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Thema: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

  1. #421
    White Charger Benutzerbild von Bergischer Löwe
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    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Zitat Zitat von Corpus Delicti Beitrag anzeigen
    Auch im Englischen Außenministerium liegen solche Dokumente vor.Hitler hat über ein Duzend Friedensinitiativen an England gesendet,sowie Goebbles,mehrere Europäische Staaten und der Vatikan.Zudem hat Hitler vor dem Kriegsausbruch mehrere Versuche unternommen und England um vermittlung gebeten,um einen Krieg zu verhindern.Allesamt abgelehnt.Wer hier noch meint,Hitler habe nicht verhandeln wollen und den Krieg auch noch angezettelt... zu solchen leuten fällt mir nichtmal mehr eine Beleidigung ein.
    Als "Seelöwe" der OHL und der Marineleitung zu "gefährlich" erschien, war man in Großbritannien zu Recht relativ siegessicher. Aus dieser Position der Stärke - vor allem nach dem Kriegseintritt der USA und dem britischen Sieg über Rommels Afrikakorps durch Montgomery`s 8th Army bei El Alamein haben die deutschen Friedensintiativen in der Downing Street Nr. 10 und im Oval Office sicher nur noch für mitleidige Heiterkeit gesorgt.

    Ähnlich übrigens wie die Friedensintiativen an die Sowjetunion NACH der Niederlage der 6. Armee und NACH dem Scheitern von "Zitadelle" bei Kursk.

    Somit konnten die kühlen Analysten im Kreml, in London und Washington die immer verzweifelter werdende Notwendigkeit der Friedensangebote Deutschlands am inflationär zunehmenden militärischen Mißerfolg der Wehrmacht ablesen. Spätestens nach Stalingrad dürfte jedem jenseits des Ärmekanals bewußt gewesen sein, daß Deutschland innerhalb der nächsten 2-3 Jahre besiegt ist.

  2. #422
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    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Zitat Zitat von Corpus Delicti Beitrag anzeigen
    Auch im Englischen Außenministerium liegen solche Dokumente vor.Hitler hat über ein Duzend Friedensinitiativen an England gesendet,sowie Goebbles,mehrere Europäische Staaten und der Vatikan.Zudem hat Hitler vor dem Kriegsausbruch mehrere Versuche unternommen und England um vermittlung gebeten,um einen Krieg zu verhindern.Allesamt abgelehnt.Wer hier noch meint,Hitler habe nicht verhandeln wollen und den Krieg auch noch angezettelt... zu solchen leuten fällt mir nichtmal mehr eine Beleidigung ein.
    Hitler machte über 40 Friedensangebote, sagt Stefan Scheil. Die Alliierten keines. Von denen kam nur die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation. Die hätten nicht einmal Frieden gemacht, wenn der Widerstand Hitler umgebracht hätte.

  3. #423
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    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Hitler machte über 40 Friedensangebote, sagt Stefan Scheil. Die Alliierten keines. Von denen kam nur die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation. Die hätten nicht einmal Frieden gemacht, wenn der Widerstand Hitler umgebracht hätte.
    Die Siegermächte hätten wahrscheinlich Hitlers Ermordung durch den Widerstand eher noch geheim gelalten.

  4. #424
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    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Hitler machte über 40 Friedensangebote, sagt Stefan Scheil.

    Was beinhalteten denn diese Angebote im Detail?
    Der Liberalismus (lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) ist eine Geisteshaltung sowie die darauf aufbauende politisch-philosophische Lehre und politische Ausrichtung, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.

  5. #425
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    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Als "Seelöwe" der OHL und der Marineleitung zu "gefährlich" erschien, war man in Großbritannien zu Recht relativ siegessicher. Aus dieser Position der Stärke - vor allem nach dem Kriegseintritt der USA und dem britischen Sieg über Rommels Afrikakorps durch Montgomery`s 8th Army bei El Alamein haben die deutschen Friedensintiativen in der Downing Street Nr. 10 und im Oval Office sicher nur noch für mitleidige Heiterkeit gesorgt.

    Ähnlich übrigens wie die Friedensintiativen an die Sowjetunion NACH der Niederlage der 6. Armee und NACH dem Scheitern von "Zitadelle" bei Kursk.

    Somit konnten die kühlen Analysten im Kreml, in London und Washington die immer verzweifelter werdende Notwendigkeit der Friedensangebote Deutschlands am inflationär zunehmenden militärischen Mißerfolg der Wehrmacht ablesen. Spätestens nach Stalingrad dürfte jedem jenseits des Ärmekanals bewußt gewesen sein, daß Deutschland innerhalb der nächsten 2-3 Jahre besiegt ist.
    1.) Die Planungen „Seelöwe“ (Landung in England) und „Felix“ (Gibraltarwegnahme) waren nur Ablenkungsmanöver, um die Vorbereitungen von „Barbarossa“ zu tarnen und Stalin nicht mißtrauisch werden zu lassen.
    2) Die Englandfreunde, der bayerische General und Geopolitikprofessor Karl Haushofer, Anhänger der brit. Geopolitikers Mackinder, Militärberater Japans, und sein geopolitischer Schüler Rudolf Hess, der im kolonialbritischen Alexandrien aufwuchs, waren beide Mitglieder der geheimen theosophischen Loge „Thule“, Subsystem einer angloamerikanischen Weltorganisation mit Sitz in Adyar in Indien, und die Gurus des Mediums Hitler.

