich erkennen. Und nachdem du dich auch nur einen Moment mit ihnen unterhalten hast, werden sie plötzlich abwesend. Sprichst du sie erneut an, wissen sie nicht mehr, daß sie mit dir gesprochen haben! Für mich ist das kein Leben mehr. Das sind Leute, denen wünsche ich den Tod. Den Tod der Erlösung.

    Zur Wirkung: Davon kannst du keine Ahnung haben, weil du keine Erfahrungen damit gesammelt hast.
    Ich habe niemals selbst gekifft; aber ich habe mich im gleichen Raum mit einigen Kiffern aufgehalten. Es war eine Klassenfahrt im Ausland und das Wetter war schlecht. Kaum Ausweichmöglichkeit also. Und ich habe die Wirkung - vielleicht geschwächt, aber doch - erlebt. An was ich mich noch erinnern kann, ist die gesteigerte Wahrnehmung, die Du beschreibst. Mir fielen z.B. ganz unscheinbare Details des Zimmers auf, auf welche ich sonst niemals geachtet hätte. Die Musik... war irgendwie anders. Vielschichtiger, würde ich fast sagen. Aber irgendwie schöner war diese Welt wirklich nicht. Im Gegenteil. Ich hasse es, wenn meine Sinne entstellt sind. Mir liegt etwas ander Realität - und Realität ist für mich das, was ich empfinde. An diesem Abend habe ich mich dann bald hingelegt - und am Morgen war alles wieder in Ordnung. Ich verachte das Zeug.

    Wenn ich ein Buch lese, habe ich doch immer noch mein Realitätsempfinden, das mir meine Gesellschaft anerzogen hat.
    Und diese Realität gilt es zu formen - nicht ihr zu entfliehen!

    Auch Naturverbundenheit z.B. spürt man im Alltagsleben nicht so sehr.
    In der täglichen Hektik bestimmt nicht, richtig. Der Ausbruch aus dem Alltag kann aber völlig ohne Drogen erreicht werden. Falls Du auf dem Land wohnst: Verlasse einfach einmal Ende Herbst/ Anfang Winter an einem regnerischen Wochenende nur für ein paar Stunden das Haus, um durch die Natur zu streifen. Wenn der stürmische Wind Dir den eiskalten Regen ins Gesicht weht, daß es auf der Haut regelrecht schmerzt, wenn jeder Schritt, der Dich weiter von der eigenen warmen Stube wegträgt eine echte Prüfung des Willens ist - dann hast Du die richtige Zeit gewählt. Nach viel weniger als einer Stunde wirst Du die Schmerzen, welche dieser Regen erzeugt, nicht mehr wahrnehmen. Statt dessen spürst Du nun wirklich Dein Herz, wie es als lodernde Flamme den gesammten Körper am Leben erhält. Du siehst die abgeernteten Felder, die blattlosen Bäume. Dir wird bewusst, wie die Natur stirbt, um im Frühling zu neuem Leben zu erwachen. Jeder Schritt ist schwer, es scheint kiloweise Matsch an Deinen Stiefeln zu kleben. Am nächsten Tag werden Dir die Beine weh tun. Aber jetzt gibt es nur pure Natur, wie nicht viele Menschen in Deutschland sie erleben. Die Luft von einzigartigartig guter Qualität und die Gerüche von Moder, wie die Natur sich selbst vorerst zersetzt. Diese Märsche geben Gelegenheit, wirklich über die Welt nachzudenken, geben die Möglichkeit, im Alltag tief verschlossene und weggesperrte Gefühle miteinzubeziehen anstatt nur mit klinisch reiner "Logik" an die Welt heranzugehen. Ich kann nur jedem hier raten, eine solche Aktion einmal in Erwägung zu ziehen. Selbst wenn ich unbedingt wollte, glaube ich, möchte ich auf diese kurzzeitige völlige Einheit mit Allem nicht mehr verzichten.

    Das heißt dann Entspannung und Verbundenheit mit der Umwelt. Für sowas hat man doch immer weniger Empfinden , oder auch gar nicht die Zeit.
    Stört Dich denn gar nicht die Künstlichkeit? Das Wissen darum, daß ich mir nur etwas vormache, was gar nicht so ist, würde mich in den Wahnsinn treiben. Aber für diese kurzzeitige Naturverbundenheit muß man sich einfach die Zeit nehmen. Danach ist man auch mal wieder ein ganzer Mensch.

    Geschweige denn die richtige schöne Natur, man sieht ja überall Autobahnen, hört die Autos.
    Zwar bin ich wahrlich kein Grüner - aber mir ist unser Toller "Fortschritt" wider der Natur ebenfalls nicht recht.

    Bei uns nurnoch an wenigen Stellen, wo dann nicht irgendein Tourist vorbeigelatscht kommt.
    Unwirtliches Wetter!, heißt hier die Lösung. Du wirst wahrscheinlich völlig alleine sein - und das Wetter lässt Dich die Natur noch direkter erleben.

