Auf der Suche nach dem Gottesteilchen CERN-Forscher entdecken neues Elementarteilchen [Links nur für registrierte Nutzer]
[Links nur für registrierte Nutzer] Die Illustration zeigt den Zerfall eines fiktiven „Gottesteilchens“. Seit über 30 Jahren jagen Physiker dem mysteriösen Higgs-Boson hinterher
Foto: dpa
04.07.2012 — 10:31 Uhr
Genf –
Es ist eine kleine Sensation! Wissenschaftler haben ein neues Elementarteilchen entdeckt, bei dem es sich um das seit langem fieberhaft gesuchte Higgs-Boson handeln könnte.
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[Links nur für registrierte Nutzer] Joe Incandela stellt die Ergebnisse vor
Foto: Reuters
„Es ist ein vorläufiges, aber ein sehr überzeugendes Ergebnis”, sagte der führende Cern-Wissenschaftler Joe Incandela in der Cern-Forschungseinrichtung bei Genf.
Seit 40 Jahren fahnden Physiker nach dem Higgs-Boson, das auch „Gottesteilchen” genannt wird. Es spielte nach Teilchentheorie eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Universums nach dem Urknall.
Das Teilchen sorgt dafür, dass alle Objekte eine Masse haben.
Der Theorie nach wird Masse durch das Higgsfeld erzeugt. „Man kann sich das vorstellen wie einen Sirup, durch den alle Teilchen fliegen. Durch die Wechselwirkung mit diesem Higgsfeld bekommen alle Teilchen Masse”, sagt der Teilchentheoretiker Wilfried Buchmüller vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) in Hamburg.
Sein Kollege Joachim Mnich ergänzt: „Das Higgs löst wirklich eine zentrale Frage der Teilchenphysik, aber noch lange nicht alle.“
Beispiel: Die Frage nach der Dunklen Materie und der Dunklen Energie. „Warum besteht unser All nur aus Materie und nicht auch aus Antimaterie – nach dem Urknall hätten sich Materie und Antimaterie eigentlich vollständig auslöschen müssen. Diese Fragen wird man auch mit der Entdeckung der Higgs-Teilchen noch nicht lösen können.”
[Links nur für registrierte Nutzer] Der sogenannte Atlas-Detektor, der am Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) hochenergetische Proton-Proton-Kollisionen zum Nachweis des Higgs-Teilchen untersuchen soll (Archivaufnahme)
Foto: dapd
Vor der Pressekonferenz passierte dem Cern jedoch ein peinlicher Patzer!
Versehentlich stellte das Forschungszentrum am Dienstag kurzzeitig ein Video ins Internet, in dem die Beobachtung eines neuen Teilchens – mutmaßlich des sogenannten „Gottesteilchens” – bestätigt wird. „Wir haben ein neues Teilchen beobachtet”, sagt Cern-Sprecher Joe Incandela in dem Video, das mittlerweile im passwortgeschützten Teil der Website befindet.
Eine Cern-Sprecherin erklärte, der Clip sei einer von mehreren Videos, die bezüglich der Stellungnahme zum Higgs-Boson mit verschiedenen Szenarien aufgenommen worden seien. Er hätte eigentlich nicht ins Internet gestellt werden sollen ...