    Britischer Geopolitik-Guru
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    Swastika-Loge
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    1923/24 hatten Haushofer und Heß ihre geopolitischen Weltmachtvorstellungen, in Anlehnung an den Hoffmann-Rechberg-Plan, in der Landsberger Gefängniszelle in das Manuskript von Hitlers „Mein Kampf“ schreiben lassen, wo als Politikziel die Bekämpfung des Bolschewismus und die Eroberung von russischem Land für Siedlungszwecke gefordert wurde. So einmal geistig in Bewegung gesetzt, verfolgte Hitler dieses eingeimpfte Ziel gläubig bis zum bitteren Ende. So kam für ihn „Frieden mit der Sowjetuion“ überhaupt nicht in Frage.
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    3.) Noch nach Stalingrad schlug Hitler uneinsichtig Stalins Friedenshand aus.

    Auszug aus dem Buch von Dr. Peter Kleist „Die europäische Tragödie“, Schütz-Verlag Göttingen, 1961:

    Das erste Angebot: In acht Tagen Friede!
    Die beiden angeschnittenen Probleme boten mir Gelegenheit, im Auftrage meiner »Zentralstelle Osteuropa« Ende November 1942 nach Finnland und Schweden zu reisen. Da die »Zentralstelle« weiterhin in Verbindung mit dem Auswärtigen Amt geblieben war, konnte ich dort die inoffizielle Unterstützung einiger Beamten für die Überwindung der technischen Reiseformalien erhalten.
    Die Ereignisse des Novembers, der Zusammenbruch der deutschen Front bei Stalingrad und im Kaukasus und die Landung der Alliierten in Nordafrika hatten meinen Entschluß beschleunigt, einmal meine Gedanken in einer anderen Atmosphäre und in anderer Umgebung zu überprüfen. Vor allem wollte ich über zwei Fragen Klarheit gewinnen. Das war erstens: besteht auch jetzt noch die Möglichkeit, durch eine radikale Umkehr in den politischen Methoden das Kriegsglück im Osten zu wenden? Und zweitens: wird der Westen bei einer so veränderten Situation einlenken und auch seinerseits zu einer Umstellung seiner Politik gegenüber Deutschland bereit sein?

    Die finnischen Politiker, mit denen ich sprach, waren von einer herzerfrischenden Offenheit. Aus einer jahrhundertelangen Erfahrung mit der russischen und einer gründlichen Kenntnis der sowjetischen Mentalität überschüttete man mich in Helsinki mit Vorwürfen über die deutsche Politik, die unbegreiflicherweise wie mit Blindheit geschlagen gegen ihre eigenen Chancen wüte. Mißtrauen und Eigensucht verblende die deutsche Führung gegen die Möglichkeiten, die aus einer großzügigen Haltung in ganz Europa, besonders aber im Osten erwachsen würden. Die Finnen zweifelten zwar ernstlich an der Möglichkeit eines inneren Umschwungs in Deutschland, aber sie waren sich einig über die Erfolgsaussichten eines solchen Umschwungs nach außen..
    Ganz anders war die Stimmung in Schweden. Gewiß gab es dort einige unentwegte Deutschenfreunde, die vorbehaltlos alles bejahten, was in Deutschland geschah. Mir lag aber daran, jene Männer zu hören, die in Kontakt mit englischen und amerikanischen Kreisen standen und über deren Auffassungen ein unabhängiges Urteil abgeben konnten. Bei meiner nächsten Reise erfuhr ich von meinen schwedischen Freunden, daß ihre Bemühungen, die gewünschten Kontakte herzustellen, fehlgeschlagen waren. Dafür waren ihre Informationen um so aufschlußreicher: »Ein innerer Umschwung in Deutschland ist unwahrscheinlich. Aber auch wenn ein solches Wunder geschähe, würden die Westmächte sich zu keinen Verhandlungen Bereitfinden. Es geht jetzt um die Vernichtung des deutschen Potentials, ganz gleich, ob es sich in den Händen Adolf Hitlers oder eines Jesuitenpaters befindet. Zur Erreichung dieses Kriegszieles ist die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion notwendig, die sich auch nach dem Kriege entgegen aller Goebbelspropaganda bewähren wird, wenn man nur das Mißtrauen Moskaus durch großzügige Anerkennung der berechtigten Sicherheitswünsche in territorialer und politischer Hinsicht beruhigt.«

