Mit den Stimmen von CDU, CSU und FDP hat der Bundestag in dieser Woche einem Gesetzentwurf zur Einführung einer sogenannten Blue Card in Deutschland zugestimmt und damit eine entsprechende EU- Richtlinie verspätet umgesetzt.
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Dadurch soll potentiellen Arbeitnehmern aus Nicht- EU- Ländern der Zugang zum deutschen Arbeitsmakt erleichtert und ihnen zunächst eine maximal auf drei Jahre befristete Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis gewährt werden, die später in eine unbefristete umgewandelt werden kann.
Die bisher geltende Gehaltsuntergrenze von ca. 60000 Euro pro Jahr soll auf 44800 bzw. für besonders gesuchte Qualifikationen sogar auf 34900 Euro gesenkt werden.
Die bisher übliche Vorrangprüfung, bei der Arbeitgeber nachweisen mußten, daß sie offene Stellen nicht mit geeigneten Bewerbern aus Deutschland oder anderen EU- Ländern besetzen konnten, entfällt.
Wenn man die Arbeitskraft als Ware ansieht, dann ist für mich unlogisch, daß gerade für die angeblich am meisten gesuchten Qualifikationen die geringsten Gehälter gezahlt werden müssen, die weit unter den aktuell hier ausgezahlten Durchschnittsgehältern liegen dürften. Das riecht wohl eher nach Lohndumping.
Unverständlich ist für mich auch, daß gerade zu einem Zeitpunkt, wo die Arbeitslosenquoten in vielen europäischen Ländern ziemlich hoch ist (z.B. ungefähr 50% Jugendarbeitslosigkeit in Spanien), die Zugangsbeschränkungen für Arbeitskräfte aus Nicht- EU-Ländern gesenkt werden.
Außerdem finde ich es nicht richtig, eventuell gezielt qualifizierte Leute aus Schwellen- und Entwicklungsländern abzuwerben, weil sie dort ausgebildet wurden und sicherlich auch gebraucht werden.
Wie ist Eure Meinung zu diesem Gesetz, liebe Mitforisten?