    Aber du bist einer der wenigen hier die wirklich gute Argumente bringen :]
    Ich danke und gebe das Kompliment auch gerne zurück. Mit gefällt die Art und Weise, wie Du Dich nicht auf das völlig Offensichtliche, auf das tausend-mal-Durchgekaute, beschränkst, sondern in Deinen Vergleichen ein ganzes Stück weitergehst. Man kann auf so ziemlich alles eingehen. Leuten, denen einfach alles immer nur wahlweise "zu blöd", "zu weit hergeholt" oder ein anderen "zu" ist, ist schwer zu begegnen. Wie oft bekommt man vorgeworfen, man würde "Äpfel mit Birnen vergleichen", wie sie so schön sagen? Aber ist nicht beides Obst?


    Wegweiser

    Naja, wenn du jeden Tag mit einem Kaffe beginnst, und ohne dann müde und unkonzentriert bist, denk ich mal dass das theoretisch das gleiche ist, wie wenn man jeden Tag mit einem Joint beginnt.
    Die Auswirkungen sind verschieden, dass ist klar, da Cannabis doch stärkere Wirkungen hat als Koffein, trotzdem würde ich Koffein nicht unterschätzen.
    Denn die meisten können , wenn sie gezwungen werden, ohne Entzugserscheinungen den morgendlichen Joint absetzen.
    Genauso können das auch die meisten bei Koffein.
    Aber ich hab schon öfters von einer Art Koffeinabhängigkeit gehört, bin überzeugt das der Suchtfaktor von Koffein annähernd wie bei Cannabis ist.
    Aber da könnte man mal eine Studie machen

    Wegen deinem Glauben, viele haben einen anderen und solange man nicht beweisen kann, welcher der Richtige ist, darf man das nicht als Anhaltspunkt für ein Gesetz benutzen, außer es wird von der Mehrheit gewollt, natürlich nur solange es keine Minderheit unterdrückt.
    Und du bist von dem Leben als Geschenk überzeugt, dass bin ich auch sehr oft.
    Aber wenn man manche Leute sieht, die es wirklich schwer im Leben haben, nicht nur materiell, sondern noch viel wichtiger : geistige Armut.
    Damit meine ich dass viele in gewalttätigen Familien aufwachsen, missbraucht und geschlagen werden und niemals geliebt wurden, am Besten noch von den Schulkammeraden gehänselt.
    Für die ist das Leben nicht immer ein Geschenk.Ob es sich zu leben lohnt, wenn man überall verstoßen wird, ist jedem selbst überlassen, das ist eiegntlich meine Überzeugung.
    Der Starke wird weiterleben, wird sich sein leben vielelicht noch erkämpfen, Für den Schwachen, Unbelastbaren, wird es vielleicht schöner sein, seinem Leben ein Ende zu bereiten.
    Wer seinen Körper einfach so willkürlich zugrunde richtet, begeht ein Verbrechen.
    Allerdings hat das kein Mensch zu entscheiden, schon alleine weil es ihm nichts angeht und er auch gar nicht den Durchblick hat, um Unrecht von Recht zu trennen.
    Und ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis richtet einen nicht zugrunde, sondern, im Gegenteil, kann einem sogar die Augen öffnen.

    Zu deinem Freund: Ich muss leider bestätigen, dass viele unzuverlässiger werden.
    Das kommt aber daher, dass Cannabis eine Nebenwirkung hat:
    "Wurschtigkeit".
    Es wird einem fast alles egal.
    Doch das tritt nur bei regelmäßigen Gebrauch auf, genauso wie jemand der regelmäßig seine zig Hamburger reinstopft und sich nicht bewegt, dick wird.( Wie ich schon gesagt habe, ein paar "Erkenntnisse" des Marihuanarausches bringt man in sein alltägliches Leben mit ein, und da gibt es unter Umständen auch Sachen, die nicht wünschenswert sind)
    Und obwohl Cannabis zwar ( behaupte ich jetzt mal) nicht abhängig macht, rauchen es viele im Übermaß, da es ihnen gefällt, ohne in eine Sucht zu fallen.
    Aber ob man jetzt süchtig ist oder nciht, ist ja für die Auswirkung egal.
    Tja , aber in welchen Bereichen des Lebens ist es nicht so, dass Übertreibung immer Schlechtes bringt?


    Einem Kiffer sieht mans tatsächlich nicht an.
    Damit meinte ich die körperlichen Auswirkungen.
    Manche Kiffer leiden ja unter Gedächtnissverlust etc. , aber das sieht man nach aussen hin bestimmt nicht.
    Einem Alkoholiker sieht man es an, und merkt man es an wenn man mit ihm spricht.
    Also fallen die körperlichen Auswirkungen weg bei Cannabis, womit es zumindest in der Hinsicht "unschädlicher" ist als Alkohol.


    Hm, du hättest mit einer anderen Einstellung so eine Erfahrung sehen müssen.
    Bei Cannabis, und das wird immer wieder gesagt, ist die eigene Einstellung ein wahnsinnig großer Faktor.
    Du kannst aber doch nicht Hanf als Pflanze evrachten?
    Es gibt so viele Verwendungszwecke.
    Das was du an ihr verachtest, ist doch dass viele Leute diese Droge missbrauchen, und eben nicht gebrauchen.
    Und darum gehts mir, man soll nicht Kriminalisiert werden, wenn man diese Pflanze verwendet.
    Die Kiffer die du meinst, sind die Leute, die keinerlei Maß haben, die sich einfach nicht beherrschen können.
    Das kann auf die Erziehung oder auch auf den eigenen Geist zurückzuführen sein.
    Und die Leute kommen an ihr Zeug, so oder so.
    Daher wäre eine Legalisierung keine Drogenzunahme in diesen Kreisen.
    Vielen würde, wenn sie vernünftiger mit zunehmenden alter werden ( das ich noch nicht habe :P ), keine Berufsperspektiven genommen werden, nur weil sie mal in Bayern erwischt wurden, als sie sich einen Joint gedreht haben.

