Wahnsinn, gibt es denn nur noch Irre auf diesem Planeten?300 Sprengsätze im ganzen Land explodiert
Zahlreiche Opfer bei Anschlagsserie in Bangladesch
Von Christoph Heinzle, ARD-Hörfunkstudio Südasien
In Bangladesch hat eine Explosionsserie Panik im ganzen Land ausgelöst. Nach Medienberichten detonierten mehr als 300 Sprengsätze in etwa 40 der 64 Distrikte Bangladeschs - fast zeitgleich kurz nach 11 Uhr vormittags Ortszeit. In vielen Städten, darunter auch die Hauptstadt Dhaka, waren Presseclubs, Gerichte, und andere öffentliche Gebäude unter den Zielen. Mindestens zwei Menschen wurden getötet, über 100 verletzt.
Flugblätter gefunden
In der Nähe mehrerer Anschlagsorte wurden Flugblätter in Englisch, Arabisch und Bengali gefunden, angeblich gezeichnet von der Extremisten-Gruppe Jamat-ul Mujaheddin. Die fundamentalistische Islamisten-Organisation war Anfang dieses Jahres von der Regierung verboten worden, nach Medienberichten war die Gruppe jedoch weiter aktiv. Die Flugblätter riefen zur Einführung des islamischen Rechts im säkularen Bangladesch auf und forderten den Abzug amerikanischer und britischer Truppen aus muslimischen Ländern.
Behörden gehen von organisierter Anschlagsserie aus
Nach Angaben von Innenstaatssekretär Babar handelte es sich um eine organisierte Anschlagsserie. Die Behörden seien über den Plan informiert gewesen, Recht und Ordnung in Bangladesch zu stören. Die Polizei errichtete Straßensperren und Kontrollpunkte im ganzen Land. Mindestens 45 Personen wurden festgenommen. Internationale Diplomaten und Beobachter hatten immer wieder vor der wachsenden Gefahr durch fundamentalistische Gruppen in Bangladesch gewarnt. Die Regierung ging jedoch nur zögerlich gegen Extremisten vor.
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