Die antike Baukunst wurde bisher in drei Bauepochen rezitiert. Dem Klassizismus des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, der um möglichts genaue Einhaltung des antiken Baukonons bemüht war, dem darauf folgenden historistischen Klassizismus, der sich oft durch großen Prunk und Mischung mit anderen Stilen auszeichnete, sowie den modernen Neoklassizimus, der neben seiner Monumentalität durch die Verbindung zwischen antikem Geist und Moderne hervorstach.

Der moderne Neoklassizismus, um den es hier gehen soll, entstand etwa ab der vorletzten Jahrhundertwende und versuchte die antike Architekturtradition mit Modernen Bauweisen und Möglichkeiten zu verbinden. Obwohl er als Wiederholung des vorherigen Klassizimus gilt, gibt es doch so einige Unterschiede zu diesem, weshalb er als eigenständiger Baustil angesehen werden kann. Der Neoklassizismus zeichnet sich durch klare und kantig-monumentale Formen aus, beweist aber trotz seiner Moderne eine zeitlose ewige Ordnung, die ihn in einer Tradition jahrtausendealter menschlicher Baukunst stehen läßt.

In diesem Strang soll es ganz um den modernen Neoklassizismus gehen, welcher seine Blütezeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte, doch auch danach noch gelegentlich zur Anwendung kam.