Die Mehrzahl der illegal nach Griechenland Eingewanderten zieht dann in andere EU-Länder weiter, bevorzugt in wohlhabendere Staaten wie Deutschland, Frankreich oder Schweden. Die sieben betroffenen Länder nehmen nach eigenen Angaben inzwischen 75 Prozent der so Eingereisten auf. Nach europäischem Recht müssten die Zuwanderer aber in dem Land bleiben und einen Antrag auf Asyl oder auf Aufenthalt stellen, in dem sie zum ersten Mal EU-Boden betreten, also etwa in Griechenland oder in Italien, wo meist jene ankommen, die den Weg über das Mittelmeer suchen.Reiche Länder wollen bessere Sicherung der EU-Grenzen
Brüssel - Angesichts einer wachsenden illegalen Zuwanderung drängen sieben besonders stark betroffene EU-Länder auf striktere Gegenmaßnahmen. Die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, der Niederlande, Großbritanniens, Belgiens, Schwedens und Österreichs forderten am Donnerstag einen EU-Fahrplan für eine 'einheitliche Antwort auf den Zuwanderungsdruck'. Besonders kritisiert wurde Griechenland, weil es seine Grenze zur Türkei immer noch nicht ausreichend sichere. Neben dem Mittelmeer ist diese Grenze inzwischen der wichtigste Weg für illegale Zuwanderung in die EU. Bei einer Pressekonferenz mit ihrem deutschen Kollegen Hans-Peter Friedrich (CSU) klagte die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die griechische Grenze sei 'offen wie ein Scheunentor'.