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Thema: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

  1. #61
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Wenn ich richtig informiert bin, gilt die Präventivkriegsthese in Rußland als mehr oder weniger akzeptiert. Man muß sich doch nur anschauen, wie Generale der Roten Armee untergehen, wenn sie es mit revisionistischen Argumenten zu tun bekommen.
    Die Indizienlast ist nunmal erdrückend, aber wie die Russen werden auch Amerikaner und Briten letztendlich nur zugeben was sich nicht mehr vertuschen lässt.

    Was den ersten Weltkrieg anbetrifft, sind die Russen wesentlich freimütiger was das Zugeben von zaristischem Mitverschulden beim Kriegsausbruch anbetrifft, als es Briten und Franzosen bei dem Anteil ihrer Staaten am Kriegsausbruch und der Kriegsverursachung sind..
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    RF

  2. #62
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    "Der bloße Umfang an Lügen, mit denen sich das angloamerikanische Establishment an seiner eigenen Öffentlichkeit vergangen hat, um das Märchen aufrechtzuerhalten, der Zweite Weltkrieg sei ein guter Krieg gewesen, der für eine gerechte Sache gewonnen wurde, ist unberechenbar. Die Beweise liegen in den Myriaden als streng vertraulich klassifizierter Akten, welche die wesentlichen Phasen dieser Intrige dokumentieren, und die bis heute nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, und zwar aus Gründen der nationalen Sicherheit, wie es heißt", (Preparata, S. 362).

    Natürlich lügen angloamerikanisches Establishment und westlich-usraelische Demokraten nur in Sachen Zweiter Weltkrieg. In allen anderen Fragen haben sie uns, wie wir inzwischen wissen, die Wahrheit gesagt, nichts als die reine Wahrheit, etwa den Tatsachenfeststellungen des IMT, Pearl Harbor, Souveränität der BRD, irakischen Massenvernichtungswaffen, Al Kaida als 9/11-Attentäter, der iranischen Aggressionspolitik, Teheraner Atombombe, dem €urotz als gesamteuropäischer D-Mark, strengstens eingehaltenen Defizitkriterien und einem noch strikteren Verbot, daß die BRD für Schulden fremder Staaten haften muß.

    Solch lauteren Charakteren glaubt man gerne. Eine Überprüfung dessen, was sie uns sagen und in Gesetzen verankern, ist gar nicht nötig. Denn diesen Menschen darf man blind vertrauen. Sie würden uns nie in die Irre führen, aber schon gar niemals nie nicht.

  3. #63
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Natürlich lügen angloamerikanisches Establishment und westlich-usraelische Demokraten nur in Sachen Zweiter Weltkrieg. In allen anderen Fragen haben sie uns, wie wir inzwischen wissen, die Wahrheit gesagt, nichts als die reine Wahrheit, etwa den Tatsachenfeststellungen des IMT, Pearl Harbor, Souveränität der BRD, irakischen Massenvernichtungswaffen, Al Kaida als 9/11-Attentäter, der iranischen Aggressionspolitik, Teheraner Atombombe, dem €urotz als gesamteuropäischer D-Mark, strengstens eingehaltenen Defizitkriterien und einem noch strikteren Verbot, daß die BRD für Schulden fremder Staaten haften muß.

    Solch lauteren Charakteren glaubt man gerne. Eine Überprüfung dessen, was sie uns sagen und in Gesetzen verankern, ist gar nicht nötig. Denn diesen Menschen darf man blind vertrauen. Sie würden uns nie in die Irre führen, aber schon gar niemals nie nicht.
    Man kann durchaus mit einiger Wahrscheinlichkeit treffende Rückschlüsse von deren jetzigem Verhalten auf ihr vergangenes Verhalten ziehen, dabei schneiden die westlichen Vormächte keineswegs gut ab, man braucht dabei noch nicht einmal besonders dogmatisch oder fanatisch zu sein, es bedarf nur einer gewissen kritischen Aufmerksamkeit, insbesondere die Wiedervereinigung und die Jahre danach brachten viele Erweckungserlebnisse...
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  4. #64
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Mich würde die Meinung der werten Forengemeinde zu der Haltung der Kanzler v. Bismarck und v. Caprivi in der Frage der kaiserlichen Idee des deutschen kolonialen Weltreiches interessieren. Hier liegen nämlich die wahren Gründe für den Weltkrieg.

