Umfrageergebnis anzeigen: Was ist für dich die Juche-Ideologie?

Teilnehmer
17. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Eine sozialistische Universaltheorie mit Modellcharakter.

    2 11,76%
  • Ein hohles Gedankenkonstrukt, das Nordkorea in die Sackgasse geführt hat.

    13 76,47%
  • Kann ich nicht beurteilen.

    2 11,76%
Thema geschlossen
Seite 2 von 434 ErsteErste 1 2 3 4 5 6 12 52 102 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 11 bis 20 von 4335

Thema: Fantastisches Nordkorea!

  1. #11
    Chlorophyllmarxist Benutzerbild von mettwurst
    Registriert seit
    16.06.2004
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    735

    Standard Gefährliche Gratwanderung

    In Anbetracht der besonderen Umstände im geteilten Korea, auf die ich im Folgenden detailliert eingehen möchte, glaube ich mit Fug und Recht behaupten zu können, dass die Lösung der gravierenden Probleme in der DVR Korea weder mit der vom User Konfuzius_sagt vorgeschlagenen 'Perestrojka' innerhalb der PdAK möglich ist und schon gar nicht mit der vom User Kaiser ins Spiel gebrachten abenteuerlichen Annektion der Republik Korea durch die DVR Korea mit Unterstützung der VR China. Abgesehen von der Tatsache, dass das Regime in Beijing nicht das geringste Interesse an einem Waffengang gegen einen seiner wichtigsten Handelspartner wie Südkorea haben kann, würde die VR China sich unweigerlich auf einen militärischen Konflikt mit den USA einlassen, der unabsehbare negative Folgen für die Region und die ganze Welt hätte. Bei allem Respekt, aber ich halte die politische Führung in Beijing für weitsichtig genug, sich nicht auf ein solches Va-Banque-Spiel einzulassen, das ausser Tod und Verwüstung nichts einbringen würde.

    Aber nun zu den von mir im Vorfelde erwähnten besonderen Umständen auf der Koreanischen Halbinsel. Seit 1945 ist Korea entlang des 38. Breitengrades geteilt und insbesondere in Deutschland glauben viele Menschen aufgrund der eigenen geschichtlichen Erfahrungen mit der Teilung ihres Landes fälschlicherweise, die Situation, in der sich Korea noch heute befindet, besser beurteilen zu können als andere. Das halte ich jedoch für eine falsche Vorstellung von der Wahrheit, denn die Teilung Koreas ist um vieles radikaler als sie es in Deutschland jemals war. Ich möchte das anhand einiger Beispiele verdeutlichen.

    1. Personenverkehr
    Zwischen der BRD und West-Berlin einerseits und der DDR gab es einen regen Personenverkehr. Zwar fand dieser vorwiegend in Form von Besuchen von Bürger/inne/n der BRD und West-Berlins in der DDR statt, aber dennoch bestand selbst für Bürger/innen der DDR die Möglichkeit, in die BRD zu reisen auch wenn dafür im Vorfelde hohe bürokratische Hürden zu überwinden waren und die erforderlichen Genehmigungen nicht immer erteilt wurden. Fakt ist jedenfalls, dass die Menschen aus West- und Ostdeutschland in Kontakt treten und sich austauschen konnten. Notfalls halt beim Sommerurlaub am Balaton (Plattensee) in Ungarn. Hingegen gibt es zwischen der DVR Korea und der Republik Korea prinzipiell keinerlei Personenverkehr. Prinzipiell sage ich deshalb, weil seit einigen Jahren für Bürger/innen der Republik Korea die Möglichkeit besteht, das Kumgang-Gebirge in der DVR Korea zubesuchen. Hierbei wird allerdings seitens der nordkoreanischen Behörden penibelst darauf geachtet, dass es zu keinerlei Kontakten mit der einheimischen Bevölkerung kommt. Da es abgesehen von der Nomenklatura den normalen Bürger/innen der DVR Korea nicht gestattet ist ins Ausland zu reisen, besteht auch keine legale Möglichkeit, dass sich Nord- und Südkoreaner/innen in Drittländern treffen.

    2. Post- und Fernmeldewesen
    Bürger/innen der BRD, West-Berlins und der DDR hatten die Möglichkeit sich gegenseitig Briefe bzw. Pakte zu schicken und miteinander telephonisch in Kontakt zu treten (auch wenn gelegentlich das MfS mitlauschte). Zwischen der DVR Korea und der Republik Korea existiert hingegen keinerlei Postverkehr und Telephonverbindung.

    3. Elektronische Massenmedien
    Selbst wenn man berücksichtigt, dass in den elektronischen Massenmedien der DDR eine tendeziöse Berichterstattung aus der Sicht des SED-Regimes betrieben wurde, so fand doch auch eine umfassende Information über das Weltgeschehen statt. Darüberhinaus hatten die Bürger/innen der DDR, vom sogenannten 'Tal der Unwissenden' im Raum Dresden einmal abgesehen, wo der Empfang von Westfernsehen nicht möglich war, die Alternative, sich über über westdeutsche Fernseh- und Rundfunksender zu informieren. Man kann also ohne Übertreibung behaupten, dass die Menschen in DDR über das aktuelle Weltgeschehen im Bilde waren. In Korea ist die Situation eine völlig andere. Während in der Republik Korea eine vielfältige Medienlandschaft unter den Bedingungen der Presse- und Meinungsfreiheit gedeiht und der Durchdringungsgrad der Gesellschaft mit Internetanschlüssen selbst jenen in der BRD übertrifft, sind die Medien in der DVR Korea gleichgeschaltet und fungieren lediglich als ideologische Waffe der PdAK gemäss der Juche-Ideologie um die Bevölkerung mit Propaganda zu berieseln. Wer sich ein Bild von der nordkoreanischen Berichterstattung machen möchte, dem empfehle ich wärmstens die englischsprachige Online-Ausgabe der Korean Central News Agency (KCNA) unter [Links nur für registrierte Nutzer], die in Japan gehostet wird. Nachrichten über das aktuelle Weltgeschehen spielen in den Medien der DVR Korea übrigens so gut wie gar keine Rolle. Fernsehgeräte und Rundfunkempfänger in der DVR Korea sind zudem angeblich so konstruiert, dass damit nur nordkoreanische Sender empfangen werden können. Zur Verdeutlichung der Situation im Bereich der Kommunikation möchte ich an dieser Stelle noch einiges Zahlenmaterial anfügen (Quelle: dtv Jahrbuch 2004, München 2003, S. 253 und S. 255).