    Ich lebe auf dem Land, und ich bin immer wieder fasziniert von einem alten Wald , besonders wenn es dunkel ist, da man die Ausstrahlung der Bäume merkt, man riecht förmlich das Leben in ihnen , obwohl dieser alte Wald gerade abgeholz wird, bzw. ist zu einem Art Wirtschaftswald erklärt worden .
    Und ja, man kann ohne Drogen die Natur genauso stark spüren.
    Nur Cannabis oder andere Drogen( hab ich noch nie probiert, werd ich auch nciht, z.B. Naturdrogen die seit Menschengedenken genutzt werden) öffnen einen Sichtwinkel auf die Dinge.
    Das heißt, man sieht sie aus einer anderen Perspektive und kann das in die alltäglichen Erfahrungen einbringen, um alles vielelicht besser verstehen zu können.
    (Ich bin jetzt keine Art Neu-Schamane oder so , aber weiß dass das so ist, auch wenn das nicht alle Kiffer wahrnehmen)
    Du denkst dass so ein Rausch etwas künstliches ist, vielelicht wie man es beim Alkohol kennt.
    Aber durch so einen Rausch wird alles eiegntlich nur klarer, und es wird alles viel echter.
    Man nimmt seine Gefühle viel mehr wahr, die Geräusche, die Ausstrahlung der Lebewesen.
    Wie gesagt, dass finde ich das wertvolle an dieser Pflanze, wobei man sie mit Vorsicht genießen muss.
    Die psychischen Auswirkungen sind nichts desto trotz groß.
    Und ich bin kein Kiffer, ich kiffe weder regelmäßig noch wöchentlich.
    Ich genieße solche erfahrungen, wobei es wirklich dumme Aktionen gab, wo es ein bisschen aus dem Rahmen lief( also mit Alkohol zusammen auf einer party...) und das ist dann nicht gut und genauso wie du es sagst.
    Aber auch Alkohol allein wäre genug gewesen.( ich war noch nie sturzbetrunken, höchstens mal wirklich sehr angeheitert, da ich mich sogar in solchen Situationen besser als andere Kontrollieren konnte und dann einfach aufgehört habe... naja daher finde ich Alkohol schon allein schlimmer)

    Meistens habe ich vorher doch immer nur typische Argumente vorgeworfen bekommen, die so schnell sie da waren, auch wieder gegenargumentiert werden konnte.
    Das ist eiegntlich, bis auf Ausnahmen, das erste Mal, wo ich wirklich Gedanken mache, in wie weit es doch gefährlicher ist als man denkt.
    Nichts desto trotz bin ich überzeugt, wenn man Doppelmoral verschmäht, dass man auch eine Illegalisierung einer Pflanze verschmähen sollte, die illegal ist im gegensatz zum mindestens genauso schlimmen Alkohol.( Wo sogar Politiker für Alkohol werben, man siehe Stoiber aufm Oktoberfest )
    Vielleicht muss man alle Drogen verbieten?
    Aber das wäre nur unnatürlich, wenn man die Menschheitsgeschichte durchdenkt, in der Drogen irgendwie zum Menschen immer schon gehört haben.
    Was ausserdem Prohibition bringt, sieht man an der früheren Prohibition der Usa .

  7. #107
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    Original von Saxnot
    Naja, wenn du jeden Tag mit einem Kaffe beginnst, und ohne dann müde und unkonzentriert bist, denk ich mal dass das theoretisch das gleiche ist, wie wenn man jeden Tag mit einem Joint beginnt.
    Und das ist das Problematische an der Sache: Unsere heutige, schnellebige Zeit stellt Ansprüche an uns, die wir nicht halten können. Wer kann schon auf die Dauer mit weniger als sechs Std. Schlaf pro Nacht auskommen? Ich gehöre auch zu den "Dauermüden" und halte mich eigentlich nur durch Koffein irgendwie am Leben. Ob ich das will, ist eine andere Frage. Aber der Tag heute ist einfach viel, viel zu voll gepackt. Hätte jeder Tag 48 Std. dann könnte ich vielleicht tatsächlich mal wieder gesunde 10 Std. lang schlagen. Gut wäre es sicherlich. Aber so hetzt man durch die Woche und hofft auf das Wochenende - an dem man dann aber auch irgendwelche Verpflichtungen findet, so daß es letztendlich auch nicht besser ist.
    Die menschenfeindliche Gesellschaft muß untergehen. Und wenn sie noch so sehr versucht, uns den Tag zu verbauen - die Zeit, die der Widerstand erfordert, muß sich jeder einfach nehmen. Denn sonst ändert sich rein gar nichts.