    Am 23. Januar 1943 wurde diese Linie durch Roosevelt und Churchill in ihrer Verkündung des »Unconditional Surrender« bestätigt.
    Wenn es heute auch niemand gewesen sein will und gewisse Parlamentsdebatten eine peinliche Ahnlichkeit mit unseren Spruchkammerverfahren haben, so genügte damals die Proklamation von Casablanca, um uns die Gewißheit zu geben, daß die Massenpsychose, die notwendig gewesen war, friedliebende Völker in den Krieg zu treiben, nicht nur in Deutschland ihre eigenen Urheber infiziert hatte.
    Deutschland war in einer ausweglosen Situation. Die Rote Armee marschierte von Osten heran. Mit dieser undurchdringlichen Mauer im Rücken kämpfte das deutsche Volk gegen den Westen, der mit »Unconditional Surrender« jeden Gedanken an einen rettenden Ausgleich erstickte. - Wenn die deutsche Armee aber verblutete, so gab es auf dem Kontinent nur noch e i n e militärische Kraft, die Sowjetmacht. Deutschlands Zusammenbruch mußte dann den Untergang ganz Europas zur Folge haben. Wollte man das in London und Washington nicht einsehen, so blieb nichts anderes übrig, als zu kämpfen, zu kämpfen nach beiden Seiten, da eine einseitige, bedingte Übergabe nach Westen, die die Ostfront intakt gehalten hätte, ausdrücklich abgelehnt wurde. Auch ein innerer Umsturz mit den furchtbaren Folgen eines Bürgerkriegs würde nichts anderes ergeben als die Öffnung Europas für die Rote Armee.
    Das bemerkenswerteste Gespräch hatte ich am 6. Dezember 1942 mit einem prominenten Schweden, der kurz heraus erklärte: »Propagieren Sie in Deutschland eine formale Kapitulation gegenüber dem Westen, um dann gemeinsam die Front im Osten halten zu können.« Ich erwiderte, daß meinem Gesprächspartner wohl hinreichend bekannt sei, wie völlig undiskutabel ein solcher Gedanke in Deutschland sei, vor allem, weil eine englische oder amerikanische Armee, der gegenüber man kapitulieren könne, noch gar nicht da sei. Entscheidend aber scheine mir die Frage, ob diese private Anregung des Schweden überhaupt von irgendeinem einzigen englischen oder amerikanischen Staatsmann aufgegriffen werden würde.
    In dieser Situation geschah das Erstaunliche, daß in der östlichen Mauer, die ich eben noch für undurchdringlich angesehen hatte, sich ein Tor zu öffnen schien, oder wenn nicht ein Tor, so doch ein kleines Pförtchen sich zu einem schmalen Spalt auftat. Ein deutscher Bekannter in Stockholm, den ich auch um seine Hilfe gebeten hatte, bedauerte, Informationen oder Verbindungen nach Westen hin nicht zur Verfügung zu haben.

    »Ich muß Ihnen aber eine Bekanntschaft vermitteln, die gewiß von größtem Interesse und Nutzen sein wird. Es handelt sich um einen Mann, der beste Beziehungen zur Sowjetbotschaft in Stockholm hat und der mich bereits einige Male verblüffend genau informieren konnte. Sie müssen ihn unbedingt kennenlernen. Eine Unterhaltung mit ihm, die man ja zur Sicherheit getarnt führen kann, wird nichts schaden. Ich garantiere für die Verschwiegenheit dieses Mannes. Ihrer eigenen Diskretion bin ich sicher, da sie ja auch in Ihrem eigenen, persönlichen Interesse liegt.«
    Der Gedanke, Beziehungen zu Madame Kollontai aufzunehmen, war nicht ohne Reiz. Diese Frau, die Tochter eines Flügeladjutanten des Zaren, war in der Oktober-Revolution des Jahres 1917 als Frau eines kommunistischen Matrosen auf die Barrikaden gegangen, sie schrieb Bücher über die freie Liebe, wurde eine der nächsten Mitarbeiterinnen Lenins und war jetzt zur Botschafterin der Sowjetunion für Skandinavien avanciert. Man sagte von ihr, daß sie im Gegensatz zu Stalin stünde, sich aber durch beiseitegeschafftes Material über Stalins Weg zur Macht dem neuen Selbstherrscher gegenüber gesichert habe. Ich zog Erkundigungen über den Mittelsmann, Herrn Edgar Clauß, ein, die recht widersprechend waren. Er stammte aus Osteuropa, sprach ebenso schlecht deutsch wie russisch, hatte in Lettland, Litauen und Deutschland als Geschäftsmann gelebt und war jetzt in Schweden vor Anker gegangen. Er war verheiratet mit einer Schwedin russischer Abkunft und hatte erwiesenermaßen Verbindung sowohl zu Madame Kollontai,, als auch zu dem ersten Botschaftsrat der Sowjetgesandtschaft, Semjonow, der nach der Kapitulation durch seine Tätigkeit in Berlin-Karlshorst weiteren Kreisen bekannt wurde.