    In der DVR Korea kommen auf 1.000 Einwohner/innen:
    - 154 Rundfunkempfänger
    - 59 Fernsehgeräte
    - 46,4 Telephonanschlüsse
    - 0 (sic!) Internetanschlüsse

    In der Republik Korea kommen auf 1.000 Einwohner/innen:
    - 1.034 Rundfunkempfänger
    - 363 Fernsehgeräte
    - 608,4 Telephonanschlüsse
    - 510,7 Internetanschlüsse

    Anm.: Nun mag der User Genosse Ulbricht vielleicht behaupten, dass es genau anders herum wäre, aber darauf, um mal polemisch zu werden, backe ich mir ein Ei! Apropos Genosse Ulbricht, wo steckt der eigentlich? Jedenfalls hat er sich bisher noch nicht zu meinen nordkoreakritischen Beiträgen geäussert. Na ja, vielleicht hat der ja endlich um politisches Asyl in der DVR Korea angesucht und bereut es schon

    Zusammenfassend muss man also sagen, dass die Bürger/innen der DVR Korea durch die extreme Form der Abschottung des Landes nach Aussen wohl nur über einen äusserst geringen bis gar keinen Kenntnisstand über die Situation in der Welt ausserhalb der DVR Korea verfügen. Manchmal bezweifele ich, ob die Menschen in Nordkorea überhaupt wissen, dass 1969 der erste Mensch auf dem Mond war (das mag übertrieben sein). Welche Konsequenzen hat nun also diese schon seit über fünfzig Jahren andauernde totale Abschottung der Bürger/innen Nordkoreas von äusseren Einflüssen für die weitere Entwicklung der DVR Korea?

    Ich glaube, dass all jene, die sich ernsthaft mit der Problematik in der DVR Korea auseinandersetzen, sich prinzipiell darin einig sind, dass sich das Regime in P'yongyang öffnen muss um sich Zugang zu jenen Dingen zu verschaffen, die es zur Sanierung seiner verrotteten Volkswirtschaft dringend benötigt, also Kapital, moderne Technologien und ausländische Investitionen. Zwar hat es den Anschein, dass der 'Geliebte Führer' Kim Jong-Il diese Tatsache langsam begriffen hat, aber das ganze hat für ihn natürlich einen ganz erheblichen Haken, denn er muss im Interesse des eigenen Machterhalts alles daran setzen um zu verhindern, dass fremdes Gedankengut in seine Bastion der Juche-Ideologie einsickert und die Bevölkerung mit dem Virus von Kapitalismus und Freiheit infiziert wird. Ein wahrhaft schwieriges Unterfangen, denn man kann schwer abschätzen, wie ein Volk reagiert, dass sich plötzlich der Tatsache bewusst wird, dass es über fünfzig Jahre auf das übelste belogen und betrogen wurde. Ein gewaltsamer Regimewechsel bei dem viel Blut vergossen und Rache geübt wird, wäre aus meiner Sicht eine denkbare Folge.

    Derzeit wird von südkoreanischen Firmen in der Nähe der nordkoreanischen Stadt Kaesong, die nahe der DMZ gelegen ist, ein Industriepark errichtet, sprich eine Sonderwirtschaftszone, in der in naher Zukunft nordkoreanische Arbeiter/innen Produkte für den südkoreanischen Markt produzieren werden und das zu Löhnen, die nur einen Bruchteil jener in der Republik Korea betragen. Für jeden orthodoxen Marxisten-Leninisten muss das eine bittere Pille sein, denn das bedeutet in letzter Konsequenz, dass das Regime in P'yongyang kapitalistische Ausbeutung im eigenen Land zulässt. Wie aber will sie diesen Kurswechsel ohne Gesichtsverlust verkaufen?

    In der im Nordwesten, direkt an der Grenze zur VR China gelegenen Stadt Sinuiju war ebenfalls eine Sonderwirtschaftszone, unter anderem mit Casinos für die für ihre Spielsucht bekannten Chinesen, geplant. Im Rahmen dieses Projekts sollte die Bevölkerung der gesamten Stadt im grossen Stil umgesiedelt werden und durch absolut loyale und linientreue Bürger/innen, die resisdent gegenüber den Verlockungen der westlichen Dekadenz sein sollen, ersetzt und die gesamte Stadt hermetisch vom Rest der DVR Korea abgeriegelt werden. Dieses Projekt eines nordkoreanischen Las Vegas scheiterte letztlich aber daran, dass der Investor, ein schwerreicher Chinese mit niederländischem und nordkoreanischem Pass, dem beste Beziehungen zu Kim Jong-Il nachgesagt wurden, wegen Steuerhinterziehungung in der VR China vor Gericht gestellt wurde.

    Das zeigt nur allzu deutlich, dass das Regime in P'yongyang einzig und allein darauf bedacht ist, die für seinen eigenen Machterhalt vorteihaften Aspekte, also devisenbringende Produktionsstätten oder Spielcasionos zuzulassen, aber gleichzeitig nicht bereit ist sein Machtmonopol aus der Hand zu geben bzw. den ideologischen Überbau zurückzustutzen, denn die eigenen Untertanen könnten ja sonst auf 'dumme Gedanken' kommen. Eine gefährliche Gratwanderung wie ich meine, denn über kurz oder lang könnten diese Sonderwirtschaftschaftszonen doch dazu beitragen, das Regime der PdAK schrittweise zu schwächen oder gar ganz zu Fall zu bringen. Dass man dabei nach rumänischen Muster wie beim Sturz von Nicolae Ceausecu vorgeht, ist nicht ausgeschlossen.

    Es stellt sich mir also die Frage, ob der jetzt eingeschlagene Weg in der DVR Korea mit ersten zaghaften marktwirtschaftlichen Mechanismen im Agrarsektor einerseits und Sonderwirtschaftszonen andererseits eher in Richtung eines langwierigen Reformprozesses führt, wie er in den letzten 25 Jahren in der VR China verfolgt wurde, also bei Beibehaltung eines autoritären Regimes mit Einparteiendiktatur oder ob es als Folge von Reformen zur Implosion der DVR Korea kommt. Letzteres ist vor dem Hintergrund der Erfahrungen die im Rahmen der Vereinigung von BRD und DDR gemacht wurden, sicherlich nicht im Interesse der Republik Korea, da eine plötzliche Wiedervereinigung im dem Norden Südkorea angesichts des wesentlich ungünstigeren Bevölkerungsverhältnisses und des bei weitem grösseren Wohlstandsgefälles völlig überfordern würde. Zum Vergleich einige Zahlen, die diese Problematik verdeutlichen sollen.

    Bundesrepublik Deutschland (inkl. West-Berlin) [1]:
    - Bevölkerung: 62.200.000 (1989)
    - BSP: $1.131.265.000.000 (1988)
    - BSP je Einw.: $18.530 (1988)

    Deutsche Demokratische Republik [1]:
    - Bevölkerung: 16.434.000 (1989)
    - BSP: ca. $190.000.000.000 (1986)
    - BSP je Einw.: $9.361 (1988)

    Republik Korea [2]:
    - Bevölkerung: 47.645.000
    - BSP: $447.700.000.000
    - BSP je Einw.: $9.400

    Demokratische Volksrepublik Korea [2]:
    - Bevölkerung: 22.384.000
    - BSP: $16.800.000.000
    - BSP je Einw.: $757

    Ein plötzlicher Zusammenbruch wäre aber nicht nur eine kaum zu meisternde Herausforderung für die Republik Korea sondern hätte sicherlich auch weitreichende Folgen für die Nachbarregionen. Vor allem die VR China, wo sich Schätzungen zufolge schon heute ca. 300.000 illegale Wirtschaftsflüchtlinge aus der DVR Korea aufhalten sollen, aber auch Japan sähen sich wahrscheinlich einer nicht unbeträchtlichen Zahl von Nordkoreaner/inne/n ausgesetzt, die duch Flucht in diese Länder ihrem Elend zu entfliehen trachten. Da ich nicht glaube, dass ein plötzlicher Kollaps Nordkoreas mit all seinen unabsehbaren Folgen für die Region im Interesse der anliegenden Staaten ist, halte ich daher einen langsamen Reformprozess in der DVR Korea nach chinesischem Muster mit Unterstützung Südkoreas, der USA, Japans, Chinas und der Europäischen Union für wahrscheinlicher. Aber das ist natürlich nichts als reine Spekualtion und die Zukunft könnte zeigen, dass ich mich entschieden geirrt habe. Mich würde interessieren, wie ihr die aktuelle Lage und weitere Entwicklung in der DVR Korea einschätzt.

