Dr. Sarrazin im EU-Parlament
Silviana Koch-Mehrin (FDP) lud in ihrer Funktion als EU-Abgeordnete Dr. Thilo Sarrazin am Dienstag nach Brüssel ein, um über das Thema: Vielfalt – Eine Voraussetzung für Entwicklung oder eine Gefahr für Europa?“ vor dem EU-Parlament zu sprechen.
Als Gegenpol zu Herrn Dr. Sarrazin nahm Dr. Mehmet Daimagüler an der Diskussionsrunde teil. Herr Dr. Daimagüler, ein in Siegen (NRW) geborener Anwalt mit türkischen Wurzeln wurde durch sein Buch: „Kein schönes Land in dieser Zeit. Das Märchen von der gescheiterten Integration“ in den Medien bekannt. Eine britischen Journalistin moderierte. Die Debatte wurde auf Englisch geführt und kann als Video eingesehen werden – siehe auch unten) .
In einem äußerst tendenziösen Artikel des Internetmagazins Der Westen ergeht sich die Autorin Sabine Brendel über die Diskussion im EU-Parlament. Schon der Titel „Silvana Koch-Mehrin lässt Thilo Sarrazin in Brüssel über Migranten poltern“ lässt darauf schließen, dass es sich hier nicht um eine Berichterstattung der geführten Diskussion, sondern um eine meinungsgefärbte Darstellung handelt.
Sie traut sich was
Aufgrund der Einladung an Herrn Dr. Sarrazin wird Frau Silvana Koch-Mehrin von der Autorin mit dem Prädikat „Sie traut sich was“ bedacht. In Anbetracht der Medienhetze und unausgewogenen Berichterstattung bezüglich Herr Dr. Sarrazin mag die Meinungsartikelverfasserin hier gar nicht so falsch liegen.
Herrn Dr. Sarrazins Beiträge zur Diskussion bedenkt Frau Brendel mit den Worten: „Klischees bekommen Daimagüler und die Zuhörer – darunter viele EU-Parlamentarier aus vielen Ländern – bei der Diskussion reichlich serviert. Dafür sorgt Sarrazin, fast zwei Stunden lang“.
Das ganze EU-Parlament “schluckt”
Thilo Sarrazin vertrat weiterhin seine Thesen von geregelter Zuwanderung durch Menschen aus uns ähnlichen Kulturkreisen, die zu dem Bildungs- und Wissenschaftsniveau in Deutschland beitragen können und dieses nicht herunterziehen. Er sprach von gemeinsamen Werten und Regeln, die in einer Kultur nötig seien, da es sonst Unruhen, einen Mangel an Fortschritt und schließlich möglicherweise den Verfall von Nationen geben werde.
Die Autorin erkannte spätestens an dieser Stelle ein kollektives „Schlucken“ des EU-Parlaments im gut gefüllten Saal ob der ihrer Ansicht nach provozierenden Ausführungen des Dr. Sarrazins.
Mich nervt euer “Integrationsgequatsche”
Ganz andere Worte findet Frau Brendel für Dr. Daimagüler. Der Anwalt und Buchautor, dem die „ Zahlen- und Statistik-Salven“ des Herrn Sarrazins gewaltig auf die Nerven gehen, schreibt im Vorwort seines Buches: „Ich kann Euer Integrationsgequatsche nicht mehr ertragen“. Dr. Daimagülers Einwürfe in Form von Zahlenwerken sieht die Autorin als Erklärungsversuch, die angeführten Statistiken des Dr. Sarrazins als Vorwürfe.
Natürlich spendet das internationale Publikum Herrn Dr. Daimagüler Beifall – die Diskussion ist ja öffentlich im Internet zu verfolgen. Welcher EU-Abgeordnete möchte schon als Sympathisant von Herrn Dr. Sarrazin erkannt werden?
Ein ungarischer EU-Abgeordneter war aber anscheinend ebenso mutig, wie Frau Koch-Mehrin, und bestätigte Dr. Sarrazins Ausführungen mit den Worten: „Der Multikulturalismus ist gescheitert“. Abschließend schnell noch einen Seitenhieb in Richtung Frau Koch-Mehrin, indem die Autorin feststellte, dass sich die EU- Politikerin rasch von der Debatte und dem Podium verabschiedete, gleichsam als würde sie sich schamhaft zurückziehen.
Beschämender Zustand
Wirklich beschämend ist nicht die einseitige Berichterstattung von Schreiberlinen wie Frau Brendel oder der Mainstreammedien allgemein. Das ist man mittlerweile gewohnt. Wirklich beschämend ist, dass selbst zwei Jahre nach der Buchveröffentlichung „Deutschland schafft sich ab“ keine fruchtbare und lösungsorientierte Diskussion möglich ist, obwohl uns die betreffenden Probleme langsam aber sicher über den Kopf zu wachsen drohen. Das EU-Parlament als Ort für solche eine Auseinandersetzung und Lösungsfindung zu sehen, ist in Anbetracht der undemokratischen Beschaffenheit dieser Institution per se ein Witz.
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Zitat von ochmensch