    Obgleich diese östliche Richtung nicht im Wege meiner Absichten lag, ging ich schließlich auf den Vorschlag meines Bekannten ein, und wir trafen uns am 14. Dezember 1942, unter den nötigen Vorsichtsmaßnahmen, an drittem Orte mit Herrn Clauß.
    Clauß war ein mittelgroßer, untersetzter, dunkelhaariger Mann, tadellos angezogen, mit ungezwungenen Manieren.
    Die Stimmung wurde nach einer anfänglichen höflichen allgemeinen Unterhaltung schnell warm, und Clauß begann eine Fülle von Neuigkeiten über Politik und Kriegführung der Sowjetunion zu berichten.
    »Ich bin zwar Geschäftsmann und interessiere mich nicht für die Politik. Ich habe aber den Eindruck gewonnen, daß auf sowjetischer Seite die Bereitschaft besteht, einen Ausgleich mit Deutschland zu suchen, um diesen verlustreichen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Darum bin ich gewillt, das heiße Eisen aufzugreifen und die mir zugefallene Mittlertätigkeit zu übernehmen. Wenn Sie wünschen, bin ich jeder Zeit bereit, Ihnen einen Kontakt mit den Leuten in der Sowjetbotschaft zu arrangieren.«
    Das flotte Tempo, das Clauß entwickelte, erinnerte mich lebhaft an meine erste Unterhaltung mit dem Geschäftsträger der Sowjetunion, Botschaftsrat Astachow, in Berlin im Jahre 1939, der mir das erste Angebot zu den Verhandlungen machte, die später zum Abschluß des deutsch-sowjetischen Paktes in Moskau führten.
    Damals handelte ich in offiziellem Auftrage, heute war es ein Abenteuer auf eigene Faust, dessen persönliche und sachliche Folgen ich gar nicht überschauen konnte.
    Ich berichtigte Clauß vor allem darin, daß ich mit ihm lediglich aus rein persönlichem Interesse spreche und weder selbst noch etwa auf Veranlassung irgendeiner deutschen Stelle einen Kontakt mit den Sowjets suche.
    Herr Clauß zuckte mit den Achseln und meinte, das sei sehr bedauerlich. Er halte jedenfalls sein Angebot aufrecht.
    »Ich garantiere Ihnen, wenn Deutschland auf die Grenze von 1939 eingeht, so können Sie in acht Tagen Frieden haben.«
    Nach einer längeren Unterhaltung, die fast ausschließlich Clauß mit der Schilderung seiner Abenteuer in der bolschewistischen Revolution bestritt, verabschiedeten wir uns mit bestem Dank für die interessante Unterhaltung und fuhren auf getrennten Wegen nach Stockholm zurück.

    Schulenburg sagt ja!
    Die wenigen Männer, mit denen ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland mein Reiseerlebnis besprach, bestürmten mich, auf diesem Wege weiter zu gehen. Herr von Trott aus dem Auswärtigen Amt, den ich schon in Stockholm getroffen hatte, erzählte mir, daß er zwar eine Reihe von Unterhaltungen mit Schweden und deutschen Emigranten der verschiedensten Schattierungen geführt habe. Eine Menge ebenso gut gemeinter, wie absurder Ratschläge sei ihm gegeben worden, aber einen Weg nach drüben, ins gegnerische Lager, habe ihm niemand zeigen können.
    »Wir müssen daher jeder auch noch so ungewissen Möglichkeit nachgehen, die sich uns bietet«
    Graf Schulenburg, der letzte Botschafter in Moskau, kam zu folgender Beurteilung des Falles Clauß: »Herr Clauß hat offensichtlich Verbindungen zur Sowjetbotschaft in Stockholm, er hat das durch Übermittlung exakter Informationen bewiesen. Die Stockholmer Mission ist durch die Botschafterin Kollontai mit einer sehr hochgestellten Sowjetfunktionärin besetzt, könnte also durch den Kreml für besonders wichtige Aktionen benutzt werden. Wenn die Behauptung des Clauß, die Sowjets wünschten einen Kontakt mit Deutschland, falsch ist, so wird sich das bei der ersten Probe aufs Exempel herausstellen. Wenn sie aber richtig ist, so muß man sehr ernsthaft zu ergründen suchen, was Stalin wohl damit im Schilde führt. Zwei Ziele kann er verfolgen:
    Entweder will er den Krieg mit Deutschland wirklich beenden, um zum Status quo und zu seinem inneren Aufbau zurückzukehren;
    oder aber, Stalin beabsichtigt in seinem Mißtrauen gegen die westlichen Alliierten ein Spiel mit Deutschland zu treiben, um die Westmächte mit der Drohung eines deutsch-sowjetischen Ausgleichs zu erpressen.
    Ist diese zweite Vermutung richtig, wofür sehr viel spricht, dann begibt sich Deutschland in ein heikles Spiel, das aber auch für die Sowjetunion gefährlich ist, weil Hitler den Spieß umkehren und gegen den Kreml wenden kann.
    Sehr fraglich bleibt freilich, ob Hitler, der die viel klarer zutage liegende Chance einer politischen Kriegführung gegen den Bolschewismus verkannt hat, jetzt die notwendige Raffinesse für das diplomatische Kunststück aufbringen wird, das sich hier vielleicht anbahnt.«
    Wir wurden uns klar darüber, daß man die Verbindung mit Clauß auf das sorgfältigste im Auge halten und abtasten müsse, um auch die vageste Möglichkeit auszunützen, die Rote Armee auf irgendeiner Grenzlinie vor den Toren Europas aufzuhalten.

