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Thema: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Sondermeldung
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    Standard Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Hallo, werte Kundige und Wissende,

    es gehört ja zum gängigen Klischee der verordneten Sicht auf die Geschichte, daß die Berliner Luftbrücke die ehemalige Hauptstadt gerettet hat und wir unseren amerikanischen Freunden dafür auf Ewig danken zu haben.

    Wie es zu der sogenannten Luftbrücke kam, ist sicher bekannt. Schon daran, daß es zu der Abriegelung Berlins kam, hatten die Amis ja nun einen großen Anteil, weil sie die einseitige Währungsreform im Westen unbedingt durchsetzten.

    Gregor Gysi (dessen Partei ich weniger schätze) erwähnte mal in einem Gespräch, daß während der Luftbrücke mehr Bruttoregistertonnen AUSgeflogen wurden, als an Versorgungsgütern eingeflogen wurde.

    Dazu habe ich mal ein weinig recherchiert und es ist tatsächlich so, daß Berlin trotz aller Schäden ein wesentlicher Industriestandort 1948 war.

    Die Industrie wollte ihre Güter natürlich aus Berlin herausbekommen - ein immer verschwiegener Grund in den Jubelsendungen über die Luftbrücke.

    Aber nicht nur die Güter wurden ausgeflogen. Die noch verbliebende Industrie sah zu, daß sie ihre Produktionsmittel aus Berlin herausbekam. Praktisch alle Großfirmen (Telefunken, Siemens, Lorenz, Zigarettenindustrie, gesamte Schallplattenindustrie usw) verlagerten komischerweise ihre Firmensitze in den Jahren der Luftbrücke in den Westen. Luftbrücke sei Dank!

    Man darf den Eindruck gewinnen, daß die Luftbrücke eigentlich weniger eine humanistische Wohltat der Amis war, sondern eine Gefälligkeit für bestimmte Industriellenkreise im Westen.

    Die "Tarnung" als die netten Onkels mit ihren "Rosinenbombern" hat volle Wirkung gezeigt und hält bis heute an.
    Fakt ist, daß Berlin Anfang der 50er Jahre mit Hilfe der Amis und ihrer Luftbrücke wirtschaftlich auf Jahre völlig am Ende war. Ein richtiges Elendsrevier mit enormer Massenarbeitslosigkeit.

    Trotzallem ist das gewünschte Klischeebild des lieben Amis in Berlin fest verankert, gerade auch bei den kleinen Leuten.
    Die jeweiligen Gedenksendungen a la Guido K. manifestieren diese Bild bis heute.

    Mich würde Eure Meinung dazu interessieren und ob Ihr vielleicht sogar noch weitere kritische Fakten zur Luftbrücke kennt.

    Mit besten Grüßen

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von keule
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Habe mich damit auch schon seit langem beschäftigt.
    Das es überhaupt zu dieser Luftbrücke kam, haben wir in erster Linie den Amis zu verdanken, denn sie haben Berlin erst in diese Lage gebracht.
    1948/49 gab es noch natürliche Vorbehalte der Berliner gegen die Amis als Feindmacht. Diese Einstellung änderte sich erst während und nach der Luftbrücke. Man ließ sich einlullen und feierte die Amis als Lebensretter.
    Ich bin ziemlich sicher, daß die Sowjets dies hätten verhindern können,indem sie ihre Kampfflugzeuge eingesetzt hätten bezw. mit einem Einmarsch nach Westberlin gedroht hätten. Die Amis hätten es nicht darauf ankommen lassen.
    Außerdem gab es auf den 3 Luftkorridoren schon immer Nadelstiche der Sowjets - vor allem auf französische Maschinen.
    Nein, dies war ein geschickter Schachzug der Amis - die Berliner lagen ihnen nach 1949 zu Füßen und so blieb es bis zum Schluß.

  3. #3
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Tja, dass wundert mich eigentlich nicht. Wann haben die Amis mal was für umsonst gemacht? Allein die Frage ist ja schon dumm...