    Bevor ich endlich mal zum Schluss komme (wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, fällt es mir ein wenig schwer mich kurz zu fassen), wollte ich noch darauf hinweisen, dass das Goethe-Institut kürzlich einen Lesesaal in P'yongyang eröffnet hat, zu dem alle Bürger/innen der DVR Korea angeblich freien Zutritt haben sollen. Eine kleine Sensation: Denn dieser Lesesaal ist die erste westliche Kultureinrichtung auf nordkoreanischem Boden überhaupt! Weitere Einzelheiten könnt ihr in der Online-Ausgabe von DER SPIEGEL unter [Links nur für registrierte Nutzer] nachlesen.

    So, jetzt aber endlich mal Schluss! Es ist mittlerweile schon fast 05:30 Uhr und eigentlich kann ich mir das Schlafengehen jetzt gleich sparen.

    Mit übernächtigten Grüssen

    Quellen
    [1] Fischer Weltalmanach 1991, Frankfurt a.M. 1990, S. 152 und S. 252
    [2] dtv Jahrbuch 2004, München 2003, S. 252 und S. 255-256

  2. #12
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
    Registriert seit
    20.05.2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7.499

    Standard

    Zitat Zitat von mettwurst
    In Anbetracht der besonderen Umstände im geteilten Korea, auf die ich im Folgenden detailliert eingehen möchte, glaube ich mit Fug und Recht behaupten zu können, dass die Lösung der gravierenden Probleme in der DVR Korea weder mit der vom User Konfuzius_sagt vorgeschlagenen 'Perestrojka' innerhalb der PdAK möglich ist
    Wohin brachte denn Glasnost und Perestrojka die UDSSR? Ja, in den Abfalleimer der Geschichte. Und Nordkorea verfügt über wesentlich weniger Ressourcen als es die UDSST tat. Keine berauschende Alternative.

    Ein kommunistischer Staat gibt sich damit also zwangsläufig selbst auf.

    Zitat Zitat von mettwurst
    und schon gar nicht mit der vom User Kaiser ins Spiel gebrachten abenteuerlichen Annektion der Republik Korea durch die DVR Korea mit Unterstützung der VR China. Abgesehen von der Tatsache, dass das Regime in Beijing nicht das geringste Interesse an einem Waffengang gegen einen seiner wichtigsten Handelspartner wie Südkorea haben kann, würde die VR China sich unweigerlich auf einen militärischen Konflikt mit den USA einlassen, der unabsehbare negative Folgen für die Region und die ganze Welt hätte. Bei allem Respekt, aber ich halte die politische Führung in Beijing für weitsichtig genug, sich nicht auf ein solches Va-Banque-Spiel einzulassen, das ausser Tod und Verwüstung nichts einbringen würde.
    Die Auseinandersetzung zwischen der USA und China um die Hegemonie in Ostasien wird eines Tages ohnehin kommen wie die historische zwischen den USA und Japan. Diese Zeit hat Nordkorea aber nicht.

    Nordkorea ist konventionell den südkoreanischen Einheiten und den dortigen US-Truppen weit überlegen. Zudem besitzt es Atomwaffen + weitreichende Trägersysteme. Es muß sich auch nicht explizit um China kümmern, denn es wird im Falle eines gewollten oder ungewollten Krieges ohnehin zwangsläufig an Nordkoreas Seite stehen wird, da es unter keinen Umständen ein vereintes US-dominiertes Korea will in dem US-Truppen Aufstellung an der chinesischen Grenze nehmen. Die USA hat im Irak gezeigt wie schwer es ihr doch fällt ausreichend Männer für den Kriegseinsatz bereitzustellen wie das Geld dafür aufzubringen. Die USA ist schon überfordert den Irak zu befrieden, aber einen ausgedehnten Landkrieg gegen die nordkoreanische Armee mit einer Stärke von fast einer Million sehr gut ausgerüsteten Männern zu führen?

    Nordkorea hat allen Grund das Vabanque-Spiel zu wagen.

    Säße ich als Kommunist im dortigen Parteikader würde ich lieber heute als morgen Krieg führen.

    Doch zum Glück für Südkorea bin ich ein deutscher Natonalist.
    Siegen heißt Leben

  3. #13
    Chlorophyllmarxist Benutzerbild von mettwurst
    Registriert seit
    16.06.2004
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    735

    Standard Glasnost und Perestrojka

    Servus Kaiser,

    deine Behauptung, dass Glasnost und Perestrojka die UdSSR auf den Müllhaufen der Geschichte befördert haben, teile ich nicht. Dem oberflächlichen Betrachter des Geschehens in der UdSSR ab 1985 mag es vielleicht so erscheinen, dass Mihajl S. Gorbačëv die Sowjetunion mit seinen neuen Ideen zu Grunde gerichtet hat, aber das halte ich für einen groben Irrtum. Die Ursachen für das Scheitern der UdSSR leigen doch viel tiefer in der Vergangenheit.

    Meiner Meinung nach muss man sich daher zu erst einmal damit befassen, mit welchem Anspruch die UdSSR angetreten war und wieviele ihrer Versprechungen sie einlösen konnte. Zu den angestrebeten Zielen gehörte eine neue Gesellschaftsform, in der die Menschen frei von Ausbeutung und materieller Not leben können. Ich glaube, dass es keiner besonderen geistigen Fähigkeiten bedarf um zu erkennen, dass dieses Vorhaben komplett gescheitert ist. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen breiter Schichten der sowjetischen Bevölkerung waren bescheiden bis erbärmlich und das nicht erst seit 1985. Zudem wurde in der UdSSR eine grossrussische Nationalitätenpolitik betrieben. Entgegen allen in der Verfassung der UdSSR garantierten Rechte der ca. 140 verschiedenen Nationalitäten auf Autonomie, Schulunterricht in ihrer Muttersprache etc. wurde defacto eine brutale Russifizierung betrieben. In die Wege geleitet hatte diese Politik ausgerechnet der aus Georgien stammende Jossif W. Stalin. Die Liste der verfehlten Ziele der UdSSR liesse sich natürlich noch fortsetzen, aber ich will versuchen, mich heute doch ein bisschen kürzer zu fassen und werde es dabei belassen.