    Die zweite Offerte: Alexandrow
    Meine »Zentralstelle Osteuropa«, von der aus ich die Umsiedlung der Ingermanländer und das Problem der Estland-Schweden bearbeitete, gab mir die Möglichkeit, ohne besondere Genehmigung der zuständigen Reichsministerien im Juni 1943 wiederum über Helsinki nach Stockholm zu reisen.
    Schon am Tage nach meiner Ankunft, am 18. Juni, erschien Herr Clauß auf meinem Hotelzimmer.
    Auf meine erstaunte Frage, woher er meinen Namen und meine Ankunft erfahren habe, lächelte er augurenhaft und sagte:
    »Das erscheint Ihnen verwunderlich, aber ich habe Ihnen etwas mitzuteilen, was Sie noch viel mehr verwundern wird. Ihr Freund Alexandrow ist eben in Stockholm. Er reist morgen nach London weiter und kommt am 7. Juli hierher zurück, um sich mit Ihnen zu treffen.«
    Meine Antwort ernüchterte ihn einigermaßen:
    »Ich habe keinen “Freund” Alexandrow und ich habe noch weniger die Absicht oder gar den Auftrag, mit Ihren Freunden zu verhandeln. Ich führe hier rein humanitäre Aufgaben durch. Wenn ich mit Ihnen gesprochen habe, so tat ich das als ein am Osten interessierter Privatmann.«

    Herr Clauß parierte:
    »Selbstverständlich treten Sie nur als Privatmann auf, ebenso wie Alexandrow, der sich rein zufällig mit einem alten Bekanntern aus Moskau trifft. Sie werden doch zugeben, ,daß Ihnen der Leiter der Europa-Abteilung des Narkomindel (des sowjetischen Außenkommissariates) von mehreren Besprechungen her bekannt ist. Sie werden sich doch auch erinnern, daß Sie auf einem Empfang, den die Sowjets Ihnen indem bekannten Morosowpalais in der Spiridonowka gaben, auch Frau Alexandrow kennangelernt haben.«

    Das war eine Überrumpelung.
    Tatsächlich kannte ich Alexandrow flüchtig, hatte aber an diesen unscheinbaren vorsichtigen kleinen Mann aus Moskau nicht mehr gedacht und seinen Namen nie erwähnt. Wenn Clauß mir jetzt diesen Namen hervorzauberte, so war das keine Taschenspielerei mehr. Diese intimen Kenntnisse konnte er nur aus direkter Quelle haben.
    Die Sache wurde ernst.
    »Mein lieber Herr Clauß«, antwortete ich, »wenn Alexandrow als Privatmann sich mit mir als Privatmann zu einer Plauderei über vergangene Zeiten treffen will, dann gut. Hinterher machen wir dann zusammen ein Restaurant in Stockholm auf, wie die drei Kavaliere in der »Ninotschka«. Denn ich glaube kaum, daß Alexandrow Lust hat, nach Moskau zurückzureisen, wo ihn dann die gleiche Rechnung erwartet wie mich in Berlin. Aber Scherz beiseite! Wenn Alexandrow sich hier mit mir trifft, so tut er das im Auftrage des Kremls. Und er tut es nur, wenn auch ich als Sprecher der Reichsregierung auftrete. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß auf meiner Seite diese Voraussetzung fehlt.«
    Wiederum stimmte mir Clauß mit verständnisvollem Lächeln zu.
    So war also mit ihm nicht weiter zu kommen.
    Ich machte gute Miene zum gefährlichen Spiel, ließ etwas zu Essen und zu Trinken kommen und setzte mich mit meinem Besucher zu einer »Sakuska«, wie er sie als Osteuropäer gewohnt war, nieder.
    »Ich möchte Sie nicht über die Wege und Methoden Ihres Kontaktes mit den Sowjets befragen, das mag Ihr privates Geheimnis bleiben. Aber ich bin doch neugierig, ob Sie mir die Gründe des Kremls verraten können, jetzt, wo die deutschen Armeen überall zurückweichen, mit einem Verhandlungsangebot an Deutschland heranzutreten. Wenn Sie mir das plausibel machen können, dann wollen wir weitersprechen.«

    Clauß holte eine Handvoll russischer Aufzeichnungen aus der Tasche mit der Entschuldigung, er sei kein Politiker und müsse sich daher auf diese Notizen stützen, die er an Hand zweier längerer Diskussionen mit Angehörigen der Sowjetgesandtschaft aufgezeichnet habe.
    »Die Sowjets sind«, sagte Clauß mit großer Bestimmtheit, »gewillt, nicht einen Tag, auch nicht eine Minute - ni odnu minutu - länger als notwendig für die Interessen Englands und Amerikas zu kämpfen. Hitler hat sich in seiner ideologischen Verblendung durch die Intrigen der kapitalistischen Mächte in diesen Krieg hetzen lassen, der den Kreml mitten in einer entscheidenden Phase seiner gewaltigen Aufbaupläne gestört hat. Die Sowjetunion kann zwar unter Inanspruchnahme ihrer letzten Ressourcen und mit Hilfe der USA-Lieferungen den deutschen Heeren Widerstand leisten, sie vielleicht sogar in einem mörderischen Kampfe schlagen. Aber über der Leiche des vernichteten Deutschlands wird die erschöpfte, aus vielen Wunden blutende Sowjetunion den blanken, von keinem Hieb abgestumpften Waffen der Westmächte entgegentreten müssen. Bis heute sind die Anglo-Amerikaner mit keiner garantierbaren Erklärung über Kriegsziele, territoriale Abgrenzungen, Friedensgestaltung etc. etc. hervorgetreten.
    Auch ihre Haltung gegenüber Deutschland ist nicht einwandfrei. Rudolf Heß wird in England nicht wie ein gefangener Kriegsverbrecher, sondern wie ein Kavalier behandelt. Alle Anfragen der Russen, was mit ihm geschehen werde, hat England hinhaltend beantwortet. - Die gesamte Kriegslast wird dem Osten zugeschoben. Von einer zweiten Front in Europa ist nicht die Rede. Die Landung in Afrika scheint eher der Flankendeckung gegenüber der Sowjetunion, als einem Angriff gegen die Achsenmächte zu dienen. Als zweite Front kann diese Stellung nicht gewertet werden. Eine zweite Front muß den Gegner in .die Zange nehmen, sie darf ihn nicht nur in die Seite kitzeln. Aus den Besprechungen mit den anglo-amerikanischen Staatsmännern und Generalstählern geht immer deutlicher die Absicht hervor, eine zweite Front auf dem Balkan zu etablieren. Dem Kreml ist das höchst unerwünscht. Als erste deutliche Warnung sind die von den USA gelieferten hundertfünfzig schweren Bomber nicht an die Westfront gegangen, so nötig sie dort gebraucht werden, sondern in die Fernöstliche Armee eingereiht worden. - In Sibirien werden zur Zeit 400 neue Divisionen ausgebildet. 200 von ihnen sollen gegen Deutschland eingesetzt werden, so daß im Winter insgesamt 600 Divisionen zu je acht- bis zehntausend Mann gegen Deutschland kämpfen werden. 200 Divisionen aber gehen als Verstärkung zur Fernöstlichen Armee, die damit eine absolute Überlegenheit über jede andere in Ostasien verfügbare Armee haben wird.
    Deutschland dagegen ist im Besitz von vielen Tausenden von Quadratkilometern, die die Rote Armee Fuß um Fuß unter enormen Verlusten von Menschen, Material und Zeit zurückerobern muß. Diese Gebiete sind ein Verhandlungsobjekt in Deutschlands Händen, über das sich sofort ein konkretes Geschäft abschließen läßt.«

