Die Frage ist sehr einfach zu beantworten, früher war Gesellschaftskritik eine klassisch linke Aufgabe, Kritik am Gutmenschen-Mainstream darf natürlich nicht stattfinden, das ist Nazi.
Klassisch wirklich linke Themen sind Religionskritik und Autonomie, genau die entscheidenden Themen die heutzutage tabuisiert sind (Kritik an der EU und an der Islamisierung/MultiKulti).Wer soll dann wirklich sonst noch etwas ernsthaft kritisieren?
Naja, vereinzelt gibt es ja zumindest einige wenige Kabarettisten wie Urban Priol (der Herr links im Bild), der sich in seiner Sendung "Neues aus der Anstalt" seit Jahren kritisch z.B. zu Frau Merkel äußert.
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In früheren Sendungen hat er das oft auf grandiose Art und Weise zusammen mit Georg Schramm getan.
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Ich glaube, daß es viele gesellschaftskritische Stimmen hier in Deutschland gibt, aber die sind den meisten Menschen nicht bekannt, weil sie von den einflußreichen Architekten der öffentlichen Meinungsmache einfach ignoriert oder stigmatisiert werden.
Ansonsten habe ich den Eindruck, daß Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, heute ein ungleich größeres Risiko eingehen, aus dem Club der inzwischen global aufgestellten Strahlemann- Eliten weggemobbt zu werden, als früher, wenn sie mal querschießen.
Wer sich nicht an die Regeln der politischen Korrektheit hält, wird schnell aus dem "Herrsche-und-teile- Club" ausgeschlossen und kann auch nicht mehr öffentlich in Erscheinung treten, weil ihm oder ihr einfach der Saft abgedreht wird.
Persönliche Verfehlungen wie die von Michel Friedmann oder Andrea Kiewel verzeiht die Clique innerhalb eines gewissen Zeitrahmens allerdings gern, wenn man nicht anderweitig aneckt.
Am Beispiel von Frau Timoschenko kann man auch gut erkennen, daß man immer mit der uneingeschränkten Unterstützung des Kartells der wirklich Mächtigen rechnen kann, wenn man immer hübsch linientreu war und es weiterhin ist.
Ein weiterer Aspekt für das von Dir analysierte Phänomen ist sicherlich auch, daß immer mehr Menschen inzwischen daran gewöhnt sind, ausschließlich in wirtschaftlichen oder materiellen Kategorien zu denken und deshalb kaum Visionen zum Thema Gesellschaft haben. Darunter versteht man dann auch schonmal wahlweise schemenhaft den Videoabend mit den Kumpels oder die Fiktion des globalen Dorfes "with no nations and no borders".
Man kann die Armut an Kritikern auch sicherlich darauf zurückführen, dass vielleicht der ein oder andere große Geist als Fötus abgetrieben wurde und in Kunst, Musik und anderen Sparten lediglich Mittelmäßige an der Spitze sind, die bei entsprechenden Geburtenraten wohl kein Schwein kennen würde.
Ein Gott, der Eisen schuf,
der wollte keine Knechte!
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