    [...], trotzdem würde ich Koffein nicht unterschätzen.
    Sollte man auch nicht. Ich denke, daß ich mit Sicherheit "abhängig" bin. Vielleicht nicht körperlich süchtig - aber ob es viel besser ist, trotzdem täglich darauf angewiesen zu sein, um den Tag bestehen zu können, bezweifle ich. Und gerade die Vieltrinker trifft der das Koffein weit mehr als man gerne annimmt...
    Was sich bei "normalen" Menschen schon in einem Koffeinschock äußert, glaube ich, würden viele "erprobte" Kaffee-Trinker gar nicht mehr wahrnehmen. Fehlt ihnen dagegen das Koffein, zittern die Hände... Ich bin sicher, daß wir auch durch solche "leichten" Stoffe in großen Mengen unseren Körper zugrunde richten.

    Aber ich hab schon öfters von einer Art Koffeinabhängigkeit gehört, bin überzeugt das der Suchtfaktor von Koffein annähernd wie bei Cannabis ist.
    Also, ich denke, daß bei Koffeinmangel keine körperliche Abhängigkeit in dem Sinne auftritt, daß eine solche Person keinen anderen Gedanken mehr fassen kann, als an "Stoff" zu kommen. Körperliche Abhängigkeit in dem Sinne, daß man bei Entzug körperliche Schwäche beobachten kann, gibt es auf jeden Fall. Bei Cannabis halte ich es eher für eine psychische Sucht. Man hat sich mit diesem Effekt angefreundet und will/muß ihn einfach immer wieder erleben.

    Und du bist von dem Leben als Geschenk überzeugt, dass bin ich auch sehr oft.
    Aber wenn man manche Leute sieht, die es wirklich schwer im Leben haben, nicht nur materiell, sondern noch viel wichtiger : geistige Armut.
    Damit meine ich dass viele in gewalttätigen Familien aufwachsen, missbraucht und geschlagen werden und niemals geliebt wurden, am Besten noch von den Schulkammeraden gehänselt.
    Manch Geschenk ist uns eben eine Last. Doch ändert es letztendlich nichts.

    Zu deinem Freund: Ich muss leider bestätigen, dass viele unzuverlässiger werden. Das kommt aber daher, dass Cannabis eine Nebenwirkung hat: "Wurschtigkeit". Es wird einem fast alles egal.
    Hältst Du das für gesellschaftstauglich?

    Doch das tritt nur bei regelmäßigen Gebrauch auf, genauso wie jemand der regelmäßig seine zig Hamburger reinstopft und sich nicht bewegt, dick wird.
    Hier liegt das Problem wieder darin, daß die Leute schon jetzt, trotz Verbotes, sich als offensichtlich unfähig erweisen, richtig zu dosieren. Denkst Du ernsthaft, wir können es verantworten, dieses "Moster" auf die Menschheit loszulassen, zu sagen: "Na, dann macht mal!" und hoffen, daß genügend Vernunft vorhanden ist, verantwortungsvoll mit dem Zeug umzugehen?
    Ich verweise hier wieder auf unsere Vorstellung einer Volksgemeinschaft. Mit Sicherheit wäre dort eine derartige Freigabe möglich - aber ich bin mir ebenfalls sicher, daß kaum jemand diese Sache dann noch in Anspruch nehmen würde.

    Aber ob man jetzt süchtig ist oder nciht, ist ja für die Auswirkung egal.
    Meinst Du nicht, daß Sucht regelmäßige Anwendung zur Folge hat? Und sagtest Du nicht eben, daß regelmäßiger Gebrauch die unschönen Auswirkungen zu verantworten hat? Ich meine, ich habe hier keinerlei eigenes Wissen und kommt kaum umher, Dir einfach einmal zu glauben. Aber was davon stimmt jetzt?

    Manche Kiffer leiden ja unter Gedächtnissverlust etc. , aber das sieht man nach aussen hin bestimmt nicht.
    Einem Alkoholiker sieht man es an, und merkt man es an wenn man mit ihm spricht.
    Was ist besser: Wenn ich einem Menschen anmerke, daß er nicht voll und ganz in dieser Realität ist und ihn so meiden kann oder ein solcher Mensch, dem ich nicht seine eventuelle Gefährlichkeit ansehe? (Gefährlichkeit bezieht sich dabei weniger auf direkte körperliche Gewalt, sondern vielmehr darauf, daß ich z.B. abends nach der Disco mitgenommen werde und jemand nicht ganz bei Sinnen diesen Wagen steuert! Sollte in -D- hin und wieder vorkommen...)

    Also fallen die körperlichen Auswirkungen weg bei Cannabis, womit es zumindest in der Hinsicht "unschädlicher" ist als Alkohol.
    Und dafür greift es den Geist an. Prima. Durch die direkt spürbaren Nebenwirkungen ist der Alkohol sogar ein ganzes Stück weniger teuflisch in seiner Wirkensweise: Wer sich einmal tatsächlich derart zugesoffen hat, daß er im Klinikum erwacht ist, wird in Zukunft vielleicht verantwortungsvoller damit umgehen. Wenigstens gab es in meinem weiteren Freundeskreis derartige Fälle. Eine Droge hingegen, die einen langsam und Stück für Stück geistig zerstört und nichteinmal durch schlechte Nebenwirkungen darauf aufmerksam macht, halte ich für weitaus bedrohlicher. Wenn jemand zu viel trinkt, hat er am nächsten Tag gleich die gerechte Strafe: Kater. Wer zu viel kifft, merkt nicht, wie er sich das Hirn wegbläst.