    »Wenn aber dieses Geschäft abgeschlossen ist, was dann?« unterbrach ich Clauß.
    »Dann gibt es zwei Garantien für die Erhaltung des Friedens. Die erste liegt in der Notwendigkeit für die Sowjetunion, ihre Wunden zu heilen., die Kriegsschäden auszubessern und ihren industriellen Aufbau weiterzuführen. Die zweite Garantie ist die wirtschaftliche Hilfe, die Deutschland dabei leisten kann. Denn wenn Deutschland vernichtet würde, bliebe die Sowjetunion allein auf amerikanische Hilfe angewiesen, die ihr in jedem Augenblick verweigert werden könnte.[...] Darum ist Alexandrow bereit, mit Ihnen zu sprechen.«

    War Alexandrow also wirklich in Stockholm und war er bereit. mit mir zu sprechen, so war es klar, daß die Grenze eines privaten Abenteuers damit endgültig überschritten war. Alexandrow konnte kein Interesse haben, mit einem Oppositionellen irgendwelcher Gruppierung zu konferieren. Er konnte nur nach einem Manne suchen, der den direkten Draht zur Wolfsschanze herstellte. Den dargereichten Faden privatim weiterzuspinnen war also nicht nur sinnlos und gefährlich, sondern auch unmöglich. Es standen für mich nur zwei Wege offen: Entweder das ganze Spiel fallen zu lassen und zu versuchen, es ohne peinliche Folge zu liquidieren, oder als bloßes Werkzeug der großen Politik den vom Kreml gewünschten Kontakt herzustellen. Kein leichter Entschluß.
    Wenn hier auch nur der leiseste Schatten einer Möglichkeit bestand, diesen Krieg zu beenden und Europa vor einer sowjetischen Invasion zu bewahren, hatte ich dann überhaupt noch eine Wahl?
    Am nächsten Morgen flog ich über die Ostsee nach Berlin, um zu »beichten«, sprang in Tempelhof aus der Maschine - und war verhaftet.
    Ein Beamter des Auslandsamtes des Sicherheitsdienstes mit mehreren Begleitern hatte auf meine Ankunft gewartet, um mich befehlsgemäß seinem höchsten Chef, SS-Obergruppenführer Dr. Kaltenbrunner, zuzuführen. Unterwegs erfuhr ich den Grund dieser unangenehmen Aufmerksamkeit. Mein Gewährsmann Clauß war in der Sorge, ob ich auch der rechte Übermittler des Alexandrow-Angebotes sei, zum deutschen Militärattache in Stockholm gegangen und hatte dort ebenfalls seine Meldung angebracht. Der Militärattache hatte an seinen Chef, den Admiral Canaris, und Canaris an Hitler berichtet. Seine Meldung aber lautete: Der Jude Clauß erklärt, daß der Jude Alexandrow in Stockholm sei, um auf einen deutschen Unterhändler zu warten. Falls innerhalb von vier Tagen kein deutscher Vertreter erscheine, werde Alexandrow noch London weiterreisen, um dort die endgültige Zusammenarbeit des Kremls mit den Westmächten in Gang zu bringen.