    Das Erbe von Stalins Terror und grossrussischem Chauvinismus in Kombination mit der bleiernen Stagnation während der Regentschaft von Leonid Brežnev sind meines Erachtens die Hauptursachen für den Untergang der UdSSR. Die obersten Genossen in Moskau waren trotz über siebzigjähriger Herrschaft halt nicht in der Lage, den Menschen in der UdSSR ein Leben in Freiheit und Wohlstand zu bieten und als Mihajl S. Gorbačëv im Frühjahr 1985 in den Kreml berufen wurde, war es bereits bereits zu spät das Ruder herumzureissen. Glasnost und Perestrojka waren also lediglich der verzweifelte Versuch, ein im Prinzip komplett verrottetes System zu retten. Nicht Mihajl S. Gorbačëv war der Totengräber der UdSSR, als den die Stalinisten ihn immer hinstellen, das waren seine (post)stalinistischen Vorgänger (vielleicht mit Ausnahme von Nikita Hruščëv). Mihajl S. Gorbačëv war lediglich der Konkursmasseverwalter einer abgewirtschafteten Supermacht, der durch Glasnost und Perestrojka dafür sorgte, dass die UdSSR in einigermassen geordenten Bahnen und ohne allzu viel Blutvergiessen von der politischen Weltbühne abtreten konnte.

    Abschliessend möchte ich noch festhalten, dass ich überaus froh bin, dass du nicht an den Schalthebeln der Macht in P'yongyang (oder anderswo) sitzt, denn deine nationalistisch-bellizistische Einstellung halte ich für überaus gefährlich. Ich muss auch noch einmal mit Nachdruck darauf hinweisen, dass eine zahlenmässig starke Armee, wie sie die DVR Korea derzeit unterhält noch lange kein Garant dafür ist, dass man aus einen Waffengang gegen die Republik Korea und die USA als strahlender Sieger hervorgeht. Und ausserdem hat die VR China weitaus vitalere Interessen als sich seine wirtschaftlichen Erfolge durch einen Krieg an der Seite der DVR Korea zunichte machen zu lassen. Ich möchte nur daran erinnern, dass die VR China selbst unter Mao Zedong, der gelegentlich zu abenteuerlicher Politik neigte, den Genossen in Nordvietnam nicht militärisch zur Seite stand. Also lassen wir die Kirche doch bitte schön im Dorf.

    Mit antinationalistisch-antimonarchistischen Grüssen

  4. #14
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
    Registriert seit
    20.05.2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7.499

    Standard

    @Mettwurst

    Wir sind uns offenbar nicht einig. Ich für meinen Teil denke, das Nordkorea Südkorea erobern könnte bevor die USA ausreichend Verstärkung schicken können. Mit seinen Atomwaffen könnte es seine Eroberungen absichern. China würde dagegen niemals eine Niederlage Nordkoreas zulassen. Wäre Nordkorea so unwichtig für China wie du meinst, hätte es bereits fallen gelassen. Das Beispiel Nordvietnam ist untauglich, denn beide Mächte waren Konkurrenten. China hat sogar Krieg gegen Vietnam geführt.

    Du meinst die UDSSR ist an den Folgen des Stalinismus zu Grunde gegangen? Da gebe ich dir teilweise recht, aber sie hätte ihr Territorium mit eiserner Faust zusammenhalten können. Sonst wäre sie schon Jahrzehnte früher zusammengefallen.

    Doch der Stalinsmus endete in der UDSSR 1952. In Nordkorea existiert er 1945 bis heute. Du meinst die UDSSR war reformunfähig? Was meinst du wie es Nordkorea geht? Es hat nur die Alternativen zwischen Krieg oder zwangsläufigen Untergang in spätestens 20 Jahren. Was sie wählen bleibt den Genossen überlassen.

    Ich für meinen Teil würde mein Glück eher in der Schlacht versuchen als zuzulassen sang- und klanglos unterzugehen. Die gewaltsame Eingliederung der südkoreanischen Ressourcen ist die einzige Hoffnung des nordkoreanischen Kommunismus.
    Siegen heißt Leben

  5. #15
    Chlorophyllmarxist Benutzerbild von mettwurst
    Registriert seit
    16.06.2004
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    735

    Standard Schutt und Asche

    Hallo Kaiser,

    die VR China hat Nordvietnam während des Vietnam-Krieges zwar nicht militärisch aber durchaus materiell und ideologisch unterstützt. Erst einige Jahre nach dem Ende des Vietnam-Krieges und dem Tode des Vorsitzenden Mao Zedong kam es zwischen der VR China und der SR Vietnam zum Streit um den Grenzverlauf, der 1979 in einigen Grenzgefechten, bei denen auch schwere Artillerie zum Einsatz kam, gipfelte. Einen Krieg im klassischen Sinne würde ich das daher nicht unbedingt nennen. Im übrigen waren die Beziehungen zwischen der VR China und der DVR Korea auch nicht immer die aller besten, denn als sich die DVR Korea 1967 wieder zunehmend der UdSSR annäherte um an Wirtschaftshilfe zu gelangen, wurde Kim Il-Sung auf den Wandzeitungen der sich Mitten in der Kulturrevolution befindlichen VR China als Revisionist defamiert. Die Beziehungen zur VR China verschlechteren sich dramatisch, da diese ausserdem territoriale Forderungen im Grenzgebiet am Paektusan stellte. Im September 1967 leiferten die VR China und die DVR Korea sich sogar ein Grenzgefecht (Quelle: Fischer Länderkunde Ostasien, Frankfurt a.M. 1978, S. 310).

    Mich würde mal interessieren woher du also die Gewissheit nimmst, dass die VR China die DVR Korea militärisch unterstützen würde, falls diese erneut einen Krieg gegen die Republik Korea vom Zaun bricht. Zur Erinnerung, die VR China griff 1950 erst in den Korea-Krieg ein als sich US-amerikanische Truppen bereits gefährlich nahe der chinesischen Grenze näherten und die totale Niederlage der DVR Korea drohte. Im Gegensatz zu heute waren die Beziehungen zwischen den USA und der VR China, um es mal vorsichtig auszudrücken, alles andere als gut und so mag es nicht überraschen, dass die Wiederherstellung der DVR Korea als Pufferstaat zum kapitalistischen Südkorea mit seinen US-Militärstützpunkten für Beijing von vitalem Interesse war. Heute hingegen ist die VR China hauptsächlich daran interessiert, den Status quo auf der koreanischen Halbinsel zu sichern, denn so hält sie einerseits die US-Truppen in Südkorea auf Distanz, kann aber andererseits auch gleichzeitig glänzende Geschäfte mit der Republik Korea abwickeln. Und würde die DVR Korea der VR China tatsächlich so am Herzen liegen, wie du das behauptest, dann könnte sie dem wirtschaftlichen Niedergang und der daraus resultierenden humanitären Katastrophe doch nicht so tatenlos zusehen und müsste die DVR Korea massiv unterstützen. Tut sie aber nicht!

