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Thema: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

  1. #1
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    Daumen runter! Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

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    Auf ZDF lief gerade diese Reportage und ich muss sagen, es hat mich erschrocken, - ich habe mal bei Randstad gearbeitet und kann nur böses über die Firma berichten, - niedrige Löhne, Betrug in der Abrechnung usw usw..

    ich kann nur Zeitarbeit verteufeln und ihre Abschaffung fordern, es ist abnormal dass Firma A schickt Person B zu Firma C - Firma C überweist an Firma A Geld und Person B kriegt von Firma A ein kleines Taschengeld..

    Sklaverei ist das !!!!

    PS: In Frankreich und Holland erhalten ZA das gleiche Geld wie die Stammbelegschaft plus 10 Prozent aufschlag.

  2. #2
    Einhorn
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Haarstylist Beitrag anzeigen
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    Auf ZDF lief gerade diese Reportage und ich muss sagen, es hat mich erschrocken, - ich habe mal bei Randstad gearbeitet und kann nur böses über die Firma berichten, - niedrige Löhne, Betrug in der Abrechnung usw usw..

    ich kann nur Zeitarbeit verteufeln und ihre Abschaffung fordern, es ist abnormal dass Firma A schickt Person B zu Firma C - Firma C überweist an Firma A Geld und Person B kriegt von Firma A ein kleines Taschengeld..

    Sklaverei ist das !!!!

    PS: In Frankreich und Holland erhalten ZA das gleiche Geld wie die Stammbelegschaft plus 10 Prozent aufschlag.
    In anderen Ländern endet die Beschäftigung bei dem Zeitarbeitsunternehmen sofort, wenn der Auftrag erledigt ist. In Deutschland müssen stattdessen tarifliche Kündigungsvorschriften eingehalten werden.

    Zeitarbeit ist für manche Unternehmen attraktiv, weil die Kündigungskosten wegfallen. Man sollte den Unternehmen erlauben, Arbeitnehmer gegen einen Lohnaufschlag ohne Kündigungsschutz beschäftigen zu dürfen. Das würde den für beide Seiten teuren Zwischenhändler überflüssig machen.

  3. #3
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Antisozialist Beitrag anzeigen
    In anderen Ländern endet die Beschäftigung bei dem Zeitarbeitsunternehmen sofort, wenn der Auftrag erledigt ist. In Deutschland müssen stattdessen tarifliche Kündigungsvorschriften eingehalten werden.
    In anderen Ländern gibt es Mindestlöhne und humanere Arbeitsbedingungen, z.B. in Skandinavien.

    Zeitarbeit ist für manche Unternehmen attraktiv, weil die Kündigungskosten wegfallen. Man sollte den Unternehmen erlauben, Arbeitnehmer gegen einen Lohnaufschlag ohne Kündigungsschutz beschäftigen zu dürfen. Das würde den für beide Seiten teuren Zwischenhändler überflüssig machen.
    Firmen können Arbeitnehmer bis zu zwei Jahren befristet beschäftigen. Kettenverträge und lange Probezeiten sind möglich, um den Beschäftigten auf Herz und Nieren zu prüfen.

    Die Sklavenhändler und Handaufhalter der ZA, die sich zwischen Stammunternehmen und Arbeitssuchenden schalten, sind nicht nur überflüssig, sondern schädlich.
    Angebot und Nachfrage...das ist es, worauf ihr Menschen des nächsten Jahrhunderts stolz sein werdet. Friedrich Nietzsche

  4. #4
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zeitarbeit verdrängt mehr und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Oftmals werden gut ausbebildete Arbeitnehmer zu einem kaum vorhandenen Lohn beschäftigt, der sie zu Kombilöhnern degradiert. Das Geschäft machen die Leiharbeiterfirmen und die entleihenden Arbeitgeber. Die Zwangslage der Arbeitnehmer wird ausgenutzt und dieser Zustand wird mehr und mehr zementiert.
    Bedanken können wir uns insbesondere bei einem Herrn Clement, der nicht nur Superminister für Arbeit und Wirtschaft war, sondern auch Mitglied des Vorstands von Adecco.
    Geändert von El Lute (21.01.2012 um 16:57 Uhr)

  5. #5
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Antisozialist Beitrag anzeigen
    In anderen Ländern endet die Beschäftigung bei dem Zeitarbeitsunternehmen sofort, wenn der Auftrag erledigt ist. In Deutschland müssen stattdessen tarifliche Kündigungsvorschriften eingehalten werden.
    .
    Jein. Ich habe auch ZA-Erfahrung als "Entliehener" und bin dadurch übrigens in die Firma gekommen, bei der ich heute als mittlerweile direkt Angestellter mit unbefristetem Arbeitsvertrag und sehr ordentlichem Gehalt arbeite. (Unsere Firma rekrutiert nur über Zeitarbeit und viele andere Unternehmen halten es ähnlich. Mag man gut finden oder nicht - es ist halt so.) Nun, doch zunächst einmal war es ein Einsatz mit zeitlicher Befristung. Zwei Wochen vor Auftragsende hatte ich dann die Kündigung von meinem ZAgeber im Briefkasten. Es wurde dann wieder verlängert, Kündigung zurückgenommen und wieder hatte ich zwei Wochen vor Auftragsende die vorsorgliche Kündigung vor mir liegen.

