salamaleikum, shalom und heil deutschland,
objektiv gibt es gerechtigkeit und ungerechtigkeit genauso wenig wie gut und böse; was gerecht und was ungerecht ist, ist immer subjektiv - nichtsdestotrotz verbinden viele menschen soziale gleichheit mit gerechtigkeit, und einige politische strömungen haben sich als erklärtes endziel die soziale gleichheit auf die fahne geschrieben - ich für meinen teil glaube, dass soziale gleichheit nicht gleichbedeutend mit gerechtigkeit ist und möchte zwei, wie ich denke, gewichtige gründe aufführen.
der erste grund ist der, dass ich überzeugt davon bin, dass es ungerecht ist, wenn jemand, der sich von den ihm zu verfügung stehenden finanziellmitteln beispielsweise klingeltöne runterlädt, die bild - zeitung oder ähnlichen blödsinn kauft, sprich : wenn jemand von dem geld, das er verfügt, scheisse kauft, genauso viel geld besitzt, bzw. bekommt, wie jemand, der sich, freilich subjektiv, sinnvolleres kauft, wie bücher, politische zeitungen oder weiß der deibel was. würde soziale gleichheit herrschen, so hätte der pöbel noch mehr möglichkeiten das geld zum fenster rauszuwerfen, was ich für nicht erstrebenswert und nicht gerecht halte, denn vernünftigen und unvernünftigen menschen gleich viel geld zukommen zu lassen ist meiner meinung nach ungerecht - unabhängig von der tatsache, ob der jetzige zustand gerecht ist.
ein weiterer grund ist der, dass ich es nicht gerecht finden würde, wenn z.b mein vater, der selbstständiger kinderarzt von beruf ist, genauso viel geld bekommen würde wie z.b seine angestellten. mein vater, um bei diesem naheligenden beispiel zu bleiben, hat nicht nur studiert, was ganz ohne einsatz ja auch nicht möglich ist, speziell im bereich der medizin, sondern muss sich um seine praxis weitaus längere zeit kümmern als eine normale angestellte, die nach feierabend auch wirklich feierabend hat. ich denke auch, dass der gesamtgesellschaftliche wert eines arztes weitaus höher anzusiedeln ist, als der einer person, die dem arzt lediglich zuarbeitet. würde es keine arzthelferinnen mehr geben, so könnte man weniger menschen heilen, da der arzt gewisse aufgaben selbst übernehmen müsste und sich weniger um seine patienten kümmern könnte, würde es aber keine ärzte mehr geben, wohl aber arzthelferinnen, so würde man gar keine menschen mehr heilen können. das leuchtet ein. und eine innerbetriebliche revolution, der arzthelferinnen, die die praxis selbst verwalten möchten, halte ich für logischerweise sinnlos.
für mich ist klar : soziale ungleichheit ist soziale gerechtigkeit!
wie seht ihr das?