    Also, dass sich die VR China hinter die DVR Korea stellt, wenn diese Südkorea überfallen sollte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn dabei könnte die VR China mehr verlieren als gewinnen. Zudem würde der Reichtum der Republik Korea, den sich Nordkorea gemäss deiner Theorie unter den Nagel reissen soll, doch im Verlaufe der Kampfhandlungen grösstenteils in Schutt und Asche gebombt. Deine Theorie geht also irgendwie nicht auf, habe ich den Eindruck. Ausserdem weist sie einen weiteren erheblichen Mangel auf. Die USA haben in der Republik Korea nämlich Kernwaffen stationiert, welche als Abschreckung gegen den Norden gerichtet sind und deren Existenz als gesichert gilt, was man von den nordkoreanischen Atomwaffen nicht behaupten kann. Vielleicht ist das doch alles nur ein grosser Bluff im Atompoker des Kim Jong-Il um mehr Hilfe für sein marodes Land vom Ausland zu erpressen. Tut mir leid, aber so wie du dir das vorstellst, wird das einfach nicht laufen.

    Abschliessend würde ich gerne von dir wissen, was dich bloss so daran reizt, mit wehenden Fahnen und einem grossen Knall anstatt sang- und klanglos von der Bildfläche zu verschwinden. Seien wir also froh, dass sich die UdSSR mehr oder minder sang- und klanglos von der Weltbühne verabschiedet hat und nicht die Panzer auffahren liess.

    Mit friedlichen Grüssen
    Geändert von mettwurst (24.06.2004 um 01:20 Uhr) Grund: Orthographische Korrektur

  6. #16
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
    Registriert seit
    20.05.2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7.499

    Standard

    Zitat Zitat von mettwurst
    Mich würde mal interessieren woher du also die Gewissheit nimmst, dass die VR China die DVR Korea militärisch unterstützen würde, falls diese erneut einen Krieg gegen die Republik Korea vom Zaun bricht. Zur Erinnerung, die VR China griff 1950 erst in den Korea-Krieg ein als sich US-amerikanische Truppen bereits gefährlich nahe der chinesischen Grenze näherten und die totale Niederlage der DVR Korea drohte.
    Ich gehe nicht davon aus, das China am ersten Tag mitmarschiert. Nein, es würde Nordkorea mit Waffen und Nachschub untersützen wie den Vermittler fungieren. Es würde es direkt eingreifen, wenn Nordkorea am verlieren wäre so wie im Koreakrieg.

    Frag dich selbst was China lieber wäre wenn es vor die wahl gestellt wird. Ein vereingtes kommunistische Nordkorea als Alliierter oder ein vereinigtes SU-Höriges kapitalistisches Korea?

    Zitat Zitat von mettwurst
    Im Gegensatz zu heute waren die Beziehungen zwischen den USA und der VR China, um es mal vorsichtig auszudrücken, alles andere als gut und so mag es nicht überraschen, dass die Wiederherstellung der DVR Korea als Pufferstaat zum kapitalistischen Südkorea mit seinen US-Militärstützpunkten für Beijing von vitalem Interesse war.
    Zwar sind die Beziehungen besser geworden, doch bleiben China und die USA politisch, ideologisch, wirtschaftliche und geostrategisch Feinde in Ostasien. Von allen Länder der Welt kann nur China in Zukunft die USA herausfordern. Das ist beiden Seiten bekannt. China hat damit allen Grund nicht seinen einzigen Verbündeten an die USA zu verlieren.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Heute hingegen ist die VR China hauptsächlich daran interessiert, den Status quo auf der koreanischen Halbinsel zu sichern, denn so hält sie einerseits die US-Truppen in Südkorea auf Distanz, kann aber andererseits auch gleichzeitig glänzende Geschäfte mit der Republik Korea abwickeln.
    Natürlich, die Zeit läuft für China und nicht die USA, daher würden sie gerne solch eine auseinandersetzung um 1-2 Jahrzehnte verschieben. Nordkorea hat diese Zeit aber nicht und China würde seine geostrategische Lage wie sein Ansehen in der Welt verringern, wenn es seinen einzigen Verbündeten an die USA verliert. Im Falle eines Konfliktes mit den USA hätte China auch Gelegenheit mt Taiwan reinen Tisch zu machen. Ein zusätzlicher Grund, weswegen China Nordkorea zwangsläufig indrekt und direkt unterstützen würde.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Und würde die DVR Korea der VR China tatsächlich so am Herzen liegen, wie du das behauptest, dann könnte sie dem wirtschaftlichen Niedergang und der daraus resultierenden humanitären Katastrophe doch nicht so tatenlos zusehen und müsste die DVR Korea massiv unterstützen. Tut sie aber nicht!
    China leistet bereits große Hilfe z.B. Kohle und Lebensmittel. Ohne chinesische Unterstützung und Protektion wäre Nordkorea längst erledigt. Doch auch Chinas Ressourcen sind begrenzt.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Also, dass sich die VR China hinter die DVR Korea stellt, wenn diese Südkorea überfallen sollte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn dabei könnte die VR China mehr verlieren als gewinnen.
    Was denn? Kein Land der Erde kann China konventionell schlagen. sicherlich würde Chinas wirtschaftlicher Aufbau zurückgeworfen bzw. verzögert. Doch sein geopolitischer Einfluß würde mit der Einnahme Südkoreas und Taiwans wachsen. Japaner, Vietnamnesen und Mongolen würden sehr sehr an Pekings Tür klopfen und sich versuchen gut zu stellen.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Zudem würde der Reichtum der Republik Korea, den sich Nordkorea gemäss deiner Theorie unter den Nagel reissen soll, doch im Verlaufe der Kampfhandlungen grösstenteils in Schutt und Asche gebombt. Deine Theorie geht also irgendwie nicht auf, habe ich den Eindruck.
    Das hängt davon ab wie lange der Krieg dauert. Wird er schnell laufen, wird genug von Südkorea übrig bleiben um den maroden Kommunismus zu finanzieren.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Ausserdem weist sie einen weiteren erheblichen Mangel auf. Die USA haben in der Republik Korea nämlich Kernwaffen stationiert, welche als Abschreckung gegen den Norden gerichtet sind und deren Existenz als gesichert gilt, was man von den nordkoreanischen Atomwaffen nicht behaupten kann. Vielleicht ist das doch alles nur ein grosser Bluff im Atompoker des Kim Jong-Il um mehr Hilfe für sein marodes Land vom Ausland zu erpressen. Tut mir leid, aber so wie du dir das vorstellst, wird das einfach nicht laufen.
    Das spielt keine Rolle. Wenn die Nordkoreaner mit dem Rücken zur Wand stehen und nur marschieren oder zugrundegehen können ist dies kein Argument. Die USA würde sich in der Welt endgültig unmöglich machen, wenn es in einem solchen Konflikt Atomwaffen einsetzen würde (selbst wenn es keinen nordkoreanischen Gegenschlag gibt). Zudem würden auch China und Südkorea von den Auswirkungen betroffen sein.

