Laut der Theorie von Lev Gumilev (Darstellung natürlich sehr vereinfacht) wird das Verhalten von Menschen vom Pegel ihrer Bioenergie maßgeblich beeinflusst. Gumilev nannte diese Bioenergie Passionarität:
- Hat ein Mensch zu wenig von dieser Energie (Subpassionarier), kann er für seinen Lebensunterhalt nicht sorgen – er wird zum Bettler, Asozialen, Kriminellen.
- Hat ein Mensch von dieser Energie durchschnittlich viel (Harmonischer Mensch), ist er mit seinem Lebensunterhalt beschäftigt – für mehr reicht es aber nicht.
– Hat ein Mensch zu viel von dieser Energie (Passionarier), wird er von seiner hohen Energetik zu Taten gezwungen, die für normales Leben eigentlich überflüssig sind: Eroberungen, Reisen in die Ferne, Revolutionen, Gründung neuer Religionen usw.
Wichtig ist, dass Passionarität ein selbständiger biologischer Faktor ist und mit Moral, Intelligenz, Attraktivität, körperlichen Kräften usw. nichts zu tun hat. Die Passionarität ist erblich.
Der zweite zentrale Begriff Gumilevs Theorie ist Ethnie, die er als Gruppe von Menschen mit dem gemeinsamen Verhaltensmuster verstand. In der Ethnie entstehen zwischen Menschen vielfältige Beziehungen (sie ist ein System im kybernetischen Sinne), dann die gemeinsame Kultur (Sprache, Traditionen usw.), Gemeinsamkeit auf der genetischen Ebene und schließlich gemeinsame Geschichte.
Das klingt zwar kompliziert, funktioniert aber in der Praxis sehr einfach: jeder kann aus dem Bauch heraus (fast) immer sagen, ob jemand zu seinem Volk gehört oder ein Fremder ist. Verwandte Ethnien bilden eine “Superethnie”, so kann man über die europäische Superethnie sprechen, die auch Nordamerika, Australien und Neuseeland einschließt.
Jede Ethnie durchläuft in ihrer Entwicklung folgende Phasen (vereinfacht):
1. Geburt
In einer begrenzten Region der Erde werden in einem begrenzten Zeitraum viele Passionarier geboren. Als Grund vermutete Gumilev kosmische Strahlung, die entsprechende Genmutationen verursacht. Passionarier zwingen ihr Verhaltensmuster den anderen Menschen auf und schweißen sie um sich zusammen.
2. Wachstum
Die neue Ethnie hat wegen vielen Passionariern ein hohes energetisches Niveau. Sie wächst und erobert neue Gebiete und Völker, die in die Ethnie aufgenommen und assimiliert werden. (z.B. Rom VIII-II v. C.)
3. Überhitzung
Die Ethnie hat inzwischen zu viele Passionarier, die miteinander kämpfen und einander vernichten. Deshalb sinkt das energetische Niveau. (Rom von II v. C. bis zur Befriedung von Kaiser Augustus).
4. Inertionsphase
Es sind nicht zu viele und nicht zu wenige Passionarier da. Das energetische Niveau ist optimal. Die Ethnie erreicht ihren Höhepunkt. Kultur blüht, Staaten haben die größte Ausdehnung. Das energetische Niveau sinkt langsam (Rom von Kaiser Augustus bis Kaiser Kommod, II n. C.).
5. Obskurationsphase
Die Energie ist zu stark gesunken, es gibt zu wenig Passionarier. Die Ethnie lebt von der Substanz aus der Inertionsphase. Alles ist im Verfall. Subpassionarier gewinnen die Oberhand. Es folgen soziale Unruhen, Bürgerkriege usw. Die Ethnie wird leichte Beute für andere Völker. (Rom von II n. C. bis Niedergang)
6. Memoriale Phase
Wenn die Ethnie die Obskurationsphase überlebt, kann sie auf niedrigem Niveau beliebig lang existieren, die Menschen sind sehr friedlich und sympathisch, es gibt jedoch keinen Fortschritt mehr (dafür braucht man Passionarier, die fehlen). Trifft sie auf eine hochenergetische Ethnie, wird sie erobert und vernichtet / assimiliert. (Tibeter, Eskimos usw.)
Übrigens, je höher das energetische Niveau der Ethnie ist, desto komplizierter ist sie organisiert. Die Absenkung der Energie führt zur Vereinfachung (Zentralisierung). Stichwort EU.
Von der Geburt bis zum Ende der Obskurationsphase dauert es in der Regel ca. 1200-1500 Jahre. Deshalb ist es schwierig zu sagen, wo man gerade steht. Gumilev versuchte es trotzdem. Laut ihm befindet sich Europa am Ende der Inertionsphase und im Übergang zur Obskurationsphase.
Nimmt man das an, wird das Rätsel gelöst: Das energetische Niveau Europas ist zu tief gesunken (wahrscheinlich infolge der zwei Weltkriege, in denen zu viele Passionarier gestorben sind). Die meisten Menschen haben gerade noch Energie für Alltag und zum aktiven Protest unfähig (Harmonische Menschen). Sie sind friedlich und gutmenschlich (das ist bequem und erfordert wenig Energie) und lassen sich von schwachen Politikern führen (die auch keine Energie haben, um der Wirtschaftslobby zu widerstehen).
Die Zahl der Subpassionarier (z.B. Sozialhilfeempfänger – aber nicht alle!, Punks etc.) nimmt zu – sie sind nur an Brot und Spielen interessiert. Die Zahl der aktiven Menschen (Passionarier) – dazu können sich PI-ler zählen – ist leider zu gering, um Änderungen zu bewirken.
Jetzt aber die spannendste Frage: Und was nun? Sollen wir es so akzeptieren? Nun, wenn man die Diagnose kennt, kann man über die Kur nachdenken.
Passionarität kann man z.B. importieren. Natürlich müssen eingewanderte Passionarier nicht feindlich, sondern freundlich sein; sie sollen die europäische Kultur fortführen und nicht vernichten. Das Kriterium dafür ist die Bereitschaft zur vollständigen Assimilation. Muslimische Einwanderung ist genau das Gegenteil von dem, was wir brauchen. Man muss also für Änderung der Einwanderungsregeln kämpfen.