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Chronos
Ich antworte mal auf die an Bergischer Löwe gestellte Frage (ich hoffe, dass er dagegen keine Einwände hat).
Ob ein Land lagweilig ist oder nicht, hängt primär von den Erwartungen ab, die man an das Land stellt.
Südkorea ist landschaftlich sehr reizvoll. Es gibt Berge, die zum Wandern einladen, gepflegte Kulturlandschaften mit Reisfeldern, es wird viel Kohlgemüse angebaut, es gibt viele Fabriken und Werkstätten und noch pittoreske Dörfer.
Aaaber: Wenn man keine Koreaner kennt, die einem das Land zeigen, sieht es schlecht aus. Man kann keine Verkehrszeichen verstehen, die Sprache ist recht schwierig und ohne Führung ist man aufgeschmissen.
In Seoul gibt es natürlich ein brummendes Nachtleben mit vielen Diskos, Kneipen, Bars und allem Ringelpietz mit Anfassen, aber das dürfte eine Reise dahin nicht lohnen.
Man kann (oder besser: konnte - mittlerweile sind die Preise auch kräftig gestiegen) in der Altstadt von Seoul sehr gut shoppen. Lederartikel, verschiedene Markenkopien usw. sind dort sehr günstig zu haben.
Bleiben nur die Museen und nationalen Denkmäler, die über die lange, traditionsreiche koreanische Geschichte informieren.
Das Klima schwankt zwischen sehr heissen Sommern (etwa wie Mittel- bzw. Süditalien) und ziemlich strengen Wintern mit Schnee und oft Temperaturen im Minusbereich.
Das Essen ist ein Fall für sich. Üblicherweise sitzt man an einem Tisch mit einem eingelassenen Grill in der Mitte und man bestellt Fleischstücke in Portionen, die dann zusammen mit vielen kleinen Schälchen mit Sprossen, eingelegten Gemüsen, Knoblauchscheiben (oh, die Koreaner sind übrigens die Weltmeister im Knoblauchessen; ganz Korea stinkt nach Knoblauch....) sowie dem Nationalgericht, dem Kimchi, der meistens ziemlich gut scharf gewürzt ist, serviert werden.
Kimchi ist in Korea eine Lebensauffassung und es geht das Gerücht, dass jeder Familienclan sein ganz eigenes, von den Urahnen überliefertes Kimchi-Rezept habe.
Sehr gut geeignet für einen Badeurlaub ist Pusan im Süden; dort wimmelt es allerdings von Japanern.
Das hat aber den Vorteil, dass man in Pusan und Umgebung die besten frischen Fische und Meeresfrüchte bekommt und hervorragendes japanisches Sashimi, Sushi, Teppanyaki, Tempura, Shabu-Scabu usw. essen kann.
Bliebe noch die Insel Cheju zu erwähnen. Cheju Island ist die traditionelle koreanische Hochzeitsinsel und jeder Koreaner, der etwas aufsich hält, heiraten auf Cheju in der klassischen koreanischen Tracht und verbringt ein paar Honeymoon-Tage auf Cheju.
Aber einen mehrwöchigen Urlaub in Korea? Wird bestimmt ziemlich langweilig. Dann lieber nach Südostasien (Singapur, Thailand, Vietnam, Malaysia, Kalimantan, Indonesien usw.).
Dort ist es viel abwechslungsreicher und auch das Klima macht mehr Spaß am Meer.