    Falls Nordkoreas Atom- und Trägerwaffen kein Bluff sind (wovon ich ausgehe), würde ich Monate vor Kriegsbegin einen öffentlichen Atomtest veranstalten und einen angekündigten Raketentest Richtung US-Küste durchführen.

    Meinst du die USA wäre unter einer Aussicht ein atompulverisiertes Phyongyang gegen ein atompulverisiertes Los Angeles einzutauschen. Ich glaube doch nicht.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Abschliessend würde ich gerne von dir wissen, was dich bloss so daran reizt, mit wehenden Fahnen und einem grossen Knall anstatt sang- und klanglos von der Bildfläche zu verschwinden. Seien wir also froh, dass sich die UdSSR mehr oder minder sang- und klanglos von der Weltbühne verabschiedet hat und nicht die Panzer auffahren liess.
    Es entspricht meiner Auffassung von Ehre erst alle Mittel auszuschöpfen bevor man wirklich aufgibt.
    Siegen heißt Leben

  7. #17
    Chlorophyllmarxist Benutzerbild von mettwurst
    Registriert seit
    16.06.2004
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    735

    Standard Säbelrasseln oder echte atomare Gefahr?

    Hallo Kaiser,

    wir könnten diese Diskussion darüber, ob die VR China für den Fall, dass die DVR Korea erneut einen Krieg auf der koreanischen Halbinsel anzettelt, dieser militärisch beistehen würde noch endlos weiterführen und würden letztendlich wohl doch auf keinen grünen Zweig kommen. Belassen wir es also dabei, akzeptieren, dass wir verschiedener Auffassung sind und wenden uns wieder dem eigentlichen Thema, der Juche-Ideologie zu.

    Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag zur Juche-Ideologie in diesem Thread erläutert habe, ist eine autarke Volkswirtschaft eine der tragenden Säulen der Juche-Ideologie. Diesem Anspruch konnte die Wirtschaft der DVR Korea aber zu keinem Zeitpunkt gerecht werden. Ohne die grosszügige Wirtschaftshilfe aus den Staaten des sozialistischen Lagers, insbesondere der UdSSR und der VR China, aber auch der DDR, wäre die DVR Korea nicht in der Lage gewesen, sich zu einem der am stärksten industrialisierten Länder Asiens zu entwickeln, obwohl für die angestrebte Industrialisierung durchaus eine gute Basis vorhanden war. So übernahm bei der Teilung des Landes Nordkorea mit zwei Dritteln der bestehenden Industriekapazität, 90% der ausgebauten Wasserkräfte und praktisch allen bedeutenden Kohlen-, Eisen- und sonstigen Minerallagerstätten den überwiegenden Teil des wirtschaftlichen Erbes der japanischen Kolonialherrschaft (Quelle: Fischer Länderkunde Ostasien, Frankfurt am Main 1978, S. 314).

    Ausgestattet mit reichlich Bodenschätzen und der Unterstützung der sozialistischen Länder war Nordkorea somit in der Lage bis etwa Ende der sechziger Jahre wirtschaftlich besser dazustehen als der Süden. Doch Anfang der siebziger Jahre musste die Führung der DVR Korea erkennen, dass sie ihre hoch gesteckten ökonomischen Ziele nicht erzielen konnte, weil die Wirtschaft trotz immer neuer Arbeitskampagnen infolge Arbeitskräftemangels und rückständiger Produktionsmethoden an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt war. Zu diesem Zeitpunkt holte die südkoreanische Wirtschaft jene Nordkoreas nicht nur ein, sondern überrundete sie. Damals wich das Regime in P'yongyang plötzlich von seinem zur obersten Maxime erhobenen Grundsatz des Juche ab. Dabei kam der DVR Korea die Rohstoffkrise mit dem Anschnellen der Preise für fast alle mineralischen Rohstoffe zugute. Im Vertrauen auf die gestiegenen Devisenerlösen aus den Erzexporten kaufte die DVR Korea in grossem Umfang moderne Technologien und ganze Industrieausrüstungen, bevorzugt in kapitalistischen Staaten, wie z.B. Japan, der BRD, Frankreich oder Schweden, um seine Industrie zu modernisieren. Der plötzliche Verfall der Erzpreise nach der Rohstoffkrise und die Anhebung der Preise für sowjetisches Erdöl an den Weltmarktpreis führten schliesslich 1975 zum Bankrott der DVR Korea. Seither ist sie nicht mehr in der Lage, ihre Auslandsschulden (laut dtv Jahrbuch 2004 aktuell 12,6 Mrd. US$, das entspricht in etwa 75% des BSP) abzutragen (Quelle: Fischer Länderkunde Ostasien, Frankfurt am Main 1978, S. 316-317).

    Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus in den meisten Staaten Osteuropas 1989 und dem Untergang der UdSSR 1991 verlor die DVR Korea das Gros ihrer Sponsoren, wodurch sich die ökonomische Situation zunehmend verschärfte. Bedingt durch die dauernden Missernten der letzten zehn Jahre, die wohl nur zum Teil durch Naturkatastrophen bedingt sind, sondern deren Hauptursache eher in einer ineffizienten kollektivierten Landwirtschaft zu suchen sind und die Energiekrise im Land hat sich die Situation in der DVR Korea dramatisch zugespitzt. Der überwiegende Teil nordkoreanischer Produktionsanlagen steht wegen Mangel an Energie still. Die Städte der DVR Korea sind nachts in gespenstische Dunkelheit (im Winter auch in Kälte) getaucht (siehe Anhang) und Schätzungen zufolge könnten seit 1994 ca. 2 bis 3 Millionen Nordkoreaner/innen an den Folgen von Unterernährung gestorben sein.

    Man könnte also ohne Übertreibung behaupten, das die DVR Korea am Abgrund steht bzw. mit dem Rücken zur Wand. Gleichzeitig betreibt sie aber unter dem Begriff 'Songun' eine Politik, die man mit 'das Militär zuerst' beschreiben könnte und wendet 31% des BIP für seine ca. 1,1 Mio. Mann zählende Armee auf. Zum Vergleich: Die Republik Korea wendet lediglich 2,8% ihres BIP für die 686.000 Mann zählende Armee des Südens auf (Quelle dtv Jahrbuch 2004, Frankfurt am Main 2003, S. 252 und S. 254-255). Da die DVR Korea aber gegenüber dem Ausland nicht als Bittsteller dastehen möchte, das wäre ja schliesslich ein Eingeständnis des Scheiterns der Juche-Ideologie, versucht das Regime in P'yongyang mit immer wiederkehrender Regelmässigkeit mittels militärischer Provokationen in Form von Raketentests und dem Streben nach Kernwaffen Hilfe vom Ausland zu erpressen. Die jüngsten Meldungen von den Sechser-Gesprächen in Beijing bestätigen diese Vermutung:

    Freitag, 25. Juni 2004
    Atomtest-Drohung
    Nordkorea-Gespräche belastet

    Nordkorea hat bei den Sechser-Gesprächen in Peking die Möglichkeit eines künftigen Atomtests angedeutet. Das bestätigte ein Beamter der südkoreanischen Delegation nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag. Er versuchte aber, die Äußerungen herunterzuspielen. Nordkorea habe nicht "direkt gedroht, einen Atomtest abzuhalten". Es sei über die "Möglichkeit" gesprochen worden, was keine direkte Drohung sei.

