Man kann hier noch so oft und noch so ruhig, sachlich und dezidiert versuchen, die Probleme hinter manchen Ressentiments zu beschreiben und zu eruieren, ohne dass dann regelmäßig wieder ein Deutschenhasser auftaucht und versucht, das Thema in seine spezifische Richtung zu drehen!
Zum
Die Schweizer - insbesondere die Deutschschweizer - sind ein etwas spezielles, introvertiertes und sehr von sich eingenommenes Völkchen. Jede gehäuft auftretenden Ethnie hat es dort schwer, und die Deutschen aufgrund lange zurückliegender Ereignisse und Vorkommnisse besonders.
Das hat aber überhaupt nichts mit speziellen Initiativen gegen die Vermuselung zu tun, die allmählich auch vielen Schweizern Sorge bereitet (man denke nur an die Minarett-Initiative der SVP).
Jede Welle von Fremdarbeitern, die in der Schweiz Wohnsitz nimmt, wird bei Überschreiten einer imaginären erträglichen Schwelle sehr kritisch beurteilt und entsprechend auch tituliert.
Als Anfang der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts viele italienische Gastarbeiter in die Schweiz umsiedelten (zuvor erhielten sie nur jährliche, zeitlich begrenzte Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen und wurden daher als "Saisoniers" bezeichnet), ging sofort die Häme der Schweizer (besonders der Deutsch-Schweizer) los. Da fielen dann Bezeichnungen wie "Du Salamihuut" (Salami-Pelle) oder "Die Gotthard-Chinesen" und ähnlich verächtliche Ausdrücke.
Wenn dann noch großkotzige Deutsche in Massen auftauchen und in Kliniken, wissenschaftlichen Instituten und Konzernen oberste Führungspositionen einnehmen, läuft den Schweizern eben - auch vor dem Hintergrund früherer Ereignisse - eben mal die Galle über.
Aber nur begriffsstutzige Deppen versuchen, vor dem Hintergrund dieser speziellen unterschiedlichen Motivationen das ganze Thema glattzuhobeln und wieder mal eine Lanze für Multikulti daraus zu basteln.
Nestbeschmutzer.