Der Musterschüler wird zum Sorgenkind. Slowenien dürfte als nächster Staat unter den europäischen Rettungsschirm schlüpfen. Die Banken des einst wohlhabenden Alpenlandes kämpfen mit faulen Krediten.
Vorerst kommen noch Dementis – doch dass sie nötig sind, ist bereits ein schlechtes Zeichen. Slowenien habe noch nicht um Hilfen aus dem europäischen Rettungsfonds gebeten, erklärte jüngst ein Sprecher der EU-Kommission: "Wir haben keinen Antrag erhalten, noch erwarten wir einen." Zuvor hatte bereits Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker, erklärt, er glaube, dass Slowenien seine Probleme alleine lösen könne.
Dementis dieser Art haben die Bürger der EU in der Schuldenkrise schon häufig gehört und geben darauf nicht mehr viel. Tatsächlich geht man in Brüssel, Frankfurt und London davon aus, dass Slowenien demnächst als sechstes Land nach Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Zypern unter den europäischen Rettungsschirm schlüpfen wird.
Anders als Brüssel schließt die slowenische Regierung solch einen Schritt ohnehin nicht mehr aus. Zuletzt hatte Finanzminister Janez Sustersic erklärt, sein Land könnte gezwungen sein, die europäischen Nachbarn um Hilfe zu bitten.
dapd_30bc08e18dc8f5e0796fb0434b4f68c9-still
Haushaltskasse
Inflationsrate der Euro-Zone bleibt unverändert
Ljubljana kämpft mit einer Bankenkrise
Die Regierung in Ljubljana kämpft mit einer Bankenkrise, die die gesamte Volkswirtschaft in den Bankrott führen könnte. Die vom Staat dominierten Banken des Landes haben während eines Immobilienbooms billige Kredite vergeben, sich dabei übernommen und sitzen jetzt auf milliardenschweren faulen Krediten. Der gesamte Finanzsektor wird in diesem Jahr voraussichtlich das dritte Mal in Folge Verluste schreiben – und braucht dringend neues Geld vom Staat.
Es ist eine harte Situation für die Politiker in der Hauptstadt Ljubljana, die es bisher gewohnt waren, für ihre umsichtige Wirtschaftspolitik gelobt zu werden. Slowenien gilt als mustergültiger Transformationsstaat. Slowenien, das 1991 seine Unabhängigkeit von der Volksrepublik Jugoslawien erklärte, trat als der wohlhabendste aller ehemaligen Ostblockstaaten der Europäischen Union bei.
Bereits 2006 durfte die Alpenrepublik Mitglied der Euro-Zone werden – während das baltische Litauen, das zeitgleich die Mitgliedschaft beantragt hatte, wegen einer zu hohen Inflationsrate abgewiesen wurde. In den folgenden Jahren wuchs die Wirtschaft und die staatliche Verschuldung blieb niedrig.
Mit dem Euro-Beitritt wurde allerdings bereits die Saat der aktuellen Krise gelegt. Die Entwicklung in Slowenien gleicht der in Spanien und Irland: Der Beitritt zum gemeinsamen Währungsraum sorgte für günstigere Kreditzinsen, die wiederum befeuerten einen Bau- und Immobilienboom, der bald zu einer Blase wurde.
Die staatlich kontrollierten Banken des Landes heizten den Boom mit billigem Geld weiter an. Die Blase platzte in der Finanz- und Wirtschaftskrise und jetzt sitzen slowenische Banken auf faulen Hypotheken und Krediten, deren Ausmaß gewaltig ist: Die Rettung des slowenischen Finanzsektors könnte bis zu einem Viertel der Wirtschaftsleistung des Landes kosten.
Weiterzulesen unter :[Links nur für registrierte Nutzer]
********
Naaa Himmel doch, bald müssten wir die
Rettungsschirmschlüpfer doch alle durch haben
und alle unter Rettungsschirm versammelt trocken sitzen.
Das ja schimmere wie die Drehtüren im Selbstbedienungsladen
ohh Sorry.... stimmt, ja der sind wir ja