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Thema: Sind Lehrer überfordert?

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Red_Prussian
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Bei der Misere des deutschen Schulsystems wäre in erster Linie die bildungspolitische Kleinstaaterei zu nennen, die zu einem ideologischen, parteipolitischen Missbrauch geradezu einläd, sowie nichts als teure, unfähige Länderbürokratien hervorgebracht hat.

    - Die Trennung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Neben Deutschland hält daran lediglich noch Österreich fest. Die Durchlässigkeit des Systems ist nicht gegeben, vielmehr wird die soziale Herkunft der Schüler immer noch stärker bewertet als ihre tatsächliche Leistung. (So haben z.B. Kinder von Ärzten und Beamten eine größere Chance, eine Empfehlung für das Gymnasium zu erhalten, als das bei dem gleichen, teilweise sogar besserem Leistungsstand bei Arbeiterkindern oder Kindern mit Migrationshintergrund der Fall ist).

    - Der eigentliche Bildungsauftrag der Schulen weicht verstärkt hinter dem ursprünglich im Schullaltag sekundären "Erziehungsauftrag" zurück. Probleme des Multikultularismus, der Erziehungsfehler im Elternhaus und andere schwerwiegende Folgen der materialistischen Haste-was-biste-was-Gesellschaft belasten unnötigerweise den Schullaltag.

    - es gibt keinen Grund, warum man nicht einen Wochentag im Kindergarten benutzen könnte, um Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln (anstatt wie von BRD-"Pädagogen" gefordert, dort den Holocaust zu thematisieren)

    - Nötig ist mehr Autonomie der Schulen vor Ort

    - auch die Verbeamtung der Lehrer gehört auf den Prüfstand. Das Angestelltenverhältnis fördert vielmehr Leistungen und setzt besser Anreize.

    - Reform der Lehrerausbildung

    - Deutschland braucht kein neues Schulsystem zu erfinden. Es würde genügen, einen Blick auf das Schulsystem der DDR zu werfen, an welchem sich das mit Abstand erfolgreichste Land im PISA-Vergleich (Finnland) orientiert.
    "Ach, Kameraden, die Ihr glaubt, daß Ihr 'rechts' ständet in dieser Republik, und die Ihr von uns vermeint, wir ständen 'links'! Was haben wir, was habt Ihr mit dieser Republik zu schaffen? Wir stehen weder rechts noch links, wir stehen gar nicht in dieser Republik."

    Fritz Wolffheim

  2. #12
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Red_Prussian
    Bei der Misere des deutschen Schulsystems wäre in erster Linie die bildungspolitische Kleinstaaterei zu nennen, die zu einem ideologischen, parteipolitischen Missbrauch geradezu einläd, sowie nichts als teure, unfähige Länderbürokratien hervorgebracht hat.
    Etwas pauschale Bewertung, aber grundsätzlich halte ich die Bildungshoheit der Länder auch für einen Fehler

    Die Trennung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Neben Deutschland hält daran lediglich noch Österreich fest. Die Durchlässigkeit des Systems ist nicht gegeben, vielmehr wird die soziale Herkunft der Schüler immer noch stärker bewertet als ihre tatsächliche Leistung. (So haben z.B. Kinder von Ärzten und Beamten eine größere Chance, eine Empfehlung für das Gymnasium zu erhalten, als das bei dem gleichen, teilweise sogar besserem Leistungsstand bei Arbeiterkindern oder Kindern mit Migrationshintergrund der Fall ist).
    Wie das? Bei uns in Baden-Württemberg werden die Empfehlungen nach Notendurchschnitt vergeben.
    Durchlässigkeit kann m.e. sowohl bei einem Gemeinschaftsschulsystem als auch bei einem Mehrgliedrigen Schulsystem gewährleistet werden, je nach dem wie die Regelungen beschaffen sind. So gbt es bei uns viele Leute die nach dem Hauptschulabschluss die Mittlere Reife nachgemacht haben, oder nach der Realschule das Abi.
    Any world that can produce the Taj Mahal, William Shakespeare, and striped toothpaste can't be all bad.

    James Cagney als C.R. MacNamara in One, Two, Three

  3. #13
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Red_Prussian

    - Die Trennung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten. ....

    ...


    blah blah blah,...

    dummerweise sind gerade die Bundesländer, die keine Gesamtschule haben in den Pisa-Studien besser als die mit.

    Also Red_Prussian, erst lesen, dann denken, dann posten.
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  4. #14
    unteilbar Benutzerbild von Robroy
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Schlumpf
    blah blah blah,...

    dummerweise sind gerade die Bundesländer, die keine Gesamtschule haben in den Pisa-Studien besser als die mit.