  4. #4
    Jetzt auch mit Avatar Benutzerbild von malnachdenken
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Zitat Zitat von Sondermeldung Beitrag anzeigen
    Aber nicht nur die Güter wurden ausgeflogen. Die noch verbliebende Industrie sah zu, daß sie ihre Produktionsmittel aus Berlin herausbekam. Praktisch alle Großfirmen (Telefunken, Siemens, Lorenz, Zigarettenindustrie, gesamte Schallplattenindustrie usw) verlagerten komischerweise ihre Firmensitze in den Jahren der Luftbrücke in den Westen. Luftbrücke sei Dank!
    Was wäre denn die Alternative gewesen? Was hätten die Unternehmen in einem abgeriegelten Gebiet sonst machen können?
    Der Liberalismus (lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) ist eine Geisteshaltung sowie die darauf aufbauende politisch-philosophische Lehre und politische Ausrichtung, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Gregor Gysi (dessen Partei ich weniger schätze) erwähnte mal in einem Gespräch, daß während der Luftbrücke mehr Bruttoregistertonnen AUSgeflogen wurden, als an Versorgungsgütern eingeflogen wurde.
    Verzerrte Geschichtsbilder zu formen gehört zum Bildungsauftrag.

  6. #6
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Zitat Zitat von malnachdenken Beitrag anzeigen
    Was wäre denn die Alternative gewesen? Was hätten die Unternehmen in einem abgeriegelten Gebiet sonst machen können?
    Die USA haben sich ihre damalige "Dienstleistung" durch langanhaltende Gegenleistungen der betroffenen Unternehmen vergolden lassen, die heute noch wirken, auch auf diese Weise etablierten sie ihre hochwirksame Lobby in der bundesrepublikanischen Politik.
    Gegen Alternativlosigkeit und die Postmoderne


    Pro Strafstimme !

    RF

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Zitat Zitat von keule Beitrag anzeigen
    Habe mich damit auch schon seit langem beschäftigt.
    Das es überhaupt zu dieser Luftbrücke kam, haben wir in erster Linie den Amis zu verdanken, denn sie haben Berlin erst in diese Lage gebracht.
    1948/49 gab es noch natürliche Vorbehalte der Berliner gegen die Amis als Feindmacht. Diese Einstellung änderte sich erst während und nach der Luftbrücke. Man ließ sich einlullen und feierte die Amis als Lebensretter.
    Ich bin ziemlich sicher, daß die Sowjets dies hätten verhindern können,indem sie ihre Kampfflugzeuge eingesetzt hätten bezw. mit einem Einmarsch nach Westberlin gedroht hätten. Die Amis hätten es nicht darauf ankommen lassen.
    Außerdem gab es auf den 3 Luftkorridoren schon immer Nadelstiche der Sowjets - vor allem auf französische Maschinen.
    Nein, dies war ein geschickter Schachzug der Amis - die Berliner lagen ihnen nach 1949 zu Füßen und so blieb es bis zum Schluß.
    Nun ja, viele Berliner haben aber die Gewaltorgien und Massenvergewaltigungen durch die Russen nach der Kapitulation nicht vergessen. Da waren die Amis das deutlichst kleinere Übel.

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Nun ja, viele Berliner haben aber die Gewaltorgien und Massenvergewaltigungen durch die Russen nach der Kapitulation nicht vergessen. Da waren die Amis das deutlichst kleinere Übel.
    Stimmt, auf ins Rheinwisenlager!

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Zitat Zitat von Towarish Beitrag anzeigen
    Stimmt, auf ins Rheinwisenlager!
    Natürlich war dieses Lager ein Kriegsverbrechen, nur haben die Russen nach dem Einmarsch zw. 1-2 Mio Frauen vergewaltigt. Dieser Gewaltexzeß ist unübertroffen.

  10. #10
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Luftbrücke - verordnete Sicht ?

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Natürlich war dieses Lager ein Kriegsverbrechen, nur haben die Russen nach dem Einmarsch zw. 1-2 Mio Frauen vergewaltigt. Dieser Gewaltexzeß ist unübertroffen.

    Weißt du, ich bin auch dafür, dass jedes Verbrechen bestraft werden muss, egal auf welcher Seite.
    Aber, wenn vor mir gerade einer meiner Kameraden eine Frau vergewaltigen will und ich wissen würde, dass er seine Familie verloren hat, dann würde ich ihn nicht daran hindern.
    Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Russen hatten Grund genug, um Ostdeuschtland dem Erdboden gleichzumachen. Keiner von denen kam als Befreier, sondern als Rächer.
    Und ich finde, die Rache ist noch ziemlich milde ausgefallen.
    Das dann die deutschen Nationalisten aufheulen, dass es nicht umgekehrt geschehen ist, dass ist ja sowas von klar gewesen.
    Weißt du welcher Gewaltexzeß unübertroffen ist? Die ca 28 000 000 Toten der Sowjetunion.

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