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Thema: Ein Unternehmer spricht Tacheles

  1. #11
    Leyla
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    Zitat Zitat von Mauser98K
    Drogensüchtige sollen ihre Sucht bekämpfen und arbeiten gehen.
    Ich sehe nicht ein, sie in irgendeiner Form durchzufüttern und ihre Sucht mit zu finanzieren.
    Klar müssen sie ihre Sucht bekämpfen, aber dazu brauchen sie professionelle Hilfe. Du wirst keinen Junkie von seiner Sucht heilen, indem Du ihm sagst: "Arbeite mal." Vor allem ist es schwer, mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten, weil sie ziemlich viele Fehler machen.

    Ich wäre für Therapie, kombiniert mit beruflicher Weiterbildung, vielleicht entdecken sie dann doch noch Spaß an der Arbeit.

  2. #12
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    Finde ich nicht.

    Ohne die stetig wachsende Produktivität wären viele Produkte für den Otto-Normalverbraucher nie erschwinglich geworden und hätten sich niemals einen Massenmarkt erschließen können.
    MfG LL

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  3. #13
    denkt fortschrittlich Benutzerbild von Nichtraucher
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    Zitat Zitat von Leyla
    Dieser Artikel ist zwar schon einen Monat alt (verzeiht mir, ich lese als Münchnerin nicht regelmäßig die Stuttgarter Zeitung) aber trotzdem sehr aufschlussreich:

    "Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit"

    [...]
    Diesen Artikel habe ich zwar schon vor ein paar Wochen gepostet, aber egal. Ich jedenfalls kann dem Unternehmer zu 100% beipflichten. Es ist sehr fortschrittlich, dass vor allem in den Industriestaaten die Menschen zunehmend vom Laster der Arbeit befreit werden.

  4. #14
    Leyla
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    Zitat Zitat von Lucky Luke
    Finde ich nicht.

    Ohne die stetig wachsende Produktivität wären viele Produkte für den Otto-Normalverbraucher nie erschwinglich geworden und hätten sich niemals einen Massenmarkt erschließen können.
    Was findest Du nicht?

    Ich habe ja nichts gegen die Produktivitätssteigerung, im Gegenteil. Aber mittlerweile ist es nicht mehr einzusehen, warum sie nicht auch dazu genutzt werden sollte, den arbeitenden Menschen mehr Freizeit zu ermöglichen. Was nützt dir technisches Spielzeug, wenn Du keine Freizeit hast?

    Das gehört auch zu einem guten Lebensstandard, nicht nur Gegenständliches.

  5. #15
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    Wieso, die Freizeitanteil ist doch auch gestiegen ?!

    Zu Beginn der Industrialisierung waren 16 Arbeitsstunden normal, heute sind es 8, oft sogar weniger ?

    Mein Vater ging noch jeden Samstag arbeiten, der war mal ganz normaler Arbeitstag, nicht nur bei Handel- und Dienstleistungen. Heute fällt in vielen Unternehmen schon freitag Mittag der Hammer.
    MfG LL

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  6. #16
    denkt fortschrittlich Benutzerbild von Nichtraucher
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    Zitat Zitat von Leyla
    Klar müssen sie ihre Sucht bekämpfen, aber dazu brauchen sie professionelle Hilfe. Du wirst keinen Junkie von seiner Sucht heilen, indem Du ihm sagst: "Arbeite mal." Vor allem ist es schwer, mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten, weil sie ziemlich viele Fehler machen.

    Ich wäre für Therapie, kombiniert mit beruflicher Weiterbildung, vielleicht entdecken sie dann doch noch Spaß an der Arbeit.
    Diese Therapien gibt es schon seit sehr langer Zeit, gebracht haben sie kaum etwas. Ich kenne mehrere Heroinkonsumenten, einer davon war mal schwer abhängig (hat auch schon mit 15 angefangen). Er hat sich von der Sucht selbst durch seien Willenskraft befreit. Ein anderer hat sich ein halbes Jahr einliefern lassen und nimmt auch noch heute, eineinhalb Jahre später, Heroin (zwar nicht oft, aber gelegentlich).

    Auch "kenne" ich einen Alkoholiker (habe mit ihm nichts mehr zu tun), der bereits mit 14 jedes Wochenende einen Vollrausch vorzuweisen hatte. Mit 21 musste er auf richterliche Anordnung auf eine Therapie. Gebracht hat es nicht viel, zwei Monate war er trocken, dann rief er einen alten Saufkumpanen an hatte einen zweitägigen Dauerrausch. Damit es sich nicht so rumspricht, besäuft er sich jetzt nur noch alleine zu Hause (anstatt wie bisher vor allen Leuten in der Fußgängerzone, vor Supermärkten, an Busbahnhöfen und in Kneipen).

