Wenn man heute auf die Straße geht und den Normalbürger nach seiner Vorstellung von Liberalismus frägt, erhält man meist nur ein vages Bild des, durch die FDP vertretenen Wirtschaftsliberalismus.
Den Liberalismus an sich, nennen wir ihn "Linksliberalismus", halte ich in dieser Partei für kaum mehr vertreten. Spätestens unter der Regierung Kohl traten in der FDP die Ziele des ehemaligen Fortschritts zunehmend in der Hintergrund und die Partei wurde ausschließlich zu einem Vertreter der Selbstständigen und der sozialen Oberschicht.

Wohin bitte sind die Liberalen in der Nachfolge Virchows und Naumanns abgewandert? Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass Teile in die SPD und zu den Grünen wechselten. Ist für diese Demokraten kein Platz mehr in der "liberalen" Partei - ist der deutsche Liberalismus tot?