    Hm, du hättest mit einer anderen Einstellung so eine Erfahrung sehen müssen. Bei Cannabis, und das wird immer wieder gesagt, ist die eigene Einstellung ein wahnsinnig großer Faktor.
    Mag sein. Auf mich wirkte es jedenfalls abstoßend. Ich mag es absolut nicht, wenn ich nicht die Wirklichkeit im Blickfeld behalten kann - deshalb trinke ich auch seit einiger Zeit keinerlei Alkohol mehr. Ich kann nichts irgendwie schönes daran finden, wenn man die Kontrolle über sich - wegen motorischer Störungen - oder über seine Umwelt - wegen verfälschter Wahrnehmung - verliert.

    Du kannst aber doch nicht Hanf als Pflanze evrachten?
    Es gibt so viele Verwendungszwecke.
    Natürlich nicht. Ich bin schon froh, daß ich mir, nachdem ich nach Hause gekommen bin, die Hände waschen konnte, ohne daß die Suppe dann im Band steht. Wenn die Rohre dicht sind, hat das doch etwas für sich!

    Das was du an ihr verachtest, ist doch dass viele Leute diese Droge missbrauchen, und eben nicht gebrauchen.
    Und darum gehts mir, man soll nicht Kriminalisiert werden, wenn man diese Pflanze verwendet.
    Wer nicht meint, sie rauchen zu müßen oder irgendwie als Droge zu verwenden, der kann sie sich natürlich im Garten ziehen. Damit sehe ich kein Problem. Ihre Blätter sind nun wirklich auch nicht eben gerade hässlich.

    Daher wäre eine Legalisierung keine Drogenzunahme in diesen Kreisen. Vielen würde, wenn sie vernünftiger mit zunehmenden alter werden ( das ich noch nicht habe :P ), keine Berufsperspektiven genommen werden, nur weil sie mal in Bayern erwischt wurden, als sie sich einen Joint gedreht haben.
    Und viele Leute, die einfach Angst vor dem bisher Verbotenen hatten, werden sich geneigt fühlen, es einfach einmal "auszprobieren". Ich meine, wir leben in einer "Ausprobiergesellschaft". Menschen werden ermutigt, doch einmal die gleichgeschlechtliche Liebe auszuprobieren, als sei das alles kein Problem. Und so wird es auch mit Drogen passieren. Denn: "Man muß ja alles einmal ausprobiert haben!".
    Etwas zynisch möchte ich Leuten, die derart naiv sind, doch fast nahelegen, doch den Selbstmord auch einmal auszuprobieren. Vielleicht gefällt es ihnen?

    Ich lebe auf dem Land, und ich bin immer wieder fasziniert von einem alten Wald , besonders wenn es dunkel ist, da man die Ausstrahlung der Bäume merkt, man riecht förmlich das Leben in ihnen , obwohl dieser alte Wald gerade abgeholz wird, bzw. ist zu einem Art Wirtschaftswald erklärt worden .
    Wie wir mit unserer Umwelt umgehen, ist ein weiteres Problem dieser Gesellschaft. Ein Verständnisproblem, wohlgemerkt. Ein Baum, das ist nicht einfach ein Baum; das ist die "Ressource" Holz. Da liegt der Fehler.

    Nur Cannabis oder andere Drogen( hab ich noch nie probiert, werd ich auch nciht, z.B. Naturdrogen die seit Menschengedenken genutzt werden) öffnen einen Sichtwinkel auf die Dinge.
    Ist die Natur in ihrem perfekten Zusammenspiel nicht wunderbar? Wozu verzerrte Sichtweisen herbeiführen? Die Natur, wie wir sie noch erleben können, ist so vielseitig, so komplex. In vielen Menschenleben würden wir es nicht schaffen, jedes Detail zu erfassen. Warum dann eine neue Umwelt schaffen? Wo liegt der Vorteil in der Künstlichkeit, der Unwirklichkeit dieser Betrachtungsweisen? Wenn man sich bewußt ist, daß es sich um verzerrte Realität handelt, kann man sich bestimmt nicht genießen. Macht man sich es aber nicht bewußt, halte ich es sogar für eine sehr große Gefahr: Realitätsverlust ist die Folge. Und wenn ich auch noch so stark der Meinung bin, daß "Gewaltspiele" bei Leuten, die Spiel und Wirklichkeit auseinanderhalten können, nicht die Gewaltbereitschaft fördert - in diesem Moment zerbrechen die Grenzen der Welten.

    Das heißt, man sieht sie aus einer anderen Perspektive und kann das in die alltäglichen Erfahrungen einbringen, um alles vielelicht besser verstehen zu können.
    Das verstehe ich nicht.