  7. #17
    Leyla
    Gast

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    Zitat Zitat von Lucky Luke
    Wieso, die Freizeitanteil ist doch auch gestiegen ?!
    Offenbar noch nicht genug, sonst hätten wir nicht fünf Millionen Arbeitslose. Und einige Unternehmen wollen die Arbeitszeit sogar wieder verlängern.

    Es gibt einen perversen Trend zur Spaltung der Gesellschaft in Menschen ohne Freizeit und Menschen mit Freizeit, die aber kein Geld haben, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

  8. #18
    liberal-progressiv Benutzerbild von curious
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    Ich finde diese Überlegungen (aus dem Eingangsartikel) sehr interessant in der Theorie. Das Problem ist jedoch, dass sich die Menschen nie an Regeln oder die Theorie halten.
    Dem Mensch liegt der Eigennutz inne, d.h. auch mit der Bürgergeldregelung wird er immer anstreben, besser dazustehen als der andere bzw. Schlupfwege finden, die seinen Eigennutz erhöhen, ohne Rücksicht auf die Gesamtgesellschaft. Daran ist schliesslich auch der Sozialismus gescheitert.
    Letzten Endes werden die Leistungsfähigen und -willigen ihre Arbeitsleistung und ihr Einkommen maximieren, wogegen die anderen sie minimieren werden (und von Bürgergeld leben werden). Dann sind wir wieder bei der aktuellen Wirtschaft mit Lohn und Sozialleistungen angelangt.
    A friend in need's a friend indeed
    A friend with weed is better
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    A friend who's dressed in leather.

  9. #19
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    Zitat Zitat von Leyla
    Offenbar noch nicht genug, sonst hätten wir nicht fünf Millionen Arbeitslose. Und einige Unternehmen wollen die Arbeitszeit sogar wieder verlängern.
    Vollkommen zu recht. Der Freizeitvorteil ist eben auch für das produzierende Gewerbe ein Standortnachteil.

    Er drückt auf die Produktivität, erhöht die Preise am Weltmarkt und sorgt dadurch dafür, dass Unternehmen Kunden an die länger und härter arbeitende Konkurrenz verlieren.


    Es gibt einen perversen Trend zur Spaltung der Gesellschaft in Menschen ohne Freizeit und Menschen mit Freizeit, die aber kein Geld haben, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
    Meinst Du im Ernst, dass du mit einer Halbtagsstelle mehr Geld in der Tasche hättest ?
    MfG LL

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  10. #20
    Leyla
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    Standard off topic

    Zitat Zitat von Nichtraucher
    Diese Therapien gibt es schon seit sehr langer Zeit, gebracht haben sie kaum etwas. Ich kenne mehrere Heroinkonsumenten, einer davon war mal schwer abhängig (hat auch schon mit 15 angefangen). Er hat sich von der Sucht selbst durch seien Willenskraft befreit. Ein anderer hat sich ein halbes Jahr einliefern lassen und nimmt auch noch heute, eineinhalb Jahre später, Heroin (zwar nicht oft, aber gelegentlich).
    Ich sprach nicht von den handelsüblichen Therapien. Das ist jetzt off topic, aber ich bin neben der Psychotherapie für kontrollierte Abgabe gewisser Substanzen auf Krankenschein, bei langsamer, aber stetiger Herabsetzung der Dosis. Das würde der Drogenmafia den Garaus machen und einigen Jungs und Mädels die Beschaffungsprostitution erparen. Ganz zu schweigen von den alten Damen, die dann nicht wegen ein paar Euro in der Tasche erschlagen werden.

    Zitat Zitat von Nichtraucher
    Auch "kenne" ich einen Alkoholiker (habe mit ihm nichts mehr zu tun), der bereits mit 14 jedes Wochenende einen Vollrausch vorzuweisen hatte. Mit 21 musste er auf richterliche Anordnung auf eine Therapie. Gebracht hat es nicht viel, zwei Monate war er trocken, dann rief er einen alten Saufkumpanen an hatte einen zweitägigen Dauerrausch. Damit es sich nicht so rumspricht, besäuft er sich jetzt nur noch alleine zu Hause (anstatt wie bisher vor allen Leuten in der Fußgängerzone, vor Supermärkten, an Busbahnhöfen und in Kneipen).
    Na ja, das ist zwar traurig, aber ehrlich gesagt: ich füttere solche Jungs lieber anonym durch, als auf der Straße von ihnen angequatscht zu werden, ob ich mal ´n Euro habe.

    Einsam sind sie so oder so, aber dagegen kann die Politik nicht viel ausrichten - nur kann sie die Verwahrlosung dieser Leute in Grenzen halten und sie vor der Obdachlosigkeit bewahren. Wenn die nämlich erst mal keine Wohnung mehr haben, kommen sie nie aus dem Teufelskreis heraus. Im Winter saufen sie allein schon deshalb, um die Kälte zu ertragen.

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