Bei
rund 1000 Siebtklässlern ist schon jetzt absehbar, dass sie das Gymnasium nicht schaffen werden. Und trotzdem müssen sie dort erst mal bleiben. Rektoren sprechen von einer „pädagogischen Katastrophe“.
Die Verlängerung der Probezeit an den Gymnasien wird zum Problem: Obwohl bei schätzungsweise 1000 Siebtklässlern schon jetzt feststeht, dass sie für diese Schulform ungeeignet sind, müssen sie auf den Gymnasien bleiben, weil die Sekundarschulen jetzt keine Plätze frei haben. Zum Schuljahresende sollen sie in sogenannten Rückläuferklassen zusammengefasst werden. Diese Sammelbecken gescheiterter Schüler gelten unter Schulleitern als „pädagogische Katastrophe“, während die Bildungsverwaltung von einer „sehr wohl geeigneten und notwendigen Organisationsform“ spricht, „die nicht verteufelt werden sollte“.
Dramatischer ist die Lage in Neukölln. Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD) geht nach ersten Abfragen von über 100 Gymnasiasten aus, die im Sommer in Rückläuferklassen untergebracht werden müssen. Familien, die dies umgehen und schon jetzt an eine Sekundarschule wechseln wollen, werden enttäuscht: Freie Plätze gibt es nur noch an gefürchteten Brennpunktschulen.
Dass die Schulen so viele ungeeignete Kinder aufnehmen müssen, ist dem Schulgesetz geschuldet: Solange ein Gymnasium freie Plätze hat, darf es keine Kinder abweisen.