    Die Zeitarbeitgeber können es also durchaus so deichseln, dass sie einen schnell los werden, wenn der Auftrag zu Ende geht. Zurücknehmen kann man ja die Kündigung immer noch, wenn sich ein neuer Auftrag auftut oder ein bestehendes Engagement verlängert wird.

    Dass u.a. solche Dinge natürlich die Zeitarbeit in Verruf bringen, ist ja wohl klar. Dass es die Betroffenen auf Dauer wahnsinnig macht, ist nachvollziehbar. Man kann nichts richtig planen, weil man jederzeit den Boden unter den Füßen weggezogen bekommen kann und man sich von Auftrag zu Aufrag hangelt, bei oft schlechten montären Konditionen.
    Trotzdem war ich diesen Weg freiwillig gegangen und habe ihn letztlich nicht bereut. Und es ist so, dass viele Firmen auf ihren Webseiten unter Rubriken wie "Beruf und Karriere" gerade "bedauerlicherweise keine offenen Stellen" anbieten, sehr wohl allerdings über Zeitarbeit Jobs vergeben.

    Die Zeitarbeit als Instrument zum Auffangen von Arbeitsspitzen oder als Vertretung von länger erkrankten Mitarbeitern hat ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt verdient. Nur leider wird dieses Instrument zunehmend pervertiert. Ja, es ist ein ARBEITS- und kein Sklavenmarkt!

  6. #6
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Kater Beitrag anzeigen
    Jein. Ich habe auch ZA-Erfahrung als "Entliehener" und bin dadurch übrigens in die Firma gekommen, bei der ich heute als mittlerweile direkt Angestellter mit unbefristetem Arbeitsvertrag und sehr ordentlichem Gehalt arbeite. (Unsere Firma rekrutiert nur über Zeitarbeit und viele andere Unternehmen halten es ähnlich. Mag man gut finden oder nicht - es ist halt so.) Nun, doch zunächst einmal war es ein Einsatz mit zeitlicher Befristung. Zwei Wochen vor Auftragsende hatte ich dann die Kündigung von meinem ZAgeber im Briefkasten. Es wurde dann wieder verlängert, Kündigung zurückgenommen und wieder hatte ich zwei Wochen vor Auftragsende die vorsorgliche Kündigung vor mir liegen.

    Die Zeitarbeitgeber können es also durchaus so deichseln, dass sie einen schnell los werden, wenn der Auftrag zu Ende geht. Zurücknehmen kann man ja die Kündigung immer noch, wenn sich ein neuer Auftrag auftut oder ein bestehendes Engagement verlängert wird.

    Dass u.a. solche Dinge natürlich die Zeitarbeit in Verruf bringen, ist ja wohl klar. Dass es die Betroffenen auf Dauer wahnsinnig macht, ist nachvollziehbar. Man kann nichts richtig planen, weil man jederzeit den Boden unter den Füßen weggezogen bekommen kann und man sich von Auftrag zu Aufrag hangelt, bei oft schlechten montären Konditionen.
    Trotzdem war ich diesen Weg freiwillig gegangen und habe ihn letztlich nicht bereut. Und es ist so, dass viele Firmen auf ihren Webseiten unter Rubriken wie "Beruf und Karriere" gerade "bedauerlicherweise keine offenen Stellen" anbieten, sehr wohl allerdings über Zeitarbeit Jobs vergeben.

    Die Zeitarbeit als Instrument zum Auffangen von Arbeitsspitzen oder als Vertretung von länger erkrankten Mitarbeitern hat ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt verdient. Nur leider wird dieses Instrument zunehmend pervertiert. Ja, es ist ein ARBEITS- und kein Sklavenmarkt!
    Guter Beitrag.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Kater
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Danke, Monteblanco. Ist halt so. Die Zeitarbeit hat ihren Charme und ihre guten und interessanten Seiten - aber nicht als Zahnrad, zwischen dem die Angestellten für wenig Geld zunehmend zerrieben werden.

