In einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz wird eine türkische Familie in ihrem Haus von zwei Männern überfallen. Doch statt nach den Tätern zu fahnden, sollen die herbeigerufenen Polizisten dem Vater Handschellen angelegt haben. Die Opfer sprechen von Fremdenfeindlichkeit bei den Beamten, die Behörden ermitteln...
...Zu dem Fremden, der sich hinter Ali Korkusuz ins Haus drängt, soll ein weiterer Unbekannter hinzugekommen sein, beide bewaffnet - mit einer Pistole und zwei Eisenstangen. Sie tragen Wollmützen und bedrohen das Ehepaar. Selma Korkusuz stürzt mit den Kindern in den hinteren Teil des Hauses, setzt einen Notruf ab.
"Wir sind die Polizei", hätten die Männer da gerufen und: "Ihr dreckigen Türken, verpisst euch von hier!" Ali Korkusuz schnappt sich zwei Küchenmesser, versucht, sich zu verteidigen. Zuvor hatte der 42-Jährige die Kamera seines Handys eingeschaltet, wollte den Überfall aufzeichnen, das Gerät fällt im Gerangel zu Boden. Zu sehen ist nicht viel. Knapp fünf Minuten zeichnet es das Geschrei der Korkusuz' und deren Kinder auf. Dann ist der Spuk vorbei. Die Unbekannten fliehen. Was sich genau abgespielt hat, können die Aufzeichnungen nicht belegen.
Fünf Stunden später kommt der Notarzt
Ali Korkusuz alarmiert die Polizei. Was sich nun zuträgt, empfindet die Familie wie einen zweiten Überfall. Die Beamten nehmen den Familienvater fest, legen ihm Handschellen an. "Sie gingen sofort von einem Streit in einer türkischen Familie aus, womöglich von häuslicher Gewalt und führten ihn ab", sagt Hüdayi Korkusuz und spricht von "institutionalisiertem Rassismus".
Auf der Wache sei sein Bruder gezwungen worden, ohne rechtlichen Beistand auszusagen - drei Stunden lang. Die Beamten hätten sich nicht viel Mühe gegeben, zu verbergen, dass sie der Geschichte vom bewaffneten Überfall nicht viel Glauben schenkten.
Selma Korkusuz, die mit den eingeschüchterten Kindern im Alter von zwei bis neun Jahren zu Hause geblieben ist, verständigt ihren Schwager. Hüdayi Korkusuz eilt von Frankfurt am Main nach Betzdorf. Inzwischen hat der Mediziner Strafanzeige gegen die dortige Polizei gestellt. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen die Beamten. "Sie haben es unterlassen, eine notwendige notärztliche Versorgung der Kinder zu veranlassen."
Hüdayi Korkusuz ruft den Notarzt, als er in Betzdorf angekommen ist. Laut Einsatzprotokoll von 2.50 Uhr sitzen die Kinder allesamt still auf dem Sofa, zuvor hatte die Neunjährige hyperventiliert und kurzzeitig das Bewusstsein verloren, heißt es in dem Schreiben. Der Arzt diagnostiziert "Schock nach Trauma" und ordnet für alle Kinder psychologische Weiterbetreuung an. Ihr Onkel sagt, die Hilferufe aus dem Video stammten von den Kindern. "Sie schreien vor Todesangst."
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Tja das nächste mal aus Notwehr die Messer auch benutzen und die Polizei nur zum sauber machen rufen!
Wenn er schlau ist beantragt er jetzt aufgrund des Vorfalls den Waffenschein.