    Hitler hatte auf diese Meldung mit einem Wutanfall reagiert und befohlen, daß alle, die mit »dieser dreisten jüdischen Provokation« dienstlich zu tun gehabt hätten, schärfstens zur Verantwortung zu ziehen seien. In dem entstehenden Telegrammwechselzwischen Berlin und dem Stockholmer Militärattache wurde Berlin am Vormittag meines Flugtages mitgeteilt, daß ich eben nach Hause unterwegs sei und über die Angelegenheit authentische Auskunft erteilen könne.
    So war meine Inhaftierung erfolgt. (Zitat Ende)

  6. #426
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    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Du (vorheriger Diskutant) hängst Dich an ein paar Wörter auf, weißt nicht was sie bedeuten und meinst, mit ein paar Buchstaben die sachlichen Einwände aus dem Feld schlagen zu können.
    So diskutieren Dogmatiker und Propagandisten, aber keine Menschen, die an Wahrheitsfindung interessiert sind.
    Danke für diese klare Feststellung.
    Aber wie diskutiert man mit Propagandisten? Die werden gleich sauer, wenn man ihnen Fakten und Quellen vorlegt und man daraus andere Schlüsse zieht. Die britischen Akten, besonders zum Heß-Fall, sind ja auf unendliche Zeit gesperrt. Warum wohl? So können für die britischen Politikziele nur Spekulationen die Geschichtsforschung ersetzen.

  7. #427
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    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    1.) Die Planungen „Seelöwe“ (Landung in England) und „Felix“ (Gibraltarwegnahme) waren nur Ablenkungsmanöver, um die Vorbereitungen von „Barbarossa“ zu tarnen und Stalin nicht mißtrauisch werden zu lassen.
    Zwischen den Weisungen 16 ("Seelöwe") und 21 ("Barbarossa") waren nur wenige Monate auseinander.

    Und dazwischen Hitlers Versuch mit dem Vereinigten Königreich und dem Empire "Frieden zu machen" (wie er wohl zu sagen pflegte).

    Günther W. Gellermann: Geheime Wege zum Frieden mit England. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1995, ISBN 3-7637-5947-6, S. 27–39.

    Die bösen Briten forderten als Grundlage für einen Frieden die Räumung der besetzten Länder Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Polen. DAS war für den böhmischen Gefreiten natürlich unannehmbar.

    Dieser chronologische Ablauf läßt tief blicken: Den ursprünglich guten aber zugegebenermaßen ambitionierten Plan "Seelöwe" regelrecht zerreden, bis er kaum noch Sinn macht. Dann durch die Luftwaffe und Marine feststellen lassen, daß er in dieser Form tatsächlich nicht durchführbar ist, dann ein Friedensangebot, dann die Ablehnung und schließlich der Angriff auf die Sowjetunion. Hitler war schon ein ganz Großer.......

    Wie sagte General Kurt Student (der als Befehlshaber der ersten Luftlandwelle in der Nähe von Eastbourne abspringen sollte): "Ich glaube, der Führer will gar nicht nach England". Der angesprochene Göring zuckte daraufhin nur mit den Schultern.

  8. #428
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    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Die bösen Briten forderten als Grundlage für einen Frieden die Räumung der besetzten Länder Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Polen. DAS war für den böhmischen Gefreiten natürlich unannehmbar.
    Das ist mir im Moment neu. Wann und wo hätten die Briten die Räumung von Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Polen gefordert, wann hätte Hitler das mit welcher Begründung abgelehnt? Hitler hat das nämlich angeboten, alle besetzten Gebiete zu räumen und sogar Schadenseratz zu leisten, (Fritz Hesse). In seiner Reichstagsrede vom Oktober 1939 (?) schlug er sogar vor, den polnischen Staat wieder zu errichten, sofern sich dieser friedensgefährdender und deutschfeindlicher Aktivitäten enthalte.

    Die Briten wollten sogar Norwegen überfallen, wo ihnen die Wehrmacht nur um Studen zuvorgekommen ist.

  9. #429
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Das ist mir im Moment neu. Wann und wo hätten die Briten die Räumung von Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Polen gefordert, wann hätte Hitler das mit welcher Begründung abgelehnt?
    Die Briten wollten sogar Norwegen überfallen, wo ihnen die Wehrmacht nur um Studen zuvorgekommen ist.
    Umgekehrt: Heß hat angeboten und die Briten haben abgelehnt. Habe ich mal irgendwo gelesen:

    »Der Antikommunist Rudolf Heß, im kolonialbritischen Alexandrien geboren, Freikorpskämpfer bei der Niederschlagung der Münchner Räteherrschaft, Englandfreund und – laut „Mein Kampf“, an dem er mit Prof. Haushofer mitgeschrieben hatte – für ein Bündnis mit England, wollte den Krieg gegen die Sowjetunion, aber keinen Zweifrontenkrieg mit England im Rücken. Daher sein Versuch, sofortiger Friedensschluß oder Neutralität Englands im geplanten Ostfeldzug garantiert zu bekommen.

