Zahl der Asylbewerber im Raum Kassel wächst
24.04.2012
Kassel. In den Raum Kassel kommen immer mehr Asylbewerber, die Schutz vor Verfolgung in ihren Herkunftsländern suchen. Für sie werden allmählich die Unterkünfte knapp, berichten Stadt und Landkreis.
Seit 2008 kommen Jahr für Jahr mehr Menschen nach Deutschland, die einen Asylantrag stellen.
Im Vorjahr waren es fast 46.000, meldet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Das sei der höchste Wert seit acht Jahren. Der Trend macht sich auch in der Region bemerkbar. Vom Regierungspräsidium Darmstadt, das für die hessenweite Verteilung zuständig ist, wurden dem Landkreis Kassel im Jahr 2008 insgesamt 37 Asylbewerber zugewiesen. 108 waren es im vergangenen Jahr und bereits 83 seit Januar 2012. Man rechne bis Dezember mit einer neuen Höchstmarke, sagte Kreissprecher Harald Kühlborn.
Wiesbaden und der Kreis Kassel müssten derzeit in Hessen die meisten Asylbewerber unterbringen. Das hänge mit der Einwohnerzahl und den vorhandenen Kapazitäten zusammen. Im Stadtgebiet ist die Entwicklung ähnlich. Mitte 2008 lebten in Kassel 38 Menschen in der Hoffnung auf eine Asylanerkennung. Zum Stichtag 2011 waren es 90 und Ende vergangener Woche 141 Personen.
In den Gemeinschaftsunterkünften werde es zunehmend eng, sagte Stadtsprecher Hans-Jürgen Schweinsberg: „Wir suchen vorsorglich auf dem freien Wohnungsmarkt, aber das ist bei der derzeitigen Lage nicht einfach.“
Schwerpunktmäßig aus muslimisch geprägten Ländern wie Afghanistan, Somalia, dem Iran und dem Irak kommen derzeit Menschen in der Hoffnung auf Asyl in die Region – darunter immer mehr Kinder und Jugendliche. Im Landkreis sind im Vorjahr 17 Jungen und Mädchen angekommen, die ohne Eltern nach Deutschland eingereist sind. In der Stadt sind es 22, um die sich das Jugendamt kümmert.