    Du denkst dass so ein Rausch etwas künstliches ist, vielelicht wie man es beim Alkohol kennt. Aber durch so einen Rausch wird alles eiegntlich nur klarer, und es wird alles viel echter.
    Davon abgesehen, daß ich überhaupt nicht verstehen kann, wie man auf die Idee kommen kann, etwas zu verbrennen und den Rauch absichtlich einzuatmen (was für mich ohne Frage nicht natürlich ist!), ist auch dieses "Klarere" und "Echtere" nicht die Wirklichkeit. Oder wenigstens nicht die Wirklichkeit, für die wir gemacht sind, die zu erfassen unsere Sinnesorgane ausgelegt sind. Und wie wir etwas, das wir in einer "anderen Welt", in der andere Konditionen gelten, gelernt haben wollen in der Unsrigen einbauen können, kann ich auch nicht verstehen.

    Man nimmt seine Gefühle viel mehr wahr, die Geräusche, die Ausstrahlung der Lebewesen.
    Und damit sind sie verfälscht. Wer z.B. gewöhnliches Glücksempfinden immer geschätzt hat, verliert jeden Bezug zu eigenem Glück, da er nun scheinbar (!!) höheres Glück kennt, welches jedoch niemals erreicht werden kann - außer durch unnatürliche Verstärkung. Damit verlernen wir eigentlich, unsere eigentliche Wirklichkeit schätzen zu können, die uns plötzlich dumpf, schwach und blaß erscheinen muß. Wir tun uns also keinen Gefallen, wenn wir auch nur ein einziges Mal "abheben". Denn in diesem Moment reißen wir die Verhältnismäßigkeit unseres eigenen Wirklichkeitsempfindens vollends und irreparabel aus den Angeln.

    Meistens habe ich vorher doch immer nur typische Argumente vorgeworfen bekommen, die so schnell sie da waren, auch wieder gegenargumentiert werden konnte.
    Das ist eiegntlich, bis auf Ausnahmen, das erste Mal, wo ich wirklich Gedanken mache, in wie weit es doch gefährlicher ist als man denkt.
    Geht mir ähnlich. Du bist auch der Erste, der sich überhaupt darauf einlässt, zu hinterfragen. Aber ich glaube, so wie sich die Diskussion hier entwickelt hat, können wir die Listen der "Standartargumente" beide getrost stecken lassen. Die Diskussion hier ist doch in jedem Fallen interessanter - und aufschlussreicher.

    Nichts desto trotz bin ich überzeugt, wenn man Doppelmoral verschmäht, dass man auch eine Illegalisierung einer Pflanze verschmähen sollte, die illegal ist im gegensatz zum mindestens genauso schlimmen Alkohol.( Wo sogar Politiker für Alkohol werben, man siehe Stoiber aufm Oktoberfest )
    Die Pflanze sollte man mit Sicherheit nicht verbieten. Bei ihrem falschen Gebrauch bin ich mir da nicht so sicher...

    Vielleicht muss man alle Drogen verbieten?
    Ich muß Dir ganz ehrlich sagen: Wo ich eigentlich nicht gezögert hätte, einfach "Ja!" zu sagen, weiß ich inzwischen nicht mehr wirklich, was ich sagen soll. Meine Ablehnung selbst ist zwar weiterhin vorhanden, aber ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich sie formulieren soll.

    Was ausserdem Prohibition bringt, sieht man an der früheren Prohibition der Usa .
    Das ist natürlich auch richtig. Schwarzbrennerei, usw. würden nicht lange auf sich warten lassen. Und letztlich ändert sich herzlich wenig.


    Wegweiser

  8. #108
    l_osservatore_uno
    Gast

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    ... drehen und wenden wie wir's wollen:

    So lange sich der Staat an anderen Drogen 'ne Goldene Nase verdient, so lange sind alle gegen Drogen und Drogenhandel gerichteten Maßnahmen unglaubwürdig und deshalb wirkungslos.

    Gruß!

    Enzo

  9. #109
    GESPERRT
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    @Wegweiser:


    Und viele Leute, die einfach Angst vor dem bisher Verbotenen hatten, werden sich geneigt fühlen, es einfach einmal "auszprobieren". Ich meine, wir leben in einer "Ausprobiergesellschaft". Menschen werden ermutigt, doch einmal die gleichgeschlechtliche Liebe auszuprobieren, als sei das alles kein Problem. Und so wird es auch mit Drogen passieren. Denn: "Man muß ja alles einmal ausprobiert haben!".
    Etwas zynisch möchte ich Leuten, die derart naiv sind, doch fast nahelegen, doch den Selbstmord auch einmal auszuprobieren. Vielleicht gefällt es ihnen?
    Ha, schon wieder so ein lustiger Vergleich!
    Sicher, unkontrollierter Drogenkonsum und Rumhuren bis man Aids hat, ist Selbstmord auf Raten.
    Aber warum sprichst Du den Menschen jegliches Kontrollvermögen ab?
    Nicht jeder Kiffer verreckt irgendwann an einem „goldenen Schuss“ auf irgendeiner Bahnhofstoilette, genausowenig wie jeder, der zahlreich verschiedene sexuelle Praktiken ausprobiert, irgendwann an Aids stirbt!
    Du kennst anscheinend nur die beiden Extreme GANZ oder GAR NICHT, der Glaube an ein gesundes Mittelmaß kann ich Deinen Ausführungen jedenfalls nicht entnehmen.
    Oder hast Du einfach nur Angst davor, etwas Verbotenes auszuprobieren weil Du Gefallen daran finden könntest? :P