  8. #8
    Einhorn
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Bettmaen Beitrag anzeigen
    In anderen Ländern gibt es Mindestlöhne und humanere Arbeitsbedingungen, z.B. in Skandinavien.


    Firmen können Arbeitnehmer bis zu zwei Jahren befristet beschäftigen. Kettenverträge und lange Probezeiten sind möglich, um den Beschäftigten auf Herz und Nieren zu prüfen.

    Die Sklavenhändler und Handaufhalter der ZA, die sich zwischen Stammunternehmen und Arbeitssuchenden schalten, sind nicht nur überflüssig, sondern schädlich.
    1. Zeitlich befristete Beschäftigte können nur mit 14 Tagen Kündigungsfrist entlassen werden, außer ein anwendbarer Tarifvertrag erlaubt eine kürzere Kündigungsfrist. Zeitarbeiter ist man schneller wieder los.

    2. Bestimmte Branchen werden stark von Nachfrageschwankungen betroffen. Bei betriebsbedingten Kündigungen besteht aber viel Rechtsunsicherheit, da Rangfolge und Gewichtung der Sozialkriterien nicht festgelegt werden. Außerdem müssen bei betriebsbedingen Kündigungen Kostgänger eher stärker geschont werden. Durch Zeitarbeit kann man in der Krise problemlos die weniger wichtigen Mitarbeiter loswerden.

  9. #9
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Kater Beitrag anzeigen
    Danke, Monteblanco. Ist halt so. Die Zeitarbeit hat ihren Charme und ihre guten und interessanten Seiten - aber nicht als Zahnrad, zwischen dem die Angestellten für wenig Geld zunehmend zerrieben werden.
    Sie haben nicht gepöbelt, was bei diesem Thema beinahe zwangsläufig der Fall ist,
    deshalb auch mein Lob. Das mit den negativen Seiten der ZA hat womöglich seine Wurzeln
    in der Tatsache begründet, dass die Zeitarbeit zuletzt am massivsten von Wolfgang Clement
    forciert wurde, als er Arbeitsminister und gleichzeitig im Aufsichtsrat von Adecco war.
    Lobbyismus halt.

  10. #10
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Zeitarbeit in Deutschland - JobChance oder Ausbeutung ???

    Zitat Zitat von Kater Beitrag anzeigen
    Jein. Ich habe auch ZA-Erfahrung als "Entliehener" und bin dadurch übrigens in die Firma gekommen, bei der ich heute als mittlerweile direkt Angestellter mit unbefristetem Arbeitsvertrag und sehr ordentlichem Gehalt arbeite. (Unsere Firma rekrutiert nur über Zeitarbeit und viele andere Unternehmen halten es ähnlich. Mag man gut finden oder nicht - es ist halt so.) Nun, doch zunächst einmal war es ein Einsatz mit zeitlicher Befristung. Zwei Wochen vor Auftragsende hatte ich dann die Kündigung von meinem ZAgeber im Briefkasten. Es wurde dann wieder verlängert, Kündigung zurückgenommen und wieder hatte ich zwei Wochen vor Auftragsende die vorsorgliche Kündigung vor mir liegen.

    Die Zeitarbeitgeber können es also durchaus so deichseln, dass sie einen schnell los werden, wenn der Auftrag zu Ende geht. Zurücknehmen kann man ja die Kündigung immer noch, wenn sich ein neuer Auftrag auftut oder ein bestehendes Engagement verlängert wird.

    Dass u.a. solche Dinge natürlich die Zeitarbeit in Verruf bringen, ist ja wohl klar. Dass es die Betroffenen auf Dauer wahnsinnig macht, ist nachvollziehbar. Man kann nichts richtig planen, weil man jederzeit den Boden unter den Füßen weggezogen bekommen kann und man sich von Auftrag zu Aufrag hangelt, bei oft schlechten montären Konditionen.
    Trotzdem war ich diesen Weg freiwillig gegangen und habe ihn letztlich nicht bereut. Und es ist so, dass viele Firmen auf ihren Webseiten unter Rubriken wie "Beruf und Karriere" gerade "bedauerlicherweise keine offenen Stellen" anbieten, sehr wohl allerdings über Zeitarbeit Jobs vergeben.

    Die Zeitarbeit als Instrument zum Auffangen von Arbeitsspitzen oder als Vertretung von länger erkrankten Mitarbeitern hat ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt verdient. Nur leider wird dieses Instrument zunehmend pervertiert. Ja, es ist ein ARBEITS- und kein Sklavenmarkt!
    Schuld sind die Gewerkschaften weil sie sich bei den Kündigungen quergestellt haben.
    Danach sind die AG auf ZA ausgewichen mit den jetzigen Pervertierungen.
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

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