    Beide Kanzler waren strikte Gegner des Planes Seiner Majestät.

    Aber Wilhelm wollte nicht hören. Als Freund Englands und Vetter von König George VI. war er sich seiner Sache zu sicher und übersah die latente Germanophobie der Briten, den blinden Deutschenhaß gewisser wirtschaftlicher Eliten und die Borniertheit des englischen Militärs.

    Als von Hohenlohe ihn dann noch nicht einmal von der berühmt-berüchtigten Krüger-Depesche abbringen konnte, dürfte Jedem im Empire klargeworden sein, welches Ziel Wilhelm verfolgte. Er wollte das Empire als Hegemonialmacht ablösen. Damit war die Kriegserklärung eigentlich schon vor der Jahrhundertwende ausgesprochen.

  5. #65
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Und was sollen eine Kriegserklärung und Verhandlungen, also alles diplomatische Erscheinungen auf der Oberfläche, beweisen?
    Sie beweisen die Motivation der politisch Handelnden, sowie den tatsächlichen Handlungsablauf.
    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Die Frage die Schuld am Krieg an irgendwelchen Ereignissen rund um den Kriegsausbruch festzumachen kann oberflächlicher nicht sein. Da nimmt man den äußeren Schein für das Wesen.
    Das ist deine persönliche Theorie, wenn du Beweise dafür hast, schreib sie ruhig nieder.
    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Ein Krieg beginnt tief im Frieden, es herrscht schon lange vorher Krieg. Bei Ausbruch der Kampfhandlungen schlagen bloß viel tiefere und langfristigere Prozesse in eine andere Form um. Die bloße Absicht Krieg zu führen ist schon Krieg. Die Ursachen haben sich Jahre und Jahrzehnte vorher herausgebildet. Lange vorher werden die Weichen gestellt, politische Bündnisse und Fronten kristallisieren sich heraus. Die Kampfhandlungen eröffnen tut lediglich die unterlegene Seite, die sich einen Vorteil verschaffen möchte. (...)
    Also mussten die USA dem mächtigen Irak zuvorkommen, um nicht überrollt zu werden? Ich glaube, du möchtest nochmal darüber nachdenken.
    Bellum omnium pater - so gesehen ja, natürlich beginnt ein Krieg nicht von heute auf morgen, und gerade diplomatische Depeschen, Telegramme, Reden usw. beweisen die Motivation des jeweiligen Belligerenten. Kaiser Wilhelm II. Aussage „mitten im Frieden überfällt uns der Feind" ist also nichts als Propaganda.
    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Die Frage der Kriegsschuld ist also gar nicht so leicht zu beantworten, und setzt mindestens eine jahrelange intensive Beschäftigung mit der Thematik voraus.
    Nach der zeitgenössischen Auffassung gab es damals ohnehin keine Kriegsschuld, da Krieg als völlig legitimes Mittel der Politik angesehen wurde. Also ist es besser von der Ursache eines Krieges zu sprechen, und die Ursachen für die zwei Weltkriege sind klar.
    "Places on earth where people are most diligently killing each other are those of ethnic, religious and racial diversity, which we whites are supposed to celebrate!" Jared Taylor
    "Democracy is two wolves and a lamb voting on what to have for lunch. Liberty is a well-armed lamb contesting the vote." Benjamin Franklin

  6. #66
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von Guilelmus Beitrag anzeigen
    Sie beweisen die Motivation der politisch Handelnden, sowie den tatsächlichen Handlungsablauf.
    Warum sollte man irgendwelchen diplomatischen Gesprächen oder Noten glauben schenken?


