Weltweit hat die Silvester-Böllerei Todesopfer gefordert. In Deutschland kam ein 27-Jähriger ums Leben, in Italien starb ein Familienvater. Gefährlich verlief der Jahreswechsel auch auf den Philippinen, dort wurden 476 Menschen verletzt. Der Feuerwerk-Smog war so dicht, dass sogar Flüge ausfielen.
Hamburg - Für einen 27-jährigen Mann endete die Silvesterknallerei auf der Schwäbischen Alb tödlich: Ein möglicherweise selbstgebastelter Feuerwerkskörper war unmittelbar vor ihm explodiert. Er wurde schwer verletzt und starb im Rettungswagen. Wie die Staatsanwaltschaft Ulm und die Polizei Göppingen am Sonntagmorgen mitteilten, wurde ein 20-Jähriger ebenfalls schwer, ein 39-Jähriger leicht verletzt.
Die Männer hielten sich demnach mit anderen Personen auf einem Parkplatz auf, um Böller und Feuerwerkskörper abzufeuern. Die Kriminalpolizei Göppingen geht davon aus, dass der 27-Jährige den gefährlichen Böller mitgebracht hat. Noch ermittelt werde, ob er ihn selbst hergestellt habe. Es seien weitere solcher Knallkörper gefunden worden, die zweifelsfrei dem Mann zuzuordnen seien.
Ein 56-jähriger Mann ist in der Silvesternacht bei einer Messerstecherei in Siegen schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben. Die Polizei teilte mit, der Mann habe mit einem 55-Jährigen und einer Frau den Jahreswechsel feiern wollen. Zwischen den beiden Männern sei es zum Streit gekommen, in dessen Verlauf der Jüngere den 56-Jährigen mit mehreren Messerstichen verletzt habe. Der Mann sei in ein Siegener Krankenhaus eingeliefert worden, wo er am Neujahrsmorgen gestorben sei. Der 55-Jährige wurde von der Polizei festgenommen, eine Mordkommission nahm die Ermittlungen vor Ort auf.
Mehr Brände durch Feuerwerkskörper
Im Leipziger Stadtteil Connewitz haben etwa 40 größtenteils Betrunkene Polizisten mit Flaschen und Steinen angegriffen. Dabei wurden zwei Beamte verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Schon zuvor seien Polizisten gezielt mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen konnten erst beendet werden, als die Polizei den betroffenen Straßenabschnitt räumte und dabei Tränengas einsetzte. Elf Personen wurden den Angaben zufolge in Gewahrsam genommen. Es wurden mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Widerstand gegen Polizisten eingeleitet.
Auch die Berliner Feuerwehr hat eine arbeitsreiche Nacht hinter sich: Insgesamt wurden zwischen 19 Uhr und 6 Uhr 1583 Einsätze gefahren, wie ein Sprecher am Sonntagmorgen mitteilte. Das waren 15 mehr als beim Jahreswechsel 2010/11. Die Feuerwehr beklagte vor allem eine deutliche Zunahme von Bränden und Einsätzen des Rettungsdienstes. Grund sei vor allem der fahrlässige Umgang mit Feuerwerkskörpern. Insgesamt waren rund 1500 Kräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Einsatz.
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