    Ist die Natur in ihrem perfekten Zusammenspiel nicht wunderbar? Wozu verzerrte Sichtweisen herbeiführen? Die Natur, wie wir sie noch erleben können, ist so vielseitig, so komplex. In vielen Menschenleben würden wir es nicht schaffen, jedes Detail zu erfassen. Warum dann eine neue Umwelt schaffen? Wo liegt der Vorteil in der Künstlichkeit, der Unwirklichkeit dieser Betrachtungsweisen? Wenn man sich bewußt ist, daß es sich um verzerrte Realität handelt, kann man sich bestimmt nicht genießen.
    Richtig, unverzerrte Realität - sei es nun in der unberührten Natur, in einer ländlichen oder städtischen Umwelt - ist ´ne gute Sache, aber da diese im nüchternen Zustand allgegenwärtig ist, besteht doch der Reiz gerade darin, ihr hin und wieder durch Drogen (egal ob nun legale oder illegale) zu entfliehen bzw. andere Realitäten kennenlernen zu wollen.
    Und wenn man mit Drogen verantwortungsbewusst umgeht (was ja für viele das eigentliche Problem ist), kann man auch die verzerrte Realität genießen.


    Macht man sich es aber nicht bewußt, halte ich es sogar für eine sehr große Gefahr: Realitätsverlust ist die Folge. Und wenn ich auch noch so stark der Meinung bin, daß "Gewaltspiele" bei Leuten, die Spiel und Wirklichkeit auseinanderhalten können, nicht die Gewaltbereitschaft fördert - in diesem Moment zerbrechen die Grenzen der Welten.
    Oh nein, bitte nicht noch so einer! X(
    Ist Dir klar dass wegen einer derartigen Meinung viele ANGEBLICH gewaltverherrlichende Filme, PC-Spiele und Musiktonträger in ihrer Originalfassung verboten, indiziert oder zensiert werden?
    Darf ich Dich an eine gewisse Eisregen-CD erinnern?
    Zerbrechen für Dich die Grenzen der Welten wenn Du Dir diese anhörst?
    Niemand kann beweisen, dass diese Dinge tatsächlich zu Gewalt in irgendeiner Form aufrufen. Ausnahmen (welche die Regel bestätigen - wieso zählt diese Redewendung eigentlich nicht auch hier?), gibt´s immer, aber die deutliche Mehrheit kann ja anscheinend mit diesen Medien umgehen!
    Also warum wird wegen ein paar wenigen Idioten ein Verbot für alle verhangen?
    Was ist das für eine beknackte Logik?
    Oh Mann, ich finde solche „Ich weiß was gut für Euch ist“-Argumente wirklich zum Kotzen!
    So, und jetzt schmeiße ich alle meine Slipknot-CDs weg weil der Amokläufer von Erfurt die auch gehört hat und ich nicht so enden will. :rolleyes:


    Das heißt, man sieht sie aus einer anderen Perspektive und kann das in die alltäglichen Erfahrungen einbringen, um alles vielelicht besser verstehen zu können.
    Das verstehe ich nicht.
    Stell Dir vor, Du stehst vor irgendeinem Problem, welches Dir allein ausweglos erscheint.
    Dir selbst fällt außer Resignation nichts ein, aber wenn Du es dank der Hilfe von Deinen Freunden aus mehreren Blickwinkeln betrachtest, lässt sich doch sicher viel leichter eine Lösung finden.
    Und manchmal übernehmen eben Drogen vorrübergehend diese Hilfe, wobei man sich natürlich klar sein sollte dass diese keine richtigen Freunde ersetzen können!


    Wer z.B. gewöhnliches Glücksempfinden immer geschätzt hat, verliert jeden Bezug zu eigenem Glück, da er nun scheinbar (!!) höheres Glück kennt, welches jedoch niemals erreicht werden kann - außer durch unnatürliche Verstärkung. Damit verlernen wir eigentlich, unsere eigentliche Wirklichkeit schätzen zu können, die uns plötzlich dumpf, schwach und blaß erscheinen muß. Wir tun uns also keinen Gefallen, wenn wir auch nur ein einziges Mal "abheben". Denn in diesem Moment reißen wir die Verhältnismäßigkeit unseres eigenen Wirklichkeitsempfindens vollends und irreparabel aus den Angeln.
    Zumindest hier muss ich Dir Recht geben, auch wenn man sich darüber streiten könnte, wie groß bzw. lang diese Toleranzspanne ist bis die irreparable Aushebelung der Wirklichkeit tatsächlich vollzogen ist.

  10. #110
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    Original von Timmy
    Ha, schon wieder so ein lustiger Vergleich!
    Sicher, unkontrollierter Drogenkonsum und Rumhuren bis man Aids hat, ist Selbstmord auf Raten.
    Das habe ich jedenfalls nicht gesagt. Ich habe gesagt, daß einem heute nahegelegt wird, alles auszuprobieren. Und dann ahbe ich aufgezählt. Was Du jetzt daraus machst, ist mir unverständlich.