    US-Regierungsbeamte hatten die Äußerung während eines bilateralen Treffens der Delegationen der USA und Nordkoreas am Vortag nach amerikanischen Medienberichten aber durchaus als Drohung verstanden. Es sei Teil des nordkoreanischen Arguments gewesen, warum die USA das Angebot Pjöngjangs über ein Einfrieren seines Nuklearprogramms annehmen sollten, hieß es. Nach den Berichten über den möglichen Atomtest gerieten die Gespräche über ein Ende des nordkoreanischen Nuklearprogramms in Peking in Turbulenzen.

    Eine geplante Abschlusszeremonie am Samstag wurde abgesagt. Auch kam eine geplante Plenarsitzung aller Delegationen am Freitagmorgen zunächst nicht zu Stande. Der zwischen allen Parteien vermittelnde Verhandlungsführer Chinas, Wang Yi, traf stattdessen Nordkoreas Delegationschef Kim Gye Kwan zu einem zweistündigen Gespräch. Dann trafen alle Unterhändler zusammen. An den seit Mittwoch laufenden Gesprächen, die am Samstag zu Ende gehen, nehmen Nordkorea, die USA, China, Südkorea, Japan und Russland teil.


    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Stellt sich nun die Frage, ob es sich dabei bloss um Säbelrasseln oder eine echte atomare Gefahr handelt und wie die Weltgemeinschaft darauf reagieren soll. Zwar hat die VR China schon mehrfach erklärt, dass sie ein kernwaffenfreies Korea wünscht, aber es ist schwer abzuschätzen, in wie fern Beijing seine Einfluss in P'yongyang geltend machen kann. Sollte die DVR Korea ihre Drohung eines Atomtests in Kürze wahr machen, würde das wohl ein atomares Wettrüsten in Ostasien nach sich ziehen. Japan, Südkorea und Taiwan wären zur Herstellung von Kernwaffen technisch ohnehin in der Lage, aber würde die Region dadurch wirklich sicherer werden? Das mag ich doch bezweifeln. Wie denkt ihr darüber? Darf die Weltgemeinschaft sich von Kim Jong-Il und seiner Clique nuklear erpressen lassen?

    Mit friedliebenden Grüssen

    P.S.: Kann mir eigentlich jemand sagen, warum die Jünger der Juche-Ideologie à la Genosse Ulbricht so beharrlich schweigen? Bisher hat in diesem Thread nämlich noch niemand Anstalten gemacht, die Lehren des Kim Il-Sung und des Kim Jong-Il zu verteidigen. Wie kommt das bloss?
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von mettwurst (25.06.2004 um 18:33 Uhr) Grund: Post scriptum

  8. #18
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
    Registriert seit
    20.05.2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7.499

    Standard

    Ein Land wie Nordkorea kann keine erfolgreiche Autarkiepolitik betreiben, weil es nicht groß genug ist, nicht genügend Rohstoffe besitzt und nicht entsprechend Bevölkerungsreich ist. Die Ausgangsvoraussetzungen waren also von Anfang an nicht gegeben.

    Und die Befürworter der Jauche-Ideologie schweigen, weil sie sie kaum verherrlichen können ohne sich selbst lächerlich zu machen. Der erbärmliche Zustand Nordkoreas hat sich mittlerweile auch bei den deutschen Stalinisten herumgesprochen.

    Und wer ist diese ominöse "Weltgemeinschaft" die Nordkorea angeblich erpreßt? Ich habe die Erfahrung gemacht das diese leere Floskel zwar inflationär gebraucht wird, aber in der Regel meint der Nutzer sich selbst damit wie z.B. die USA es im Irakkrieg vorgemacht wird. Den meisten Staaten geht Nordkorea und seine Atomwaffen am Ars... vorbei und umgekehrt verhält es sich ebenso.
    Siegen heißt Leben

  9. #19
    Chlorophyllmarxist Benutzerbild von mettwurst
    Registriert seit
    16.06.2004
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    735

    Standard Atomare Erpressung

    Hallo Kaiser,

    was die gescheiterten Bestrebungen der DVR Korea bei der Errichtungen einer autarken Volkswirtschaft betrifft, so hast du durchaus Recht, wenn du behauptest, dass die Voraussetungen dafür nicht gegeben waren. Zwar verfügt die DVR Korea über zahlreiche Bodenschätze, insbesondere veschiedene Erze, aber auch Stein- und Braunkohle und grosse Wasserkräfte, doch gibt es keine Vorkommen von Erdöl oder Erdgas (Quelle: Hans-Ulrich Pews, Korea - Land der Morgenfrische, Gotha [DDR] 1987, S. 113).

    Zudem ist der Bodenfonds in Nordkorea begrenzt. Ca. 80% der Landesfläche nehmen Gebirge ein, die sich wegen ihrer steilen Hänge, der Bewaldung und der geringen Bodenschicht nicht für die Landwirtschaft eignen (Quelle: Hans-Ulrich Pews, Korea - Land der Morgenfrische, Gotha [DDR] 1987, S. 132). Hinzu kommt noch, dass die klimatischen Bedingungen im Norden Koreas nicht sonderlich günstig für die Landwirtschaft sind. Es herrscht ein kontinental geprägtes Klima mit zum Teil sehr strengen Wintern vor. Anbei ein paar Klimadaten, welche die im Vergleich zu Südkorea ungünstigen klimatischen Bedingungen veranschulichen sollen:

    Wonsan (Hafenstadt in der DVR Korea an der Ostküste):
    Mittlere Lufttemperatur im Januar: -3,5°C
    Mittlere Lufttemperatur im August: 23,4°C

    Chunggang (Ort im Landesinneren der DVR Korea, an der Grenze zur VR China):
    Mittlere Lufttemperatur im Januar: -21,1°C
    Mittlere Lufttemperatur im August: 22,6°C

    Seoul (Hauptstadt der Republik Korea, nur 40 km südlich der DMZ gelegen):
    Mittlere Lufttemperatur im Januar: -4,6°C
    Mittlere Lufttemperatur im August: 25,5°C

    Cheju (Südlichste Insel der Republik Korea):
    Mittlere Lufttemperatur im Januar: 4,3°C
    Mittlere Lufttemperatur im August: 26,0°C

    Quelle: Hans-Ulrich Pews, Korea - Land der Morgenfrische, Gotha [DDR] 1987, S. 46-47

    Laut dem Statistischen Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik aus dem Jahre 1983 betrug der Hektarertrag zu Beginn der achtziger Jahre bei Reis in der DVR Korea angeblich etwas über 60 dt. Nur Spanien konnte noch einen geringfügig höheren Hektarertrag vorweisen. Ein solch hoher Ertrag war jedoch nur durch eine hemmungslose Chemisierung der Landwirtschaft möglich. Doch die Böden sind nun durch die intensive Düngung völlig ausgelaugt und in Folge die Hektarerträge drastisch zurückgegangen.