    Also Red_Prussian, erst lesen, dann denken, dann posten.
    Dummerweise sind Skandinavische Länder mit Gesamtschule besser als Deutschland.
    Ob jeder auf die gleiche Schule geht oder ein dreigliedriges Schulsystem eingeführt wird ist m.e. nicht entscheidend, beides kann je nach Organisation praktikabel sein.
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    James Cagney als C.R. MacNamara in One, Two, Three

  5. #15
    Mitglied Benutzerbild von Red_Prussian
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Schlumpf
    blah blah blah,...

    dummerweise sind gerade die Bundesländer, die keine Gesamtschule haben in den Pisa-Studien besser als die mit.

    Also Red_Prussian, erst lesen, dann denken, dann posten.
    Zufälligerweise hat das Land mit den besten Ergebnissen - nämlich Finnland - diesen Schwachsinn längst abgeschafft.

    Die Bayern hatten für die jetzt 15-Jährigen im Grunde genommen länderintern ein integrierendes System, weil im bayerischen Schulsystem zwar die Gymnasiasten nach der 4. Klasse die Schule verließen, aber die Hauptschüler und die Realschüler bis zur 6. Klasse zusammenblieben. Das heißt, die heute bei PISA-E getesteten bayerischen Kinder haben ein länger integrierendes System erlebt. Mich würde an dieser Stelle schon interessieren, ob nicht ein Teil des Erfolgs, den die Bayern haben, von dort herrührt. Und insofern werden wir uns über integrative Schulformen doch noch mal unterhalten müssen. Der Effekt von Finnland und Schweden ist, dass die Schüler stärker voneinander lernen, dass sie dadurch eine andere soziale Integration erleben und es daher nicht so große soziale Unterschiede gibt wie bei uns in der Bundesrepublik.

    Auch Elitebildung und Gesamtschule sind in Finnland kein Widerspruch. Die Finnen heben eine Elite, die sie über das integrative System herausbilden. Und das passiert über den starken individuellen Zuschnitt des Unterrichts. Schüler, die mehr leisten können, bekommen die Möglichkeit, auch mehr zu leisten. Leistung ist etwas, was in Finnland gewünscht ist.
    Schüler, die lernen wollen, haben eben jederzeit eine Bibliothek zur Verfügung, haben Lehrer als Ansprechpartner. Und noch etwas ist interessant in der finnischen Schule: Auch in der Oberstufe des Gymnasiums gibt es keine einseitige kognitive Förderung. Es gibt dort immer auch einen Anwendungsbereich für das, was die Schüler theoretisch gelernt haben. So können Jugendliche und junge Erwachsene für sich feststellen, welche Relevanz zum Beispiel Chemie, Physik oder Mathematik für ihre Lebenswirklichkeit haben.

    Kindergarten mit Bildungsauftrag, freiwillige Ganztagsschule, zehn Jahre gemeinsamer Unterricht für alle, starker Praxisbezug, vielfältige außerunterrrichtliche Beschäftigungen u.v.m. gab es schon in der DDR. Bis in den neuen Bundesländern das Schulsystem der alten Bundesrepublik eingeführt wurde, mit den bekannten Ergebnissen.
    "Ach, Kameraden, die Ihr glaubt, daß Ihr 'rechts' ständet in dieser Republik, und die Ihr von uns vermeint, wir ständen 'links'! Was haben wir, was habt Ihr mit dieser Republik zu schaffen? Wir stehen weder rechts noch links, wir stehen gar nicht in dieser Republik."

    Fritz Wolffheim

  6. #16
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von sunbeam
    Gerne! Diesen Lümmeln würde ich schon Benehmen einprügeln!
    30 Jahre lang gegen Windmuehlen kaempfen? Zusehen, wie es von Jahr zu Jahr schlimmer wird? Schliesslich sogar mehrfach bedroht werden und auf der "Todesliste" (Ausdruck des Schuelers) eines kriminellen Schuelers an 3. Stelle stehen?

    Ich weiss nicht.

  7. #17
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    ... nachhilfe hab ich keine :P
    aber wenn ich mir unsere lehrer so anschaue. grade unser neuer politiklehrer... det is der hammer. der komt rein setzt sich auf seinen stuhl und sagt leise "guten morgen erstmal" dann stellt er sich vor, was keiner versteht da die helfte noch nich ma im raum ist und der in einer lautstärke spricht als würde er sein schlafendes kind im arm halten. dann meinst er abzustimmen ob wir das von ihm gewählte thema mahcne wollen oder nicht. wolln nich viele. ok dann halt nicht. jetzt machen wir det thema ´suchtprävention´ :rolleyes: ich glaubs ned....
    der holt bücher zu dem thema teilt die aus und beginnt ´vorzulesen´ o.Ô ...

  8. #18
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Red_Prussian
    Zufälligerweise hat das Land mit den besten Ergebnissen - nämlich Finnland - diesen Schwachsinn längst abgeschafft.