    Zitat Zitat von Guilelmus Beitrag anzeigen
    Nach der zeitgenössischen Auffassung gab es damals ohnehin keine Kriegsschuld, da Krieg als völlig legitimes Mittel der Politik angesehen wurde. Also ist es besser von der Ursache eines Krieges zu sprechen, und die Ursachen für die zwei Weltkriege sind klar.
    Und was sind die Ursachen?
    Wäre schön wenn du das mal kurz aber ausführlich zusammenfassen könntest.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  7. #67
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Mich würde die Meinung der werten Forengemeinde zu der Haltung der Kanzler v. Bismarck und v. Caprivi in der Frage der kaiserlichen Idee des deutschen kolonialen Weltreiches interessieren. Hier liegen nämlich die wahren Gründe für den Weltkrieg.

    Beide Kanzler waren strikte Gegner des Planes Seiner Majestät.

    Aber Wilhelm wollte nicht hören. Als Freund Englands und Vetter von König George VI. war er sich seiner Sache zu sicher und übersah die latente Germanophobie der Briten, den blinden Deutschenhaß gewisser wirtschaftlicher Eliten und die Borniertheit des englischen Militärs.

    Als von Hohenlohe ihn dann noch nicht einmal von der berühmt-berüchtigten Krüger-Depesche abbringen konnte, dürfte Jedem im Empire klargeworden sein, welches Ziel Wilhelm verfolgte. Er wollte das Empire als Hegemonialmacht ablösen. Damit war die Kriegserklärung eigentlich schon vor der Jahrhundertwende ausgesprochen.
    Abgesehen von Namibia, wegen den Diamanten, erweckten die deutschen Kolonnien keine allzu großen Begehrlichkeiten bei Rivalen, sie bekamen nur was andere Übrig gelassen hatten.

    Wesentlich schwerer wog das deutsche Engagement im nahen Osten, mit ihrem Projekt, der Bagdadbahn, dies alarmierte die Briten, da diese wohl fürchteten die Deutschen könnte sich eine domnante Marktposition an den Seemächten insbesondere Großbritannien vobei sichern*. Die Wichtigkeit von Großbritannien als beherrschende Markt und Seemacht drohte in Gefahr zu geraten.
    Um künftig solchen Projekten vorzubeugen zerschlug man das osmansche Reich nach dem Krieg gründlich, so daß einzelne Landmächte nun nicht mehr ohne weiteres über den Landweg marktbeherrschend werden konnten, die Seemächte wahrten ihre dominante und kontrollierende Position.

    Die Krügerdepesche war den Briten wohl eher ein willkommener Vorwand, um ihre Anäherungspolitik an Frankreich (und Russland) zu forcieren, man wußte schließlich, daß man als Bündnispartner Interessanter wurde, wenn man betont deutschfeindlich auftrat, in diesem Zusammenhang ist auch das britisch-deutsche Flottenwettrüsten interpretierbar, es unterstützte die Anäherungspolitik der Briten an ihre als koloniale Rivalen wesentlich stärker gefürchteten Franzosen und Russen. Im Grunde war es mehr Wirkung als Ursache, die Deutschen reagierten, wie andere auch, auf die Dreadnought, aber man nahm lediglich am deutschen Flottenrüsten Anstoss, aus reinem Kalkül.

