im Dezember 1934, wurde dem damaligen Reichskanzler Adolf Hitler in einer geheimen Aktion eine riesige Steuerschuld von über 400.000 Reichsmark erlassen. Klaus-Dieter Dubon (71) hat im Münchner Hauptstaatsarchiv die Steuerakte Hitler ausgegraben und die Vorgänge ans Licht gebracht. Dazu gehört, dass dem damaligen Präsidenten des Münchner Finanzamtes, Ludwig Mirre, für die Niederschlagung der Steuerschuld Hitlers bis Kriegsende insgeheim monatlich steuerfrei 2000 Reichsmark zu seinem Beamtengehalt gezahlt wurden.
Hitler als "Schriftsteller" erfasst
Dubon fand in den Unterlagen, dass Hitler von 1925 bis 1932 beim Münchner Finanzamt-Ost als "Schriftsteller" erfasst war. Das Amt wurde auf Hitler aufmerksam, als sich dieser 1925 für mehr als 20.000 Reichsmark ein Luxusauto anschaffte und wissen wollte, woher er das Geld hatte. Hitler gab an, ein Darlehen aufgenommen zu haben. Seine angegebenen Einkünfte von 1925 bis 1929 betrugen jährlich zwischen 11.000 und 19.000 Reichsmark.
Bei diesem Vorgang zeigt sich die Perfektion des Formalismus in einer Diktatur", bewertet Dubon die Tatsache, dass Hilter steuerfrei erklärt wurde, obwohl er ein nachgewiesenes Einkommen als Reichskanzler von jährlich fast 45.000 Reichsmark hatte. Diese Einkünfte stellte Hitler damals großzügig für Witwen von SS-Angehörigen und Polizei-Witwen zur Verfügung. Gleichzeitig strich er aus Tantiemen für sein Buch "Mein Kampf" allein im Jahr 1933 über 1,2 Millionen Reichsmark ein. Davon hätte er rund 600.000 Reichsmark versteuern sollen, was nicht erfolgte. Dubon: "Hitler zahlte keine Einkommenssteuer." Auch vierteljährliche Vorauszahlungen blieben aus.
Hitler predigte dem Volk, Gemeinwohl gehe vor Eigennutz, und handelte selbst gegenteilig. Von seinem Vermögen kaufte sich Hilter auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden groß ein: Zehn Quadratkilometer Land für rund 7,2 Millionen Reichsmark.
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