    Die Bayern hatten für die jetzt 15-Jährigen im Grunde genommen länderintern ein integrierendes System, weil im bayerischen Schulsystem zwar die Gymnasiasten nach der 4. Klasse die Schule verließen, aber die Hauptschüler und die Realschüler bis zur 6. Klasse zusammenblieben. Das heißt, die heute bei PISA-E getesteten bayerischen Kinder haben ein länger integrierendes System erlebt. Mich würde an dieser Stelle schon interessieren, ob nicht ein Teil des Erfolgs, den die Bayern haben, von dort herrührt. Und insofern werden wir uns über integrative Schulformen doch noch mal unterhalten müssen. Der Effekt von Finnland und Schweden ist, dass die Schüler stärker voneinander lernen, dass sie dadurch eine andere soziale Integration erleben und es daher nicht so große soziale Unterschiede gibt wie bei uns in der Bundesrepublik.

    Auch Elitebildung und Gesamtschule sind in Finnland kein Widerspruch. Die Finnen heben eine Elite, die sie über das integrative System herausbilden. Und das passiert über den starken individuellen Zuschnitt des Unterrichts. Schüler, die mehr leisten können, bekommen die Möglichkeit, auch mehr zu leisten. Leistung ist etwas, was in Finnland gewünscht ist.
    Schüler, die lernen wollen, haben eben jederzeit eine Bibliothek zur Verfügung, haben Lehrer als Ansprechpartner. Und noch etwas ist interessant in der finnischen Schule: Auch in der Oberstufe des Gymnasiums gibt es keine einseitige kognitive Förderung. Es gibt dort immer auch einen Anwendungsbereich für das, was die Schüler theoretisch gelernt haben. So können Jugendliche und junge Erwachsene für sich feststellen, welche Relevanz zum Beispiel Chemie, Physik oder Mathematik für ihre Lebenswirklichkeit haben.

    Kindergarten mit Bildungsauftrag, freiwillige Ganztagsschule, zehn Jahre gemeinsamer Unterricht für alle, starker Praxisbezug, vielfältige außerunterrrichtliche Beschäftigungen u.v.m. gab es schon in der DDR. Bis in den neuen Bundesländern das Schulsystem der alten Bundesrepublik eingeführt wurde, mit den bekannten Ergebnissen.

    1. Pisa gibt nicht im Geringsten die Leistungsfähigkeit eines Schulsystems wieder. Vielmehr wurde die Pisastudie missbraucht um (schon wieder einmal) auf dem Rücken der Schüler ideologische Kämpfe auszutragen.
    In Ländern wie England wurden schlechte Schüler angehalten am Tag des Pisa-Tests nicht in der Schule zu erscheinen. Schon sonderbar, wenn die plötzlich überraschend gut abschneiden?
    2. Skandinavische Länder mit ihrem verschwindend geringen Ausländeranteil können logischerweise besser in diesem abstrusen Test abschneiden.

    Um die Leistung der deutschen Schüler zu verbessern müssen verschiedene Dinge verändert werden, das Schulsystem ist keines davon.
    1.) Pflicht für jeden Schüler der 1.Klasse fließend Deutsch zu sprechen
    2.) Pflicht der Eltern sich um ihre Kinder zu kümmern.
    3.) Einsicht, dass Bildung etwas Gutes und Nützliches ist.
    4.) Einsicht, dass Leistung erstrebenswert ist.

    Die Verantwortung für das Weiterkommen der Kinder liegt bei den Eltern, nicht bei den Schulen.
    Schulen haben die Möglichkeit bereitzustellen, dass Schüler ein bestimmtes Bildungsniveau erreichen können, was durch Prüfungen gesichert ist.
    Dass diese Möglichkeit besteht zeigen die vielen Schüler, die jedes Jahr ihre Prüfungen schaffen. Diejenigen, die durchfallen sind nicht motiviert genug oder nicht intelligent genug. Keiner dieser beiden Faktoren kann durch die Schule beeinflusst werden. Hier sind die Eltern gefragt!
    Leben und leben lassen!

  9. #19
    Mitglied Benutzerbild von Chiara
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Schlumpf
    blah blah blah,...

    dummerweise sind gerade die Bundesländer, die keine Gesamtschule haben in den Pisa-Studien besser als die mit.

    Also Red_Prussian, erst lesen, dann denken, dann posten.
    Nö Bayern hat Gesamtschulen ! Gruss Chiara
    In diese Welt gehört mehr Herz. Wage dein eigenes!

    Phil Bosmann

  10. #20
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Sind Lehrer überfordert?

    Zitat Zitat von Chiara
    Nö Bayern hat Gesamtschulen ! Gruss Chiara
    Ja, genau zwei Stück und die werden demnächst auch geschlossen!
    Leben und leben lassen!

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