    Aber warum sprichst Du den Menschen jegliches Kontrollvermögen ab? Nicht jeder Kiffer verreckt irgendwann an einem „goldenen Schuss“ auf irgendeiner Bahnhofstoilette, genausowenig wie jeder, der zahlreich verschiedene sexuelle Praktiken ausprobiert, irgendwann an Aids stirbt!
    Auch davon habe ich nichts gesagt. Was ich geschrieben habe war, daß schon jetzt im Verbot viele Menschen scheinbar nicht damit umgehen können und es maßlos übertreiben. Das schließt natürlich nicht aus, daß es Leute gibt, die es vielleicht können. Was ich aber nur damit sagen wollte ist, daß es einfach Wahnsinn wäre, eine Freigabe zu versuchen, wenn sich so viele Menschen als unfähig erweisen. Und kontrollierbar ist es im Leben nicht.

    Oder hast Du einfach nur Angst davor, etwas Verbotenes auszuprobieren weil Du Gefallen daran finden könntest? :P
    Ein Verbot hat eigentlich immer einen Sinn. Warum Deine Provokation? Meine Aktionen sind mitunter nahe am Verbot - ganz ohne jeglichen Gefallen. Verboten werden sollte, was gefährlich ist.

    Richtig, unverzerrte Realität - sei es nun in der unberührten Natur, in einer ländlichen oder städtischen Umwelt - ist ´ne gute Sache, aber da diese im nüchternen Zustand allgegenwärtig ist, besteht doch der Reiz gerade darin, ihr hin und wieder durch Drogen (egal ob nun legale oder illegale) zu entfliehen bzw. andere Realitäten kennenlernen zu wollen. Und wenn man mit Drogen verantwortungsbewusst umgeht (was ja für viele das eigentliche Problem ist), kann man auch die verzerrte Realität genießen.
    Das Problem dabei ist, was die Realitätsflicht verursache. Und genau das meinte ich mit dem nächsten Teil, den Du auch schon wieder (absichtlich?) falsch verstanden hast.

    Oh nein, bitte nicht noch so einer! X(
    Ist Dir klar dass wegen einer derartigen Meinung viele ANGEBLICH gewaltverherrlichende Filme, PC-Spiele und Musiktonträger in ihrer Originalfassung verboten, indiziert oder zensiert werden?
    Darf ich Dich an eine gewisse Eisregen-CD erinnern?
    Zerbrechen für Dich die Grenzen der Welten wenn Du Dir diese anhörst?
    Nehme ich Drogen?! Mein Realitätsempfinden ist (auch wenn hier manche das Gegenteil behaupten mögen...) völlig intakt. Ich kann zwischen Wirklichkeit und Simulation unterscheiden. Ich kann Doom spielen, ohne jetzt irgendwann, wenn ich eine Kettensäge in der Hand habe, auf Menschen loszugehen. Wer aber, durch bewußtseinsverändernde Substanzen sein Weltgefüge zerstört, für den können diese Dinge bedrohlich werden. Jetzt klarer?

    Ausnahmen (welche die Regel bestätigen - wieso zählt diese Redewendung eigentlich nicht auch hier?), gibt´s immer, aber die deutliche Mehrheit kann ja anscheinend mit diesen Medien umgehen!
    Und die paar wenigen, die es nicht können, sind eine Bedrohung. Und ich führe das nicht-damit-umgehen-können auf die Unfähigkeit, Welten klar zu trennen, zurück. Und wenn ich sehe, wie mein ehemaliger Klassenkamerad, der immer ein großer Fan von StarWars und StarTreck war - und sich mit beidem perfekt auskannte - dann angefangen hat, diese Welten durcheinanderzuwerfen... Dann finde ich das bedenklich. Das ist der Realitätsverlust, den ich befürchte.

    So, und jetzt schmeiße ich alle meine Slipknot-CDs weg weil der Amokläufer von Erfurt die auch gehört hat und ich nicht so enden will.
    Tu das! Die Gruppe ist eh scheiße... :P


    Stell Dir vor, Du stehst vor irgendeinem Problem, welches Dir allein ausweglos erscheint.
    Dir selbst fällt außer Resignation nichts ein, aber wenn Du es dank der Hilfe von Deinen Freunden aus mehreren Blickwinkeln betrachtest, lässt sich doch sicher viel leichter eine Lösung finden.
    Auf die Lösung, die mir das drogenverzerrte Hirn ausspuckt, kann ich getrost verzichten, danke.

    Zumindest hier muss ich Dir Recht geben, auch wenn man sich darüber streiten könnte, wie groß bzw. lang diese Toleranzspanne ist bis die irreparable Aushebelung der Wirklichkeit tatsächlich vollzogen ist.
    Meine These wäre: Gleich beim ersten Gebrauch. Wenn das, was Du immer als höchstes Glück betrachtet hast, das höchste Glücksgefühl, welches man eigentlich erreichen kann, plötzlich wegen einer völlig verschobenen Skala nichts besonderes ist, hat man nur noch zwei Möglichkeiten: Immer wieder zur Droge greifen oder ein bescheidenes Leben, scheinbar fast ohne jede Freude leben.


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