Hallo
Schwarzfahren
4. August 2012
Das so genannte “Schwarzfahren” ist dem Jiddischen entlehnt. Shvarts bedeutet dort Armut. Und weil sich arme Leute selten etwas leisten können, bezahlen sie nicht gerne. Und weil manche Leute nicht gerne für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel bezahlen, nennt man sie Schwarzfahrer. So viel zur Wortherkunft.
Nun trug es sich zu, dass es ein junger Mann eilig hatte. Und so sprang er mit dem Motto “Einmal ist kein Mal” in den Zug ohne vorher einen Fahrschein gelöst zu haben. Leider wurde er kontrolliert. Die Folge davon war ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro. Und nun kommen wir zum erstaunlichen Teil der Geschichte.
Nachdem sich der junge Mann ohnehin schon recht jiddisch verhalten hatte, entschloss er sich, noch ein bisschen jiddischer sein zu wollen und schrieb der Deutschen Bahn sinngemäß folgenden Brief:
“Sehr geehrte Damen und Herren. Ich bin Jude. Ich bin ein Nachkomme derer, die von ihrem Unternehmen in den Tod geschickt wurden. Es war Ihr Unternehmen, das Millionen von Juden deportierte! Und nun soll ICH dafür zahlen, dass Sie meine Großeltern auf dem Gewissen haben? Ich fordere Sie auf, augenblicklich sämtliche Forderungen gegen mich einzustellen!”
Zugegeben: Als Witz wäre der Brief nicht gerade ein Schenkelklopfer. Gutmenschlich ausgedrückt wäre so ein Witz sogar sehr geschmacklos. Vorausgesetzt, man sieht darin einen Witz. Die Deutsche Bahn jedenfalls nahm ihn bitterernst.
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kd