    Diese Heß-Mission war dem sowjetischen Geheimdienst nicht verborgen geblieben und so konnte Paul Merker, seit 1935 Mitglied des ZK und des Politbüros der KPD, in seinem im mexikanischen Exil 1944/45 geschriebenen Buch »Deutschland - Sein oder Nichtsein?« mitteilen:
    Ivone Kirkpatrick, früher Sekretär der Englischen Botschaft in Berlin, war beauftragt, die Vorschläge, die Hess zu machen hatte, der englischen Regierung zu übermitteln, und Hess war noch immer, trotz Abwesenheit Hamiltons, überzeugt, daß er mit dessen Beauftragten verhandelte. Hess trat Kirkpatrick gegenüber als Sieger auf und brachte zum Ausdruck, daß England den Krieg verloren habe. Er spielte deshalb auch den Großzügigen. Seine wichtigsten Vorschläge waren: Räumung Frankreichs mit Ausnahme von Elsaß und Lothringen; Deutschland erhält Luxemburg. Es räumt jedoch Holland, Belgien, Norwegen und Dänemark, Jugoslawien und Griechenland. Deutschland vermittelt zwischen England und Italien. England erklärt als Gegenleistung seine Neutralität im Kampfe Deutschlands gegen Rußland.
    Zur Begründung dieser Vorschläge hob Hess besonders die Wichtigkeit der Mission Hitlers hervor: »Er rettet die Menschheit vor dem Bolschewismus«. England und Frankreich aber müßten zum Arsenal des Kapitalismus gegen den »asiatischen Kommunismus« werden. Deutschland würde die volle Produktion der englischen Kriegsindustrie kaufen, bis England zur normalen Friedensproduktion zurückgekehrt sei. Zwei Tage lang erläuterte Hess seine Vorschläge. Er wies darauf hin, dass Hitler die Gegenvorschläge Englands erwarte und bereit sei, den »sinnlosen Krieg mit einer Schwester-Nation« zu beenden, um freie Hand für die Abrechnung mit dem Bolschewismus zu erhalten.

    Hitlers Plan wurde dem Präsidenten Roosevelt übermittelt. Dieser stimmte mit Churchill überein, daß die Vorschläge abgelehnt werden müßten.
    London und Washington machten der Sowjetregierung nun eine vertrauliche Mitteilung über Hitlers Pläne, wie sie aus den Vorschlägen von Hess ersichtlich wurden. Hess wurde von diesem Beschluß nicht benachrichtigt. Man ließ ihn immer noch in dem Glauben, über die Annahme seiner Vorschläge zu verhandeln. Als sein Fuß geheilt war, wurde er im Flugzeug nach London gebracht, wo er mit Lord Beaverbrook und Alfred Duff Cooper und anderen verhandelte. Churchill lehnte es ab, ihn zu empfangen. Nachdem Hess alles gesagt hatte, was zu sagen war, wurde ihm mitgeteilt, daß seine Vorschläge abgelehnt seien. Jetzt erfuhr er auch, daß der Geheimdienst die ganzen Verhandlungen mit ihm geführt und daß Hamilton von seinem Flug erst erfahren hatte, als er in der Presse bekannt gegeben wurde.
    Hess verlangte, nach Deutschland zurückzukehren, da er als Friedensgesandter nach England gekommen sei und das Recht auf freien Rückflug habe. Die englische Regierung teilte ihm mit: Er habe die Reise als Delegierter einer Gruppe von Privatpersonen angetreten und müsse deshalb als Kriegsgefangener betrachtet werden. Hess stürzte nun in eine tiefe Depressionsstimmung, der »gute Kenner des englischen Geistes« verstand auf einmal diese englische Antwort und die Welt nicht mehr.
    Das Scheitern der Mission Hess' in England wurde folgenschwer für Hitlers politische und militärische Pläne. Der Kompromiß-Frieden mit England war gescheitert, aber auch die Kriegsvorbereitungen gegen die Sowjetunion konnten von ihm bei der ganzen Lage der Dinge nicht mehr gestoppt werden. Hitler, der bald einsehen mußte, daß die Mission von Hess gescheitert war, versuchte, die Welt über deren Hintergründe zu täuschen. Er ließ Hess als Deserteur und Verräter und schließlich als Wahnsinnigen verleumden."
    Die Vorbereitungen zum Kampf gegen die Sowjetunion und Heß’ Säbelrasseln, um England, nach dessen Niederlage bei Dünkirchen, an den Verhandlungstisch zu bringen, hatte auch die amerikanische „Current Biography“ von 1941 (Wilson Comp. N. Y.) bemerkt und verriet:
    On numerous official occasions he appeared for Hitler and took over some of his Business and receptions; and at the Moscow treason trial of January 1937 he was named as the German official who collaborated with Trotsky for the overthrow of the Soviet Union.
    And it was Hess, his second choice, who on February 9, 1941 delivered the Breslau Speech in which he boasted that “the largest war machine of all times is ready for a decisive battle,” and promised that what the English had felt until then was nothing more than “a foretaste” of what they would experience in the future.
    Die Engländer mußten ablehnen, weil die geheimen Planer, die in Jahrhunderten denken, schon das Drehbuch wieder umgeschrieben hatten. (Darum sind die Heß-Akten solange gesperrt)

  10. #430
    GESPERRT
    Registriert seit
    09.09.2011
    Beiträge
    11.058

    Standard AW: Heiliges England - Das wahre Wesen Englands

    Hier ist das komplette Video zu Heiliges England.Dauert über 1 Stunde aber es lohnt sich wirklich.Die Rede ist von 1940 aber das gesagte lässt sich 1 zu 1 auf 2012 übernehmen.

    Es ist erstaunlich,die Ereignisse der 1920er Jahre und 2012,sind ein und die selben,hier in Europa und überall da wo sich England und Amerika breit machen.Während sich England und Amerika aufrüsten,soll Deutschland abgerüstet werden.Damals nach dem Versailler Vertrag und heute,in dem die Bundeswehr aufgelöst wurde.

    Wer die Wahrhheit sehen will,muss dieses Video schauen.Unbestreitbare Fakten.


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