    *(britsche Sondierungen an Deutschland dienten in erster Linie dazu dieses Projekt zu verschleppen und zu hintertreiben, die Deutschen erschienen den Briten zu unwichtig als Bündnispartner, man Versprach sich von einem guten Enivernehmen mit Frankreich und Russland wesentlich mehr, insbesondere Ruhe im Empire. Die Deutschen wollten dem Abhelfen und sich wichtiger machen und gleichzeitig abschrecken, damit arbeiteten sie aber genau den "Prorussen" und "Profranzosen" unter den Briten in die Hände, die nun die "deutsche Bedrohung" als Argument anführen konnten.)
    Geändert von Götz (07.02.2012 um 18:58 Uhr) Grund: *

  8. #68
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von Götz Beitrag anzeigen
    Abgesehen von Namibia, wegen den Diamanten, erweckten die deutschn Kollonnien keine allzu großen Begehrlichkeiten bei den Rivalen. Wesentlich schwerer wog das deutsche Engagement im nahen Osten, mit ihrem Projekt der Bagdadbahn, dies alarmierte die Briten, da diese wohl fürchteten die Deutschen könnte sich eine domnante Marktposition an den Seemächten insbesondere Großbritannien vobei sichern. Die Wichtigkeit von Großbritannien als beherrschende Markt und Seemacht drohte in Gefahr zu geraten.

    Um künftig solchen Projekten vorzubeugen zerchlug man das osmansche Reich gründlich, so daß einzelne Landmächte nun nicht mehr ohne weiteres über den Landweg marktbeherrschend werden konnten, die Seemächte wahrten ihre dominante nd kontrollierende Position.
    Was du beschreibst ist der ganz normale kapitalistische Konkurrenzkampf.

    Verhalten sich Deutschland oder andere Völker anders, wenn jemand anders eine Marktbeherrschende Stellung einnimmt und das eigene Geschäft und damit die Lebensgrundlagen bedroht?

    Ich glaube kaum.

    Dich interessiert nur die "Schuld". Also "Gut" und "Böse". Aus diesem Denken kommst du nicht heraus. Du hörst da auf zu denken, wo es interessant wird.

    Wenn du deine Meinung weiter denkst, dann müsstest du Kommunist werden um den Kapitalismus und damit die Ursachen der Kriege abzuschaffen.
    Wenn du noch weiter denkst, dann würdest du den Krieg als Preis des Fortschritts akzeptieren und dann wären irgendwelche Schuldzuweisungen sinnlos, weil der Krieg im System liegt.
    Und wenn du noch weiter denkst... (weiter habe ich auch noch nicht gedacht )
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  9. #69
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    Standard AW: Deutschland muss vernichtet werden! Der Weg in den WK1

    Zitat Zitat von Götz Beitrag anzeigen
    Abgesehen von Namibia, wegen den Diamanten, erweckten die deutschen Kolonnien keine allzu großen Begehrlichkeiten bei Rivalen, sie bekamen nur was andere Übrig gelassen hatten.

    Wesentlich schwerer wog das deutsche Engagement im nahen Osten, mit ihrem Projekt, der Bagdadbahn, dies alarmierte die Briten, da diese wohl fürchteten die Deutschen könnte sich eine domnante Marktposition an den Seemächten insbesondere Großbritannien vobei sichern*. Die Wichtigkeit von Großbritannien als beherrschende Markt und Seemacht drohte in Gefahr zu geraten.
    Um künftig solchen Projekten vorzubeugen zerschlug man das osmansche Reich nach dem Krieg gründlich, so daß einzelne Landmächte nun nicht mehr ohne weiteres über den Landweg marktbeherrschend werden konnten, die Seemächte wahrten ihre dominante und kontrollierende Position.

    Die Krügerdepesche war den Briten wohl eher ein willkommener Vorwand, um ihre Anäherungspolitik an Frankreich (und Russland) zu forcieren, man wußte schließlich, daß man als Bündnispartner Interessanter wurde, wenn man betont deutschfeindlich auftrat, in diesem Zusammenhang ist auch das britisch-deutsche Flottenwettrüsten interpretierbar, es unterstützte die Anäherungspolitik der Briten an ihre als koloniale Rivalen wesentlich stärker gefürchteten Franzosen und Russen. Im Grunde war es mehr Wirkung als Ursache, die Deutschen reagierten, wie andere auch, auf die Dreadnought, aber man nahm lediglich am deutschen Flottenrüsten Anstoss, aus reinem Kalkül.

    *(britsche Sondierungen an Deutschland dienten in erster Linie dazu dieses Projekt zu verschleppen und zu hintertreiben, die Deutschen erschienen den Briten zu unwichtig als Bündnispartner, man Versprach sich von einem guten Enivernehmen mit Frankreich und Russland wesentlich mehr, insbesondere Ruhe im Empire. Die Deutschen wollten dem Abhelfen und sich wichtiger machen und gleichzeitig abschrecken, damit arbeiteten sie aber genau den "Prorussen" und "Profranzosen" unter den Briten in die Hände, die nun die "deutsche Bedrohung" als Argument anführen konnten.)
    Abgesehen von Namibia, wegen den Diamanten, erweckten die deutschen Kolonnien keine allzu großen Begehrlichkeiten bei Rivalen, sie bekamen nur was andere Übrig gelassen hatten.
    Es waren sicher nicht die deutschen Kolonien, die England und Frankreich bspw Sorge bereiteten oder gar Begehrlichkeiten weckten, sondern es war die durch den Kaiser oft beschworene "Weltpolitik", die den Besitzstand an Kolonien der Genannten in Gefahr zu bringen drohten. Jedenfalls sah man das so auf der anderen Seite.

    Wesentlich schwerer wog das deutsche Engagement im nahen Osten, mit ihrem Projekt, der Bagdadbahn, dies alarmierte die Briten, da diese wohl fürchteten die Deutschen könnte sich eine domnante Marktposition an den Seemächten insbesondere Großbritannien vobei sichern*. Die Wichtigkeit von Großbritannien als beherrschende Markt und Seemacht drohte in Gefahr zu geraten.
    Um künftig solchen Projekten vorzubeugen zerschlug man das osmansche Reich nach dem Krieg gründlich, so daß einzelne Landmächte nun nicht mehr ohne weiteres über den Landweg marktbeherrschend werden konnten, die Seemächte wahrten ihre dominante und kontrollierende Position.
    Es trifft sicher zu, dass sich GB irgendwann entschloss, sich nicht mehr an dem Bagdad-Bahn-Projekt zu beteiligen. Villeicht hat sogar nie ernsthaft die Absicht bestanden, dies zu tun, wenngleich man ja lange Zeit mit dem Reich darüber verhandelt hatte.

    Der Plan Englands, das Osmanische Reich zu zertrümmern, ist aber bedeutend älter. Bereits am 31.7.1895 schlägt der Britische Premier dem Deutschen Botschafter in London die "Aufteilung der Türkei" vor. Anlass waren die damals bereits stattfindenden türkischen Gräuel an den Armeniern. Dies ist jetzt allerdings die offizielle Lesart der Geschichte. Über die Hintergründe dieser Vorgänge im Reich der Hohen Pforte habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben.

    Die Krügerdepesche war den Briten wohl eher ein willkommener Vorwand, um ihre Anäherungspolitik an Frankreich (und Russland) zu forcieren, man wußte schließlich, daß man als Bündnispartner Interessanter wurde, wenn man betont deutschfeindlich auftrat, in diesem Zusammenhang ist auch das britisch-deutsche Flottenwettrüsten interpretierbar, es unterstützte die Anäherungspolitik der Briten an ihre als koloniale Rivalen wesentlich stärker gefürchteten Franzosen und Russen. Im Grunde war es mehr Wirkung als Ursache, die Deutschen reagierten, wie andere auch, auf die Dreadnought, aber man nahm lediglich am deutschen Flottenrüsten Anstoss, aus reinem Kalkül.
    Das kann man so auch nicht sagen. Es gab da bereits Annhäherungsversuche seitens Englands an das Deutsche Reich. Ich hab ja oben bereits auf den Vorschlag GB hingewiesen, in Zusammenarbeit mit dem DR die Türkei zu zerschlagen. Aus Anlass der Segelregatta von Cowes trug Lord Salisbury Kaiser Wilhelm nochmals seinen Plan vor, die Türkei in "Interessensphären" aufzuteilen. Der Kaiser hielt nichts von dieser für ihn "typisch britischen Idee". Das war auch nachvollziehbar, wenn man sich die Nahost-Interessen der beiden anderen großen Mächte Russland und Frankreich betrachtete. Von Österreich nicht zu reden.

    Jedenfalls klingelten in Berlin die Alarmglocken. In einen großen europäischen Kontinentalkrieg wollte man eben nicht hineingeraten.

    Was diese britische Freundschaftsinitiative wirklich wert war, zeigte sich bereits im Frühjahr 1898. Chamberlain hatte sich im März einen Plan ausgedacht und ließ diesen zwischen zwischen Lord Salisbury und Graf Hatzfeld, Deutscher Botschafter in London, besprechen. Viel kam nicht dabei heraus. " Sie verlangen zuviel für Ihre Freundschaft", waren Salisburys Worte.

    Aber, ich habs schon mal hier irgendwo geschrieben, deutsche Aussenpolitik war damals - ist sie heute klüger ? - immer auch etwas tölpelhaft. Da, wo man meinte, schlau zu sein, tat man häufig genug nur das Zweitbeste. Aber was wäre das Beste gewesen? Ein Abkommen mit England, das sich gegen die Interessen Russlands und Frankreichs richtete? Man sah jedenfalls auch die europäische Kriegs-Gefahr, die in einem solchen Vertrag mit GB lag.

    Man traute eben England nicht. Und natürlich, ein Empire, das sich bereits weite Teile der Welt einverleibt hatte, hat dies nicht durch tugendhaftes Verhalten und christliche Nächstenliebe vollbracht. Da sieht man meistens auch lieber die hässliche Kehrseite dieser Politik. Und dass England seine Politik auch immer den eigenen Interessen entsprechend zu ändern bereit war, das mal Frankreich, mal Russland, mal Deutschland, mal Habsburg als stärksten und damit bedrohlichsten Widersacher auf dem Kontinent sah, ist damals so bekannt wie später auch.

    Der misslungene britische Angriff auf das Burenland war in Berlin nur ein neuerlicher Beweis, dass es mit dem Empire "zu Ende ging". Das Bekanntwerden der - auch hier wieder - tölpelhaften Krüger-Depesche hatte in London eine ähnliche Wirkung wie das Zimmermann-Telegramm , das später für den Eintritt der USA in den 1. WK mit verantwortlich war. Wir will, darf sich gern Gedanken darüber machen, warum und wieso und vor allem durch wen diese Depeschen bekannt wurden und wer letztlich davon profitierte. Es war sicher aber nicht so, dass GB geradezu darauf wartete, diese Depesche als Vorwand benutzen zu können.

    Aber es gab sicher Leute, die daran in England ein Interesse hatten.

    Die deutsche Kalkulation, GB und das Empire wären in absehbarer Zeit am Ende, ging nicht auf. Man spielte in Berlin auf Zeit, hoffend, England würde am Ende nachgiebiger sein und allen deutschen Wünschen und Forderungen entsprechen müssen. Man bildete sich wahrscheinlich wirklich ein, dass England sich den Fortbestand des Empires durch einen Vertrag mit Deutschland erkaufen wollte. Immer aber war die Befürchtung im Reich latent vorhanden, dass England das Reich nur ausspielen wollte gegen Russland und Frankreich, jene Mächte, die Englands weltpolitische Interessen am meisten bedrohten.

    Was kaum in den Geschichtsbüchern noch Erwähnung findet, ist der Boxer-Aufstand in China 1900/1. War dieser damit im Zusammenhang entstandene Krieg im Reich der Mitte tatsächlich so unbedeutend, dass er schlicht vernachlässigt werden kann bei den hirstorischen Gesamtbetrachtungen? Ich denke nicht. Ich sehe hier ein geschriebenes Drehbuch, das man mit deutschen Darstellern 1937 im spanischen Bürgerkrieg erneut aufführte... und desgleichen in neuerer Zeit im Balkan und in Afghanistan. Jedesmal nach erlittener Schmach erneute militärische Gehversuche. Wir waren ja wieder wer. Und wenns gar nicht funktioniert, dann wird Deutschland halt zu einer "wirtschaftlichen Grossmacht"... die sich genauso unbeliebt machen kann wie eine militärische.

