Europas Sparnation vermeldet einen unschönen Rekord: Erstmals knackt die Staatsverschuldung die Marke von 2000 Milliarden Euro. Auch in Sachen Wettbewerbsfähigkeit gibt es ungewohnte Nachrichten.



Angela Merkel steht für Budgetdisziplin wie keine andere politische Figur. Sparen, sparen, sparen – so lautet das Mantra, das die deutsche Kanzlerin ihren europäischen Gefährten auf dem eingeschlagenen Weg aus der Krise vorbetet.

Zu Hause aber sieht alles etwas anders aus: Wie das Statistische Amt heute bekannt gab, haben die Schulden des deutschen Staates einen neuen Rekordstand erreicht: Bund, Länder und Gemeinden standen am Ende des ersten Quartals dieses Jahres mit insgesamt 2,042 Billionen Euro (2,45 Billionen Franken) in der Kreide. Und dies trotz sprudelnder Steuereinnahmen.

Das waren 2,1 Prozent oder 42,3 Milliarden Euro mehr als vor einem Jahr. Beim Bund legten die Schulden demnach binnen Jahresfrist um 1,0 Prozent oder 12,5 Milliarden Euro zu – auf rund 1,286 Billionen Euro. Das macht in absoluten Zahlen den grössten Brocken des Schuldenzuwachses aus.

Gemeinden als Schuldentreiber


Prozentual aber nahm die Schuldenlast am stärksten bei Deutschlands Gemeinden zu – dort verbuchten die Statistiker ein Plus von 4,7 Prozent. Das Minus der Kommunen betrug Ende März 2012 rund 133,1 Milliarden Euro (plus 6,0 Milliarden). Der Schuldenberg der Bundesländer wuchs um 23,8 Milliarden (oder 4,0 Prozent) auf 622,7 Milliarden Euro. Die Schulden der Sozialwerke sind in der Statistik nicht berücksichtigt. Länder und Gemeinden klagen seit Jahren, Berlin lade ihnen immer mehr Aufgaben auf, ohne die dafür nötigen Gelder fliessen zu lassen.

Deutschland wird teurer, Griechenland billiger

Auch in Sachen Wettbewerbsfähigkeit gibt es einmal wohltuend andere Nachrichten aus dem kriselnden Europa: Die Krisenländer legen zu, Kerneuropa wird als Produktionsstandort teurer. So lautet das Fazit einer noch unveröffentlichten Studie der globalen Researchfirma The Conference Board, die die «Financial Times Deutschland» (FTD) vorab publiziert hat.

«Die Lohnstückkosten in den Eurorandländern sinken teils rapide», zitierte die FTD Conference-Board-Chefökonom Bart van Ark. Vor allem Irland und Spanien hätten seit 2008 deutlich zugelegt. Dort seien die Kosten pro Produktionseinheit im untersuchten Zeitraum (2008 bis 2011) um 6,3 beziehungsweise 4,4 Prozent gesunken. Auch Griechenland macht Fortschritte: 2010 und 2011 seien die Lohnstückkosten dort um über fünf Prozent gesunken.

Gleichzeitig seien die Kosten in Kerneuropa gestiegen – und zwar nirgends so stark wie in Deutschland (plus 14 Prozent). Die makroökonomische Anpassung im Euroraum, so Van Ark, sei in vollem Gange.

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