Zitat von
r2d2
Wuketits hat überhaupt nicht ethisch argumentiert, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass man in folgendem Satz von Schröder "Der Stärkere, Reichere oder der mit dem größten gesellschaftlichen Nutzen soll leben!" "der Stärkere" schon mal nicht so reduktionistisch interpretieren sollte, wie das oft Naturwissenschaftlern unterstellt wird. Aber Schröder hat außer den Stärkeren und den Reicheren auch den größten gesellschaftlichen Nutzen erwähnt, also den Utilitarismus. Grundsätzlich ist die Naturwissenschaft reduktionistisch. Ihre Aufgabe ist es Fakten zu beschreiben. Siehe auch naturalistischer Fehlschluss. Sobald Ethik ins Spiel kommt ist eine konsequente naturwissenschaftliche Position nicht mehr haltbar, da auch das, was man als gut oder schlecht bewertet, unabhängig von dieser Bewertung, Fakt sein kann oder nicht. Mit jeder ethischen Beurteilung geht die Objektivität in der Naturwissenschaft verloren. In dieser Hinsicht muss ich Schröder recht geben. Aber Wuketits hat auch nicht falsch argumentiert.
Das wäre jetzt eine mögliche utilitaristische Interpretation (oder hat deine ethische Beurteilung eine andere Grundlage?). Das prinzipielle Problem beim Utilitarismus ist, dass er keine fest definierten Normen beinhaltet und daher deine utilitaristische Interpretation nicht so selbstverständlich ist, wie du behauptest. Lebenszeit ist deines Erachtens also das bedeutenste Gut?
Ja, von daher waren deine Behauptungen mit "selbstverständlich" und "jedem klar" etwas voreilig. Auf jeden Fall sind sie keine Begründung.
Mir scheint es eher so zu sein, dass du die Behauptung, dass aus der Evolution ein Utilitarismus abzuleiten wäre, von Schröder für falsch hälst. Was du an Wuketits auszusetzen hast, verstehe ich nicht. Du kritisierst seine Behauptungen überhaupt nicht, sondern stimmst ihnen zu und behauptest gleichzeitig, dass sie falsch wären.