    Aber das sind wieder meine üblichen "Verschwörungstheorien".

  10. #70
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    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Mich würde die Meinung der werten Forengemeinde zu der Haltung der Kanzler v. Bismarck und v. Caprivi in der Frage der kaiserlichen Idee des deutschen kolonialen Weltreiches interessieren. Hier liegen nämlich die wahren Gründe für den Weltkrieg.

    Beide Kanzler waren strikte Gegner des Planes Seiner Majestät.

    Aber Wilhelm wollte nicht hören. Als Freund Englands und Vetter von König George VI. war er sich seiner Sache zu sicher und übersah die latente Germanophobie der Briten, den blinden Deutschenhaß gewisser wirtschaftlicher Eliten und die Borniertheit des englischen Militärs.

    Als von Hohenlohe ihn dann noch nicht einmal von der berühmt-berüchtigten Krüger-Depesche abbringen konnte, dürfte Jedem im Empire klargeworden sein, welches Ziel Wilhelm verfolgte. Er wollte das Empire als Hegemonialmacht ablösen. Damit war die Kriegserklärung eigentlich schon vor der Jahrhundertwende ausgesprochen.

    Des Kaisers "Welt"politik wird immer wieder als eine der Ursachen für den 1. WK angesehen. Das wird wohl auch so zu sehen sein. Aber ein wirklicher Grund, um einen Weltkrieg zu inszenieren, war sie nicht.

    Aber Wilhelm wollte nicht hören. Als Freund Englands und Vetter von König George VI. war er sich seiner Sache zu sicher und übersah die latente Germanophobie der Briten, den blinden Deutschenhaß gewisser wirtschaftlicher Eliten und die Borniertheit des englischen Militärs.
    Zwar gehört das Klappern zum Handwerk, auch bei einem Kaiser. Aber Wilhelm II war schon manchmal ein rechter Schaumschläger. In England kam das nie besonders gut an. An eine latente "Germanophonie" zum damaligen Zeitpunkt mag ich nicht recht glauben, denn das Reich selbst bestand ja erst sehr kurze Zeit. Woher soll da die Latenz gekommen sein?

    Auch der "blinde Deutschenhass britischer Eliten" kann so nicht nachgewiesen werden. Wohl gab es Futterneid und Konkurrenz-Angst. Das ist wahr. Aber Hass, um einen grossen Krieg zu inszenieren? Nein, da muss schon mehr kommen. Und das Militär? Ist das nicht immer und zu allen Zeiten überall borniert?

    Als von Hohenlohe ihn dann noch nicht einmal von der berühmt-berüchtigten Krüger-Depesche abbringen konnte, dürfte Jedem im Empire klargeworden sein, welches Ziel Wilhelm verfolgte. Er wollte das Empire als Hegemonialmacht ablösen. Damit war die Kriegserklärung eigentlich schon vor der Jahrhundertwende ausgesprochen.
    Ach diese unsäglich Krüger-Depesche. Wilhelm hatte sie selbst noch viel schärfer formuliert, aber das AA hat daran diplomatisch herumgefeilt, so dass nicht mehr allzu Böses dabei heraus kam. Nach endlosen Diskussionen wollte Wilhelm das Telegramm gar nicht mehr abschicken, weil er es sich anders überlegt hatte.

    Schlimm ist ja nicht der Text des Telegramm. Ähnlich wie bei der späteren Zimmermann-Depesche 1917 waren erst die Folgen des Bekanntwerdens durch Indiskretion verheerend geworden.

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