    Die DVR Korea ist daher seit den neunziger Jahren nicht mehr in der Lage, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln aus eigener Produktion zu gewährleisten. Da für den Import von Nahrungsmitteln und Erdöl jedoch die nötigen Devisen fehlen, leidet die Bevölkerung seit gut zehn Jahren an Hunger und Kälte.

    Zur gleichen Zeit aber betreibt das Regime in P'yongyang ein höchst umstrittenes Programm zum Bau von Kernwaffen und setzt dieses immer wieder ein, um von anderen Staaten (hauptsächlich den USA, Japan und Südkorea) Nahrungsmittel- und Heizöllieferungen zu erpressen. Nun kann man zwar wie der User Kaiser die Meinung vertreten, dass es z.B. Burkina Faso oder Costa Rica herzlich egal sein kann, ob die DVR Korea nun tatsächlich nuklear aufrüstet oder nicht, aber Fakt ist, dass das Regime in P'yongyang mit seiner atomaren Erpressung den Frieden in Ostasien ernsthaft gefährdet.

    Würde es in der Region in Folge eines nordkoreanischen Atomtest zu einem nuklearen Aufrüsten kommen (von einem Krieg auf der koreanischen Halbinsel samt Einsatz von Kernwaffen will ich mal lieber nicht ausgehen, aber die Folgen wären katastrophal), so würde dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch negative Folgen für die weltweite Konjunktur haben und somit stellen die ständigen atomaren Erpressungsversuche aus P'yongyang letztendlich auch eine Bedrohung für die Weltgemeinschaft dar, auch wenn z.B. die Menschen in Japan diese Bedrohung verständlicherweise viel ernster nehmen als jene in Botswana, die sich viel mehr durch AIDS bedroht fühlen.

    Ich frage mich, wie soll die Weltgemeinschaft, also insbesondere die USA, Japan, Südkorea, die VR China, Russland und die Europäische Union mit einem Regime verfahren, dass sich derart mafiöser Methoden bedient? Betreibt man eine Apeasement-Politik, wie Grossbritannien anfangs gegenüber Hitler, könnte Kim Jong-Il sich doch ermuntert fühlen, immer neue Forderungen zu stellen. Andernfalls geht man das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung mit unabsehbaren Folgen ein. Eine wahrhaft schwierige Entscheidung...

    Mit unentschiedenen Grüssen

    P.S.: Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass bei Usern vom Schlage des Genossen Ulbricht tatsächlich innerhalb weniger Tage bzw. Wochen die Einsicht herangereift sein soll, dass die Juche-Ideologie ein Irrweg ist und er deshalb bisher zu diesem Thread beharrlich geschwiegen hat. Vielleicht ist er ja bloss auf Urlaub in der DVR Korea und lässt sich wieder dressierte, Loblieder auf den 'Geliebten Führer' Kim Jong-Il singende 'Roboterkinder' in Vorzeigekindergärten und andere Propagandaeinrichtungen zeigen. Mal abwarten, vielleicht meldet er sich ja doch nochmal zu Wort und tut alles als faschistische Lügen ab.

  10. #20
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
    Registriert seit
    20.05.2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7.499

    Standard

    Zitat Zitat von mettwurst
    Hallo Kaiser,
    Nun kann man zwar wie der User Kaiser die Meinung vertreten, dass es z.B. Burkina Faso oder Costa Rica herzlich egal sein kann, ob die DVR Korea nun tatsächlich nuklear aufrüstet oder nicht,
    Es dürfte jedem afrikanischen, südamerikanischen,islamischen und sogar einen Großteil der asiatischen und europäischen Staaten egal sein, ob Nordkorea Atomwaffen hat oder nicht. Das dürfte mindesten 70 %der "Weltgemeinschaft" sein.

    Zitat Zitat von mettwurst
    aber Fakt ist, dass das Regime in P'yongyang mit seiner atomaren Erpressung den Frieden in Ostasien ernsthaft gefährdet.
    Fakt ist, das das eine Behauptung ist, die du in deinen vorigen Beiträgen zu widerlegen gesucht hast als ich davon sprach das Krieg der einzige Ausweg für Nordkorea ist. Wenn das Land nicht gewillt ist einen Krieg zu führen (was du glaube ich meintest) kann es keine Gefahr für irgendeinen Frieden sein.

    Falls du Gefahren für den Frieden suchst so findest du sie in zwei anderen Atomstaaten nämlich der USA und Israel.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Würde es in der Region in Folge eines nordkoreanischen Atomtest zu einem nuklearen Aufrüsten kommen (von einem Krieg auf der koreanischen Halbinsel samt Einsatz von Kernwaffen will ich mal lieber nicht ausgehen, aber die Folgen wären katastrophal), so würde dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch negative Folgen für die weltweite Konjunktur haben
    Du überschätzt den Einfluß Nordkoreas auf die Weltkonjunktur. Aufrüstungsbestrebungen und Kriege haben die Weltkonjunktur stets unter dem Strich gefördert.

    Zitat Zitat von mettwurst
    und somit stellen die ständigen atomaren Erpressungsversuche aus P'yongyang letztendlich auch eine Bedrohung für die Weltgemeinschaft dar, auch wenn z.B. die Menschen in Japan diese Bedrohung verständlicherweise viel ernster nehmen als jene in Botswana, die sich viel mehr durch AIDS bedroht fühlen.
    Nicht nur in Botswana. Sag mir wie wird denn z.B. Deutschland bedroht. Ich fühle mich von Nordkoreas Atomwaffen nicht mehr oder minder bedroht als denen der USA, China, England, Pakistan,...

    Wieso sollte man auch. Bei Indien und Pakistan war es dasselbe Gerede und heute?

    Zitat Zitat von mettwurst
    Ich frage mich, wie soll die Weltgemeinschaft, also insbesondere die USA, Japan, Südkorea, die VR China, Russland und die Europäische Union mit einem Regime verfahren, dass sich derart mafiöser Methoden bedient? Betreibt man eine Apeasement-Politik, wie Grossbritannien anfangs gegenüber Hitler, könnte Kim Jong-Il sich doch ermuntert fühlen, immer neue Forderungen zu stellen. Andernfalls geht man das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung mit unabsehbaren Folgen ein. Eine wahrhaft schwierige Entscheidung...
    Man kann nur große Töne spucken oder Krieg führen. Andere Alternativen bleiben nicht, da Nordkorea über das Wirtschaftssystem nicht erpreßbar ist. Auch wird sich China hüten an der Seite der USA seinen einzigen Verbündeten wirklich zu schwächen.
    Siegen heißt Leben

Thema geschlossen

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Krieg in Nordkorea?
    Von Ex-Admin im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 03.11.2010, 18:08
  2. Nordkorea
    Von SommerFalke im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 07.10.2010, 10:33
  3. Wie weit ist Nordkorea...
    Von WALDSCHRAT im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 26
    Letzter Beitrag: 15.03.2006, 20:58

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Stichworte

nordkorea

Ich bin ein Blockelement, werde aber nicht angezeigt

pjöngjang

Stichwortwolke anzeigen

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben